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Die Tribüne Linz setzt auf starke Eigenproduktionen und buntes Gastprogramm

Kerschbaummayr Bernadette, 17.09.2025 14:16

LINZ. Die Tribüne Linz ist seit Jahren fester Bestandteil der oberösterreichischen Theaterlandschaft. Auch in ihrer 13. Spielzeit will das Haus Raum für Begegnung, Dialog und künstlerische Auseinandersetzung bieten. Mit zeitgenössischer Dramatik, neuen Inszenierungen und Arbeiten von Nachwuchskünstlern sollen regelmäßig unterschiedliche Perspektiven eröffnet werden.

  1 / 3   Die Premiere des Stückes Bilder deiner großen Liebe nach Wolfgang Herrndorf mit Lisa Kröll in der Hauptrolle macht am 2. Oktober den Auftakt zur 13. Spielsaison in der Tribüne Linz. (Foto: Reinhard Winkler)

Der aktuelle Spielplan bietet drei Eigenpremieren (zwei Theaterstücke und ein musikalisch-literarisches Programm), drei Wiederaufnahmen im Jugendtheater, eine Gastspielpremiere sowie rund 20 weitere Gastspiele – von Konzert- und Kleinkunstabenden über Clown- und Zirkustheater bis zu Impro, Poetry Slam, Spontantheater, PowerPoint-Karaoke und Crossover-Formaten.

Die Eigenproduktionen der Tribüne Linz

Den Auftakt macht am 2. Oktober „Bilder deiner großen Liebe“ nach Wolfgang Herrndorf in einer Fassung von Robert Koall. Das Stück erzählt die Geschichte von Isa, die aus einer Psychiatrie ausbricht, um einen Ort zu finden, an dem sie so sein darf, wie sie ist. Die Inszenierung von Tanja Regele ist eine zarte und zugleich kompromisslose Liebeserklärung ans Leben. Auf der Bühne stehen Lisa Kröll und Jakob Griesser, der neu zum Ensemble gestoßen ist.

Am 11. Dezember führt die Tribüne in „Brief einer Unbekannten“ nach Stefan Zweig (Bühnenfassung: Cornelia Metschitzer) in die seelischen Höhen und Abgründe einer lebenslangen, unerwiderten Liebe. Auch hier sind Lisa Kröll und Jakob Griesser in den Hauptrollen zu sehen.

Humorvoll wird es schließlich zu Silvester: mit „Einsam. Zweisam. Dreisam.“ steht am 31. Dezember eine Premiere voller Schnurren, Anekdoten und Musik am Programm. Die Collage erzählt von der Komik und Tragik menschlicher Beziehungen und erinnert daran, wie wichtig es ist, auch über sich selbst lachen zu können. Zusammenstellung und Regie liegen in den Händen von Cornelia Metschitzer.

Gastspielpremiere und breite Gästeschiene

Der Linzer Kulturverein Etty bringt ab 25. Oktober mit „Mala & Edek“ (Regie: Johannes Neuhauser, auf der Bühne Bettina Buchholz) eine außergewöhnliche Liebesgeschichte aus dem KZ Auschwitz auf die Tribüne – ein Stück über Mut, Würde und Menschlichkeit. Daneben spannt die Gastschiene einen weiten Bogen: von Gitarrennächten über Jazz-, Pop- und Rock-Konzerte bis zu Kabarett, szenischen Lesungen und Zirkustheater.

Zwei Abende im Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Besonderer Fokus: zwei Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ – eine von der Tribüne initiierte Buchpräsentation von Elisabeth Dutzi mit dem Titel „Leise. Laut. Still.“ mit Live-Musik von Raul und anschließendem Publikumsgespräch sowie ein Poetry Slam in Kooperation mit dem Frauenbüro Linz & Voice Events.

Schulschiene: Theater für junges Publikum

Mit den Wiederaufnahmen OUT! – Gefangen im Netz (Zum Thema Cybermobbing), MALALA (Bildungsgerechtigkeit, Feminismus) und AUSNAHMEZUSTAND (Klimaaktivismus) bleibt die Vormittagsschiene ein Herzstück der Tribüne. Die Stücke docken unmittelbar an die Lebensrealität junger Menschen an und werden in Nachbesprechungen auf Augenhöhe vertieft – ein Erfolgsrezept, das Schulen laut den Veranstaltern seit Jahren zu schätzen wissen.

Rückblick in Zahlen

In der vergangenen Spielzeit verzeichnete die Tribüne 144 Veranstaltungen – davon 79 eigene (49 Schülervorstellungen) und 65 Gastspiele – mit insgesamt 13.306 Besucher (im Schnitt 92,4 pro Veranstaltung). Die Basisförderungen von Stadt, Land und Bund inklusive Fair-Pay-Anteilen sind zentrale Pfeiler für das Theater, zugleich wächst laut den Veranstaltern der Anteil der eigen erwirtschafteten Mittel.

Ausblick 2026: Ingeborg-Bachmann-Jahr

Zum 100. Geburtstag Ingeborg Bachmanns bereitet die Tribüne eine Uraufführung vor: „Alle Zeit, gestundet – Ein Brief an Ingeborg Bachmann“ von der Ottensheimer Autorin Corinna Antelmann (Inszenierung: Cornelia Metschitzer). Im Zentrum steht Anette, eine fast Neunzigjährige, die – begleitet von Bachmanns Lyrik – in einem poetischen Brief Bilanz zieht: über Leben, Altern und weibliche Autorschaft in einer von Männern dominierten Welt. Darüber hinaus plant das Haus, die Kooperationen (u. a. AK-Kulturmonat, Kinderkulturwoche, SCHÄXPIR) weiterzuführen bzw. auszubauen.

 

 

 

Infos, Programm und Tickets: www.tribuene-linz.at

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