„Home-Office funktioniert bei Tierpflegern nicht“
LINZ. Für die Besucher ist der Linzer Zoo zwar derzeit geschlossen, doch hinter den Zäunen geht das tierische Leben weiter. An erster Stelle, die angemessene Versorgung der Zoobewohner.
Um die Versorgung auch im Falle einer Erkrankung eines Mitarbeiters gewährleisten zu können, wurden die Mitarbeiter nach einem Notfallplan in getrennte Gruppen eingeteilt, die keinen Kontakt zueinander haben.
Die Zoologin und gelernte Tierpflegerin Elisabeth Hölzl ist sich der Verantwortung bewusst: „Auch in Zeiten wie diesen müssen unsere Tiere versorgt werden und brauchen uns noch mehr als sonst. In den kleinen Notfallteams haben wir jetzt alle Hände voll zu tun, damit es den Tieren genauso gut geht, wie mit der vollen Besetzung. Wir sind jeden Tag für unsere Schützlinge da, denn Home-Office funktioniert bei Tierpflegern nicht!“
Beschäftigung für die Tiere
Einige Tiere würden zwar morgens etwas länger in ihren Stallungen und Unterständen liegen, aber spätestens wenn die Tierpfleger mit der Arbeit in den Anlagen beginnen, sind alle hellwach. Zusätzlich gibt es für die meisten Tiere Beschäftigung in Form von Geschicklichkeitsspielen mit Futterbelohnung, Futter in ungewöhnlichen Formen (“Etwa eingefroren in Eis, in der Anlage versteckt, oder im hohen Gras verteilt“), es wird mit Düften gearbeitet (“Nasenbären und Erdmännchen lieben Parfums in der Anlage“) und vieles mehr. „Langweilig wird unseren Tieren also mit Sicherheit nicht“, betont Hölzl: „Außerdem bewohnen unsere Tiere die Anlagen in Gruppen, und ein Artgenosse ist selbstverständlich immer die beste Gesellschaft.“
Der nächste Nachwuchs wird übrigens ab Anfang/Mitte April bei den Schafen und Ziegen erwartet. Währenddessen schaut der im Dezember geborene Känguru-Nachwuchs immer öfter aus dem Beutel der Mutter und auch die jungen Erdmännchen machen schon die Anlage allein unsicher.
Spenden erbeten
Da mit der Schließung fast die kompletten Einnahmen wegfallen, ist der Zoo als privater Verein dringend auf finanzielle Unterstützung in Form von Spenden, Patenschaften etc. angewiesen. Schließlich müssen die laufenden Kosten, etwa für Tierfutter und Tierpflegerlöhne, weiter bezahlt werden.
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