LINZ. Eine Untersuchung ergab die Unfall-Hotspots für Linzer Radfahrer. Drei davon befinden sich entlang der Schubertstraße. Das Nadelöhr Nibelungenbrücke selbst ist keine Häufungsstelle.
Das Epigus-Institut für ganzheitliche Unfall- und Sicherheitsforschung erstellte im Auftrag des Magistrates Linz ein Radfahrerverkehrssicherheitsprogramm. Mit Hilfe der Unfallstatistik wurden unfallauffällige Stellen mit Radfahrerunfällen, die Risiken der Radverkehrsanlagen und des gegebenen Verkehrsablaufes genau analysiert. Insgesamt 15 Gefahrenstellen wurden erhoben. Die Unfallstatistik weist über fünf Jahre (2012 bis 2016) insgesamt 970 Radunfälle mit Personenschaden auf. Dabei waren 1036 Radfahrer beteiligt. 765 Radfahrer wurden leicht, 180 schwer verletzt. Zwei Radfahrerinnen wurden bei Kollisionen mit PKWs getötet.
Hotspot am Hessenplatz
Zu den häufigsten Unfall-Szenarien gehören dabei rechtwinkelige Kollisionen auf Kreuzungen. So auch bei der Gefahrenstelle am Hessenplatz – eine von dreien an der Schubertstraße, eine Parallelstraße der Landstraße. „In diesem Fall sollte man darauf hinweisen, dass der Radfahrer auch von rechts kommt“, erklärt Ernst Pfleger vom Epigus-Institut. Laut Blickanalyse würden die Autofahrer links-rechts-links schauen und so von rechts herannahende Radler rasch übersehen. Zudem mahnt der Experte Radler, die im Kreuzungsbereich vorgeschriebenen zehn Kilometer pro Stundeeinzuhalten. Überhöhte Geschwindigkeit trage oft zu Unfällen bei.
Radfahrer unerwünscht?
Ein weiterer Hotspot befindet sich am Hauptplatz. Die oft gefürchtete Nibelungenbrücke sei jedoch nicht auffällig. „Wenn wir Unfälle haben, ist es an den Brückenköpfen“, so Infrastrukturstadtrat Markus Hein. Untersucht wurde auch die Landstraße. „Zusammengenommen gibt es auf der Landstraße sehr viele Interaktionen“, so Pfleger. Der an die Schienen angrenzende, holprige Pflasterstreifen – der von Radfahrern oft genützt wird – wurde beim Gleistausch 2016 absichtlich nicht Rad-freundlicher gestaltet, so Hein. Den Radfahrern stünde ja in der Schubertstraße ein gut ausgebauter Radweg zur Verfügung.
Alle Häufungsstellen auf einen Blick
- Landstraße / Rudigierstraße
- Landstraße / Schmidtorstraße
- Hauptplatz (exkl. Nibelungenbrücke)
- Hauptstraße / Fiedlerstraße
- Schubertstraße / Hessenplatz
- Schubertstraße / Bürgerstraße
- Schubertstraße / Schillerstraße
- Europaplatz / Goethestraße
- Bahnhofstraße / Kärntnerstraße
- Unionstraße / Westbrücke Auffahrten
- Freistädter Straße (Autobahnabfahrt)
- Wankmüllerhofstraße
- Nietzschestraße
- Bulgariplatz
- Wiener Straße / Fichtengasse
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05.07.2018 10:29
Unfallhotspots
Bezüglich der Schubertstrasse möchte ich anfügen, dass dort die Radfahrer mit sehr hoher Geschwindigkeit auf dem Radweg unterwegs sind. Wenn man mit dem Auto einparkt, ist es ratsam strassenseitig auszusteigen und nicht den Gehweg zu benutzen, da dort die Radfahrer dahergesaust kommen. Auf dem Hauptplatz eine Begenungszone einzurichten finde ich toll, aber bitte nicht nur den Autofahrern 20kmh vorschreiben sondern auch den Radfahrern. Diese kommen meist schneller daher wie man zur Zeit auf der Nibelungenbrücke sehen kann. Der Smily ist meist blau und nicht grün und betrifft nicht die Autofahrer (die können ja wegen des Staus ohnehin nicht schnell fahren) sondern die Radfahrer. Übrigens ist es ganz schlimm als Autofahrer einen Unfall mit einem Radfahrer zu haben. Mann kann dreimal im Recht sein, das hilft wenig. Die meisten Richter sind selbst Radfahrer und da kann man sich ja denken wie das Urteil ausfällt.
28.06.2018 12:11
Radfahrer
Den Verweis von SR Hein auf den Radweg in der Schubertstraße finde ich insofern doppelt spannend, als dieser laut der Studie als einziger gleich 3 Unfallhotspots aufweist.
28.06.2018 11:41
Radfahrer
Bezeichnend die Äußerung des Infrastrukturstadtrates, dass ein Radweg in der Schubertstraße ja reicht und deswegen auf ein Mitdenken für die Radfahrer bei der Neugestaltung der Landstraße verzichtet wurde. Vielleicht wird ja die neue Stadtseilbahn dafür radtauglich gestaltet. Dann haben die Radfahrer in Linz die Wahl, ob sie durchgeschüttelt oder verschaukelt werden wollen.
27.06.2018 23:34
Radfahrer
Dazu möchte ich bemerken, dass die Radfahrer sehr oft auf Gehsteigen unterwegs sind und dann noch dazu mit hoher Geschwindigkeit. Man kann sich als Fußgänger nicht mehr gefahrlos dort bewegen. Die Radfahrer sind nicht gekennzeichnet und somit können sie auch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Bei der Kreuzung Leonfeldnerstraße/Freistädterstraße kommt es oft vor, dass die Radfahrer, wenn die Ampel rot zeigt, einfach über den Gehsteig ausweichen. Dass dort aber die Bushaltestelle 33/38 vor der Trafik ist und vielleicht Fahrgäste warten, ist den Radfahrern vollkommen egal.