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Herausfordernder Schulstart steht bevor: Schulgipfel für Oberösterreich

Karin Seyringer, 02.09.2020 18:30

OÖ/LINZ. Am 14. September startet Oberösterreich in ein neues - coronabedingt herausforderndes - Schuljahr. Bildungslandesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer haben am heutigen 2. September zum Schulgipfel geladen. Besprochen wurden die Regelungen und Auswirkungen der Corona-Ampel auf den Schulbetrieb. Im Rahmen des bundesweiten Gurgel-Screenings wird auch in 42 Schulen in Oberösterreich getestet.

Schulgipfel zum Start ins Schuljahr 2020/21 (Foto: Land OÖ/ Liedl)
  1 / 2   Schulgipfel zum Start ins Schuljahr 2020/21 (Foto: Land OÖ/ Liedl)

Gemeinsam mit Bildungsdirektor Alfred Klampfer, Vertreter der Gemeinden als Schulerhalter, Sprecher der Eltern und Schüler sowie die Personalvertretung und die Gesundheitsbehörde wurde diskutiert, auf Basis der Handlungsrichtlinien des Bundes.

„Wir wollen alle einen so normalen Schulstart wie möglich. Damit das gelingen kann, braucht es eine gute Abstimmung aller im Bildungsbereich tätiger Personen. Bei all den geplanten Maßnahmen und Richtlinien steht die Gesundheit der Pädagogen sowie Schüler an erster Stelle“, so Haberlander und Klampfer.

Schulen setzen Richtlinien autonom um

Klarerweise sind die vorgeschriebenen Hygienebestimmungen unverzichtbar. „Der vom Bund herausgegebene Leitfaden soll allen Schulen zur Orientierung dienen. Die Umsetzung erfolgt hier natürlich autonom am Schulstandort“, erläutert Klampfer. Zum Beispiel: Ob Pausen gestaffelt werden oder wie regelmäßig gelüftet wird, ob Bodenmarkierungen oder Holzbabyelefanten – hier sind die Schulen eigenmächtig in der Umsetzung.

Wintersemester ist Erkältungssemester

Zwar gilt: Wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben, „nur weil jemand einen Schnupfen hat, wird er aber nicht zu Hause bleiben müssen“, beruhigt Haberlander alle Eltern. Die Erfahrungen im Frühjahr hätten gezeigt, dass Symptome wie Schnupfen oder Husten sehr rasch für Verunsicherungen bei Eltern und Lehrkräften gesorgt haben. „Solange es eine plausible Erklärung für den Husten oder Schnupfen gibt, darf der Schüler und die Schülerin weiterhin zur Schule gehen. Ich möchte aber betonen, dass ein Kind mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen auf jeden Fall zu Hause bleiben soll“, betont Haberlander.

Auswirkungen der Corona-Ampel-Farben

Am Freitag, 4. September wird die Corona-Ampel präsentiert - die jeweilige Farbgebung in den Regionen hat natürlich auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb und die Kinderbetreuungseinrichtungen.

So gilt ab der Ampelfarbe „Gelb“ das Tragen von Mund-Nasenschutz im Eingangsbereich sowie für schulfremde Personen. Sport sollte dann vorwiegend im Freien stattfinden, in Turnhallen nur unter besonderen Auflagen. Gesungen wird dann auch nur mehr im Freien oder mit Mund-Nasenschutz.

Ab „Orange“ gibt es keine Schulveranstaltungen mehr, Lehrerkonferenzen finden online statt, Singen in geschlossenen Räumen ist nicht mehr erlaubt und in der Sekundarstufe II wird auf Distance-Learning umgestellt - mit schulautonomer Möglichkeit, kleinere Gruppen weiterhin im Präsenzbetrieb zu unterrichten. „Hier besteht aber auch zum Beispiel die Möglichkeit, wenn gewünscht, auf ein Schichtsystem umzustellen. Diese Entscheidung obliegt aber dem Schulleiter“, erläutert Klampfer.

Bei „Rot“ gilt eine generelle Umstellung auf Distance-Learning in allen Schulstufen.

Haberlander zur Maskenpflicht: „Wir probieren es jetzt so mit den Vorgaben des Ampelsystems. Aber wenn man in ein paar Wochen sieht, dass das, was in Bayern passiert ist, gut war, wird man darüber reden können.“ Man werde sich aber immer nach den Vorgaben des Bundes richten. In Bayern wurde zum Schulstart eine zeitlich begrenzte Maskenpflicht angekündigt.

Gurgelstudie auch an oberösterreichischen Schulen

In die vom Bildungsminister angekündigte großangelegte Corona-Gurgelstudie werden auch oberösterreichischen Schulen miteinbezogen. Mit dem Monitoring will man einen besseren Überblick über die Infektionslage bei den sechs bis 14-Jährigen bekommen. In Oberösterreich wurden 42 Schulen dafür ausgewählt, 22 in der Primarstufe, 20 in der Sekundarstufe I. Die Schulen werden vorab informiert. „Die Testung erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Eltern müssen der Testung ihrer Kinder mittels Einverständniserklärung zustimmen“, so Klampfer.

Test-Schulen in OÖ:

  • Bildungsregion Linz: drei Volksschulen, vier AHS-Unterstufen, vier NMS
  • Bildungsregion Steyr-Kirchdorf: vier Volksschulen, eine AHS-Unterstufe, zwei NMS
  • Bildungsregion Gmunden-Vöcklabruck: vier Volksschulen, eine NMS
  • Bildungsregion Innviertel: vier Volksschulen, eine NMS
  • Bildungsregion Wels, Grieskirchen, Eferding: vier Volksschulen, vier NMS
  • Bildungsregion Mühlviertel: drei Volksschulen, eine AHS-Unterstofe, zwei NMS

„Bemüht, Unsicherheiten zu klären“

Im zweiten Semester habe man gesehen, dass das als oft starr bezeichnete Schulsystem sehr rasch und flexibel umorganisiert werden könne, weil alle an einem Strang gezogen hätten, so Haberlander und Klampfer.

„Wir wissen, dass es noch offene Fragen gibt, sind aber bemüht, alle Unsicherheiten rechtzeitig vor Schulbeginn klären zu können. Auch wenn es zu Umstellungen im Laufe des Schuljahres kommen sollte, sind wir davon überzeugt, dass wir es wieder gut meistern werden“.

Auch sei Haberlander bewusst, dass alle Maßnahmen schwieriger umzusetzen sind, je jünger die Kinder sind. Hier hat die Abteilung Elementarpädagogik der Bildungsdirektion OÖ Checklisten, Merkblätter und pädagogische Unterlagen gestaltet, die als Hilfestellung für Krabbelstuben, Kindergärten, Horte und Tagesmütter und -väter gedacht sind. Alle Unterlagen sind online unter www.ooe-kindernet.at abrufbar.


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