JKU-Herzensprojekt: "Zirkus des Wissens" wird zum Ort des vergnüglichen Entdeckens für Kinder
LINZ. Ein Raum für Kinder, um die Welt mit allen Sinnen zu erfahren, der den Zauber des Wissens und die Magie der Erkenntnis vermitteln soll: Ein Herzensprojekt von Rektor Meinhard Lukas und Altrektor Richard Hagelauer wird der neue „Zirkus des Wissens“, ein 300 Quadratmeter großes Theater, das im Wirschaftstrakt vom Schloss Auhof errichtet wird. 2 Millionen Euro investiert die Johannes Kepler Universität aus eigener Tasche, bis September 2020 soll das Gebäude stehen.
Ein Projekt, das sich bewusst an die jüngsten der Gesellschaft richtet, sorgt für Aufmerksamkeit: Der neue „Zirkus des Wissens“ soll Platz für 300 Kinder und Erwachsene bieten. Seine Manege wird zum Tummelplatz des Staunens und vergnüglichen Entdeckens. “Ein Ort kindlicher Neugier wird entstehen. Wir wollen die Jüngsten in unserer Gesellschaft dafür begeistern, die Welt mit allen Sinnen zu entdecken. Es ist wesentlich, wie man auch an die Kinder Wissen heranträgt. Wer mit Neugier entdeckt erhält bekanntlich einen anderen Zugang zu Wissen. Wir wollen natürlich auch die naturwissenschaftlichen Inhalte übermitteln und Interesse wecken für die MINT-Fächer“, fasst Rektor Meinhard Lukas zusammen und betont: „Wir wollen nicht nur ein zur Schau stellen, sondern es soll Raum zum Experimentieren geboten werden, ein Raum der alles möglich macht. Zum Beispiel wollen wir uns mit dem Thema Fliehkräfte befassen und und gemeinsam mit Artisten aus dem Zirkus anschaulich dem Thema widmen“, verrät Meinhard Lukas ein Beispiel.
„Es raucht, zischt, pfeift und riecht“
Altrektor Richard Hagelauer spielt für die Realisierung des „Zirkus des Wissens“ eine tragende Rolle: Er stellt aus Anlass seiner Emeritierung 2 Millionen Euro - seine universitären Drittmittelerträge - zur Verfügung. „Wenn man ein Fußballspiel im Fernsehen anschaut, ist es auch etwas anderes, als wenn man es im Stadion erlebt. Wir wollen zeigen, dass es raucht, zischt, pfeift und riecht. Die Welt wird sich analog und digital zugleich präsentieren. Clowns, Artisten, Akrobaten, Schauspieler, Musiker und Wissenschaftler werden Wissen vermitteln“, so Hagelauer.
„Ambitioniertes Ziel“
Bis September 2020, pünktlich zum Start des Ars Electronica Festivals, das nächstes Jahr am JKU-Gelände stattfindet, soll das neue wissensvermittelnde Theater entstehen, „ein ambitioniertes Ziel, das wissen wir“, so Lukas. Man will eng mit der Bildungsdirektion zusammenarbeiten, mit Angeboten für alle Altersgruppen ab der Volksschule bespielen, die sowohl für Familien als auch Schulklassen buchbar sind. Kooperationen mit Kinderkultur-Trägern sind ebenfalls angedacht: „Alle Kinder Oberösterreichs sollen irgendwann im Laufe ihrer Schulzeit unseres Zirkus des Wissens kennenlernen“, ist der JKU-Rektor sicher. Ein 12 Meter langes Bühnenportal und insgesamt eine Höhe von 12 Metern soll nicht nur ein besonderer Erlebnisraum sein, sondern soll auch für konzertante Aufführungen geeignet sein und großen Orchestern Platz bieten. „Wir werden den neuen Raum auch für internere Veranstaltungen nutzen“, so Lukas.
Genehmigungsphase
Derzeit befindet man sich in der Genehmigungsphase, die Ausschreibungen werden bald umsgesetzt und ab Februar will man mit den Bauarbeiten beginnen. Einen Kurator, bzw. Personal, das sich um das neue Haus kümmern soll, wird noch gesucht. Auch eine Außenbespielung des Schlosshofes wird angedacht. Genau dort, wo früher der Wirtschaftstrakt vom Schloss Auhof stand entsteht der Zirkus des Wissens. Damit bekommt der Schlosshof eine neue Bedeutung. Der mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmte Entwurf von den Architekten Luger & Maul sieht ein multifunktionales Gebäude aus heimischen Hölzern vor.
„Zauberhaus mit Überraschungen“
Ein introvertiertes Gebäude ohne Fenster, deren Manege bzw. Bühne zugleich nach innen und außen gerichtet ist, wird enstehen. Über ein großes Schiebetor kann die Bühne zum Schlosshof geöffnet werden. „Unser Entwurf setzt sich mit dem vormaligen Bestand von Schloss Auhof auseinander. Im Zuge diverser Umnutzungen wurden in der Vergangenheit Gebäudeteile wie die Schlosskapelle abgebrochen. Die derzeitige Situation verlangt geradezu den neuerlichen Lückenschluss nach Norden durch eine Gebäudestruktur“, so Architekt Maximilian Luger: „Das neue Gebäude, als formaler Archetyp, wird gleich einem Zauberhaus viele Überraschungen bieten“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden