Internationaler Frauentag: Ein Tag für die Gleichberechtigung der Frau
OÖ. Mit dem Internationalen Frauentag am 8. März wird weltweit von Frauenorganisationen auf die Stellung der Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht. Ins Leben gerufen wurde er rund um den Ersten Weltkrieg, wo Themen wie die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen das erste Mal eine große Rolle spielten.
„Chancengleichheit für Frauen und Männer ist dann gegeben, wenn Rollenbilder aufgebrochen und in jedem Bereich Frauen und Männer gleichgestellt sind. Es geht nicht darum, dass sich Frauen gegen Männer stellen, sondern um eine gleichberechtigte Gesellschaft“, so Frauen-Landesrätin Birgit Gerstorfer.
Serviceeinrichtungen gut vernetzt
Das Frauenreferat bietet einen Mix aus Informations- und Bildungsangeboten sowie spezielle Frauenförderprogramme an, um hier eine bessere Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen. „In Oberösterreich gibt es mit den bestehenden 26 Frauenvereinen und -beratungsstellen ein sehr gutes Netz an Unterstützung und Hilfe. Diese sind wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke, um Mädchen und Frauen zu helfen und in Krisenzeiten zu unterstützen“, so die Leiterin des Frauenreferates Beate Zechmeister.
Bilanz 2018: Rund 30.000 individuelle Beratungen
In diesen Serviceeinrichtungen unterstützen Juristinnen, Psychologinnen und Sozialberaterinnen alle Mädchen bzw. Frauen und motivieren sie, selbstbestimmt ihren eigenen Weg zu gehen. Eines der Ziele bei den Beratungen ist die Unterstützung am Weg zur finanziellen Absicherung von Mädchen und Frauen. Alleine im letzten Jahr wurden insgesamt ca. 30.000 individuelle Einzelberatungen (persönlich, telefonisch oder per E-Mail) durchgeführt. Diese wichtigen Serviceeinrichtungen sind im städtischen Bereich und im ländlichen Raum gut vernetzt mit Sozialeinrichtungen, Vertrauensanwältinnen, Gewaltschutzzentren, Frauenhäusern und Kinderschutzeinrichtungen, zumal auch das Thema Gewalt in der Familie immer mehr bei den Beratungen zur Sprache kommt.
Pensionslücke zwischen Männer und Frauen wächst
Der 6. Juli steht in diesem Jahr symbolisch für den ganzen Umfang der Geschlechterungleichheit Erwerbstätiger in Österreich. Die Lücke des Lebenseinkommens, also zwischen Frauen und Männern, die 2014 Alterspensionen bezogen haben, liegt bei 51,4 Prozent. In anderen Worten: Angenommen, die Alterspensionen wären für Frauen und Männer gleich hoch, würden Frauen bis einschließlich 6. Juli, also 134 Tage lang, keine Pension bekommen. Im Vergleich zum Equal Pay Day (4. März) liegt der Tag der Pensionslücke deutlich später im Jahr, weil nicht nur die Einkommensunterschiede im Stundenlohn betrachtet werden, sondern die kumulierten Einkommensunterschiede über das gesamte Leben. Erst die Pensionslücke zeigt damit das wahre Ausmaß der Geschlechterungleichheit.
Verschiedenste Gründe
Die Gründe hierfür: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, in schlechter bezahlten Berufen und haben längere und häufigere unfreiwillige Erwerbsunterbrechungen als Männer. Das bedeutet: schlechtere Aufstiegschancen, weniger Erwerbsjahre und ein geringeres Einkommen. „Für mehr Arbeitsgerechtigkeit müssen Frauen die Chance haben, mehr Stunden im Beruf zu arbeiten und Männer im Gegenzug mehr in unbezahlte Haus- und Familienarbeit investieren“, führt Frau Ellen von den Driesch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, aus.
Weitere Informationen und Angebote des Frauenreferates des Landes Oberösterreich unter: www.frauenreferat-ooe.at
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