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Feuerwerk zu Silvester: Sicherheit geht vor

Olga Streicher, 21.12.2018 10:10

OÖ. Jährlich verletzen sich rund 200 Personen in Österreich bei Pyrotechnik-Unfällen so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Rund 90 Prozent dieser Unfälle ereignen sich im Dezember oder Jänner. Besonders nicht zugelassene Erzeugnisse stellen eine große Gefahr dar, zur eigenen Sicherheit sollten Feuerwerkskörper daher nur gemäß den gesetzlichen Vorschriften verwendet werden.  

  1 / 2   Jährliche landen rund 200 Personen in Österreich nach Pyrotechnik-Unfällen im Krankenhaus. (Foto: Wodicka)

„Der oberösterreichische Pyrotechnikhandel bietet sichere Produkte für den Jahreswechsel, die jede Silvesterparty zu einem schönen Erlebnis machen“, sagt Dieter Wurzer vom Pyrotechnikhandel in der WKO Oberösterreich. „Leider ist das aber bei Importen aus Tschechien und bei manchen Anwendern anders: Betrunkene, Kinder, illegale Pyrotechnik-Gegenstände oder der Eigenbau von Böllern und Krachern führen immer wieder zu gefährlichen Situationen und schweren Verletzungen mit Dauerschäden“, sagt Wurzer.

Fehleinschätzung als häufige Unfallursache

Der überwiegende Teil der Verletzungen mit Pyrotechnik äußert sich in Form von offenen Wunden und Verbrennungen. Besonders häufig betroffen sind Finger und Hände. Häufig entstehen Pyrotechnikunfälle durch vorzeitiges bzw. verzögertes „Losgehen“ von Knallkörpern und Raketen. 36 Prozent der Pyrotechnikunfälle sind auf Fehleinschätzung zurückzuführen. Rund die Hälfte aller Verletzten sind 15 bis 24 Jahre alt, 17 Prozent der Verletzten sind sogar jünger als 15 Jahre. „Jungen Menschen fehlt häufig einerseits das Wissen über den richtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern und andererseits das Gefahrenbewusstsein“, weiß Othmar Thann, Direktor des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit).

Vorsicht bei importierter Ware

Importierte Pyrotechnikgegenstände aus Tschechien haben meist keine CE-Kennzeichnung, keine deutsche Gebrauchsanleitung und werden auch keinen Qualitätskontrollen unterzogen. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten nur geprüfte und mit einem CE-Kennzeichen versehene heimische Pyrotechnikgegenstände verwendet werden. „In Verbindung mit der Einhaltung der jeweiligen Sicherheitsbestimmungen, die am Produkt aufgedruckt sind, kann das eigene kleine Feuerwerk zu Silvester gefahrlos genossen werden“, so Wurzer.

Verstärkte Kontrollen im grenznahen Raum

Seit einigen Jahren werden vor dem Jahreswechsel von der Exekutive Kontrollen im grenznahen Raum durchgeführt, wobei immer wieder verbotene und gefährliche Artikel sichergestellt werden. „Ganz besonders toll ist hier die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zoll, die bereits Anfang Dezember an den Grenzen mit schwerpunktmäßigen Kontrollen begonnen haben und diese bis zum Jahreswechsel fortsetzen werden“, freut sich Wurzer über die Kontrollen durch die heimischen Behörden. Im vergangenen Jahr wurde eine ganze Menge an gefährlichen Produkten sichergestellt bzw. abgenommen werden. „Zusätzlich dazu hagelte es zahlreiche Anzeigen, die sich für die „Importeure“ mit saftigen Strafen niedergeschlagen haben. Bis zu 3.600 Euro betragen die vorgesehenen Strafen“, so Wurzer.

Sicherheitstipps für ein gelungenes Feuerwerk

  • Feuerwerksartikel sollten nur im Fachhandel gekauft werden (dabei auf das Vorhandensein einer deutschsprachigen Gebrauchsanweisung und der vorgeschriebenen Kennzeichnung achten)
  • Raketen bis zur Silvesternacht an einem kühlen und trockenen Ort lagern (diese niemals in der Kleidung aufbewahren)
  • Im alkoholisierten Zustand sollten keine pyrotechnischen Artikel abgefeuert werden
  • Es sollte immer ein Eimer Wasser oder Feuerlöscher bereitstehen
  • Verbotszonen müssen beachtet werden – so ist die Verwendung von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 im Ortsgebiet ganzjährig verboten
  • Für jedes pyrotechnische Produkt gibt es einen erforderlichen Mindestabstand, der unbedingt eingehalten werden muss
  • Raketen sollten niemals mit dem Stab in den Erdboden oder in einzeln stehende Flaschen gesteckt werden. Sie müssen leichtgängig ohne Widerstand aufsteigen können
  • Pyrotechnische Versager (“Blindgänger“) niemals ein zweites Mal anzünden, weiter verwenden oder gar nachsehen, was denn da los ist

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