LINZ. „Frauen zurück an den Herd“ lautet der Titel der Frauen im Gespräch-Veranstaltung am Donnerstag, 20. November, im Haus der Frau. Künstlerin Elisa Andessner und die Autorin Susanne Kaiser sprechen über aktuelle Entwicklungen in der Gleichberechtigung von Frauen. Wo stehen wir heute und wohin bewegen wir uns?
Gesellschaftliche Entwicklungen der letzten Jahre lassen den Eindruck entstehen, dass erkämpfte Fortschritte in der Gleichstellung wieder bröckeln. So propagieren beispielsweise die sogenannten Tradwives auf Social-Media-Plattformen ein traditionelles Frauenbild. Sie bezeichnen sich selbst auch als SAHW (Stay-at-home wives) und ihre Back-, Putz- und Kochvideos wirken, als wären sie direkt einer 50er-Jahre-Werbung entstiegen.
Zwei Expertinnen im Gespräch
Die Autorin Susanne Kaiser setzt sich in ihrem Buch „Backlash – Die neue Gewalt gegen Frauen“ mit dem Angriff auf Frauenrechte auseinander. Ihrer Ansicht nach werden die Frauenrechte aktuell vermehrt angegriffen, um die Errungenschaften der Gleichberechtigung rückgängig zu machen. Je sichtbarer Frauen werden, umso mehr sind sie gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt: Feministischer Fortschritt und männliche Gewalt wachsen also gemeinsam.
In ihrem aktuellen Projekt Frauen*zimmerschießen setzt sich die Künstlerin Elisa Andessner mit Besitzansprüchen in Liebesbeziehungen und der Gewalt romantischer Narrative auseinander. Sie untersucht die tief in der österreichischen Identität verwurzelte Schützenkultur und deren patriarchale Bildsprache.
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