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Bessere Befunde in Linz dank digitaler Pathologie

Anna Stadler, 13.11.2017 17:03

LINZ. Mit der digitalen Pathologie zählt das Kepler Uniklinikum zu den weltweiten Vorreitern und verbessert seine Diagnostik

Primar Rene Silye bei der digitalen Pathologie Foto: KUK
Primar Rene Silye bei der digitalen Pathologie Foto: KUK

Wird der Begriff „Pathologie“ erwähnt, denken die meisten an Krimiserien. Im Krankenhaus-Alltag untersuchen Pathologen jedoch meist Gewebeproben zum Beispiel von Tumoren und stellen fest, ob dieser bösartig ist oder nicht, wie schnell er wächst und noch so manch anderes. Histologische Gewebeschnitte werden nun nicht mehr nach der konventionellen Methode in das Mikroskop eingelegt, sondern hochauflösend im Computer digitalisiert.

Computer statt Mikroskop

Der Präparat-Scanner erkennt gewisse Fokuspunkte im Gewebe und nimmt diese Bild für Bild auf. Das Pathologische Institut am Kepler Uniklinikum hat bereits die Digitalisierung aller Patientenproben in den Routinearbeitsablauf integriert. Das sind 65.000 histologische Schnitte pro Jahr. Die Pathologen an der Partnerklinik in Magdeburg können diese dann betrachten und ihren Referenzbefund direkt ins System eintragen. Ein langwieriges Versenden per Post entfällt. So auch im Fall eines jungen Mädchens, das vor dem Wochenende mit einem Knochentumor im Kepler Uniklinikum lag. Der Erstbefund von Primar Rene Silye ergab einen gutartigen Tumor, der Zweitbefund aus Magdeburg bestätigte dies, dank digitaler Pathologie, noch vor dem Wochenende. „Das war eine große Beruhigung“, lächelt Silye.

Vorreiterrolle für das Kepler Uniklinikum

Auch die beiden Geschäftsführer des Linzer Uniklinikums, Elgin Drda und Heinz Brock zeigen sich erfreut über das Pilotprojekt: „Durch eine wegweisende Partnerschaft mit dem Universitätsinstitut für Pathologie in Magdeburg gelingt es uns als Kepler Universitätsklinikum, eine weltweite Vorreiterrolle bei der Entwicklung der Digitalen Pathologie einzunehmen. Vor allem die Qualität, aber auch die Geschwindigkeit von Befundungen wird somit entscheidend verbessert. Insbesondere in medizinischen Spezialgebieten ist es von großem Wert für unsere Patienten, dass wir auf digitalem Weg Zweitbegutachtungen ermöglichen und auf Expertise anderer Institute zurückgreifen. So entsteht auch eine wechselseitige fachliche Befruchtung der Kooperationspartner. Nicht zuletzt bedeutet die Digitale Pathologie auch für Lehre und Forschung einen zusätzlichen Turbo“, so Drda und Brock.


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