Es gibt keine größere Liebe: Ausstellung über die Jägerstätters im Mariendom Linz
LINZ/ST. RADEGUND. Sie teilten Glauben, Zweifel und eine tiefe Liebe: die Jägerstätters. Von Freitag, 17. Oktober, bis Sonntag, 26. Oktober 2025, im Linzer Mariendom ausgestellt, zeigt die internationale Schau „Franz und Franziska. Es gibt keine größere Liebe“ ihr gemeinsames Leben aus spiritueller sowie menschlicher Sicht – und rückt erstmals in Österreich das Ehepaar als Einheit in den Mittelpunkt.
Die Ausstellung „Franz und Franziska. Es gibt keine größere Liebe“ wird am Freitag, 17. Oktober 2025, um 16.30 Uhr im Mariendom eröffnet. Zu den Gästen zählen die Jägerstätter-Biografin Erna Putz und Andreas Schmoller, Leiter des Franz-und-Franziska-Jägerstätter-Instituts.
Wanderschau macht Halt in Linz
Die Schau entstand innerhalb der internationalen katholischen Bewegung „Comunione e Liberazione“. Eine Gruppe von Professoren und Freunden aus Italien entwickelte die Ausstellung, die 2024 beim „Meeting für die Freundschaft unter den Völkern“ in Rimini erstmals gezeigt wurde. Innerhalb weniger Tage zog sie dort über 30.000 Besucher an und wurde anschließend in zahlreichen Städten Italiens und Deutschlands präsentiert.
Nun macht die Ausstellung Halt in Linz, dem Ort der Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Im Mariendom erinnert bereits eine von Herbert Friedl gestaltete Stele in der Kapelle „Maria, Königin der Märtyrer“ an den oberösterreichischen Kriegsdienstverweigerer, der 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde.
In Erinnerung an eine tiefe Liebe
Im Zentrum der Ausstellung steht jedoch nicht nur der Märtyrer, sondern das Ehepaar Franz und Franziska Jägerstätter. Die Schau zeigt, wie tief ihr gemeinsamer Glaube und ihre Liebe miteinander verwoben waren. Putz betont, dass Franziska entscheidend dazu beitrug, dass ihr Mann seinen Glauben vertiefte und konsequent lebte: „Die beiden blieben ein liebendes und verliebtes Paar.“
Die Biografin sieht in der Beziehung der beiden ein frühes Beispiel einer „Spiritualität in der Ehe“, wie sie erst Jahrzehnte später vom Zweiten Vatikanischen Konzil formuliert wurde. Für viele junge Besucher, so berichtet sie, sei die Frage zentral, wie Franz und Franziska zwischen Familie, Arbeit, Glauben und politischer Verantwortung ihren Weg fanden.
Das Interesse an den Jägerstätters habe in den vergangenen Jahren zugenommen, nicht zuletzt durch den Film „A Hidden Life“ (2019) von Terrence Malick, der das Leben Franz Jägerstätters einem internationalen Publikum näherbrachte.
Bald auch in Wien zu sehen
Den feierlichen Abschluss der zehntägigen Präsentation bildet am 25. Oktober um 18.15 Uhr eine Abendmesse zum Thema mit Bischof Manfred Scheuer. Nach der Station in Linz wird die Ausstellung am Sonntag, 2. November 2025, im Servitenkloster in Wien eröffnet, begleitet von einem Gottesdienst mit Kardinal Christoph Schönborn.
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