Linz plant Sommercamps für lernschwache Schüler
LINZ. Städtische Sommercamps für Kinder der Neuen Mittelschulen sowie der 3. und 4. Klasse Volksschule, um Versäumtes aufzuholen – dieses Vorhaben kündigte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger am Freitag an.
„In unserer Stadt darf kein Kind übrig bleiben. Die Corona-Krise verschärft derzeit die Ungleichheit, deshalb wollen wir mit engagierten Linzern lernschwächeren Kindern im Sommer helfen“, betont der Linzer Bürgermeister.
„Manche Kinder verlieren derzeit den Anschluss“
Die Linzer Pädagogin Anna Weghuber, die an der Otto-Glöckel-Schule unterrichtet und die Idee solcher Lernwochen einbrachte: „Wir müssen realistisch sein und handeln: derzeit verlieren manche Kinder in den Pflichtschulen den Anschluss. Es ist Fakt, dass vor allem schwächere Schüler Schwierigkeiten bei der Erarbeitung der Lerninhalte haben. Sommercamps können Abhilfe schaffen.“
Durch die derzeitige Struktur des Home-Schooling werden manche Kinder überdurchschnittlich benachteiligt. „Handy und Internet hat jeder, verschiedene Programme und Tools in der Praxis zu nutzen, ist dennoch für viele Kinder und Eltern extrem schwierig. Aus meiner Sicht scheitert es auch weniger an schlechten oder zu wenigen Computern oder Notebooks, als vielmehr am gekonnten Umgang damit“, so Weghuber.
Städtische Horte als mögliche Location
Aus Sicht des Linzer Stadtoberhauptes geht es um die gezielte Förderung der Kinder aus den 3. und 4. Klassen der Volksschulen sowie aus den 1. und 2. Klassen der Neuen Mittelschulen (NMS). Für förderbedürftige Kinder der 3. und 4. Klassen der Volksschulen sieht Bürgermeister Klaus Luger die Betreuung in den städtischen Linzer Horten als geeignete Dreh-Scheibe.
100 Schüler pro Woche könnten gefördert werden
Die neu konzipierten Sommercamps sollen ab Ende Juli sowie während des gesamten August stattfinden. Pro Woche können rund 100 Schüler gefördert werden. Die Auswahl der Kinder soll anhand bestimmter, individuell festgelegter Kriterien erfolgen (Probleme aufgrund Home-Schooling; Kinder, die zum Abschluss des Wintersemesters eine Frühwarnung bekommen haben etc.).
Suche nach Pädagogen als Herausforderung
Dass auch genug Lehrer bereit sind, zwei Wochen ihrer Sommerferien dafür zu verwenden, bezweifeln Luger und Weghuber nicht: „Wir Lehrer profitieren ja auch davon zum Schulstart selbst davon“, so die Linzer Pädagogin.
Und Luger appelliert an die Pädagogen, einen Teil ihrer neunwöchigen Sommerferien aus Solidarität den förderungsbedürftigen Kindern zur Verfügung zu stellen. „Das wäre ein wunderbares Zeichen einer Berufsgruppe, die im Gegensatz zu aktuell 14.000 Arbeitslosen in unserer Stadt von keinen materiellen Existenzängsten bedroht ist.“
Planungstreffen soll weitere Vorgehensweise klären
Um dieses Linzer Projekt in den Sommerferien umsetzen zu können, wird Bürgermeister Klaus Luger gemeinsam mit Anna Weghuber die Linzer Kinder- und Jugendreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing,Bildungsstadträtin Eva Schobesberger sowie die leitenden Führungskräfte der Stadtverwaltung kommende Woche zu einem ersten Planungstreffen einladen.
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