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LINZ. Bemerkenswerte Frauen, Pionierinnen in ihrem Bereich - die Linzer Geschichte ist voller großer weiblicher Namen mit spannenden Biografien. Um diese noch sichtbarer zu machen, wird die Ernst-Koref-Promenade zwischen Lentos und Brucknerhaus dauerhaft zum „walk of fem“. Nach Hollywood-Vorbild werden Sterne mit den Namen von großen Linzerinnen den Weg zieren. Noch 2020 wird dies umgesetzt.

So ähnlich wird der "walk of fem" in Linz aussehen - eine Montage von Künstlerin Margit Greinöcker. (Foto: Margit Greinöcker)
photo_library So ähnlich wird der "walk of fem" in Linz aussehen - eine Montage von Künstlerin Margit Greinöcker. (Foto: Margit Greinöcker)

Schon 2008 wurde beim Linzfest ein temporärer „walk of fem“ umgesetzt - dieses Projekt wird neu aufgegriffen und dauerhaft bestehen bleiben. Verstorbene historische Frauen-Persönlichkeiten mit Linz-Bezug werden dabei mit einem etwa 1x1-Meter großen goldenen Stern gewürdigt, man will das Wirken dieser Frauen damit stärker im allgemeinen Bewusstsein verankert. „Wir haben alle eine riesige Freude mit dem Projekt. Die Leistungen, Verdienste und Lebenswege von Pionierinnen wurden viel zu lange nicht gesehen und erst recht nicht gewürdigt. Durch den 'walk of fem' werden große Linzerinnen sichtbar gemacht und ihr Wirken wieder ins Bewusstsein geholt“, so Frauen-Stadträtin Eva Schobesberger.

Die Stadt Linz stellt die Ernst-Koref-Promenade zwischen Lentos und Brucknerhaus dafür zur Verfügung. „Ich sehe diesen Weg auch symbolisch für den langen Weg bislang und den langen Weg, der beim Thema Gleichberechtigung noch vor uns liegt“, so auch Liegenschaftsreferentin Stadträtin Regina Fechter.

Umsetzung noch 2020

Schon 2018 gab es den Gemeinderatsbeschluss zum Projekt, mit der Umsetzung wurden die beiden Linzer Künstlerinnen Margit Greinöcker und Betty Wimmer vom Frauenbüro der Stadt Linz beauftragt. Im ersten Schritt sind an der Ernst-Koref-Promenade 80 Sterne vorgesehen, eine Erweiterung auf etwa 120 Sterne ist möglich und soll folgen.

In den Sternen werden die Namen der verdienten Frauen stehen. Zu den Sternen gibt es begleitend eine Website, wo die Kurzbiografien und das Wirken nachzulesen sind. Einer der Namen wird etwa Hedda Wagner sein, Linzer Autorin, Komponistin und Frauenrechtlerin.

Welche Namen sich in den Sternen finden, wird gemeinsam mit dem Archiv der Stadt Linz erarbeitet - hier ist man im Endspurt bei der Zusammensetzung. Es wird mit ähnlichen Kriterien wie bei der Vergabe von Straßennamen gearbeitet.

Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer unterstreicht zudem den Aspekt der Kunst im öffentlichen Raum. „Der sehr prominente Raum direkt an der Kulturmeile eignet sich sehr gut für den 'walk of fem'. Der 'walk of fem' soll Frauen und Mädchen Mut und Selbstbewusstsein geben, auch heute noch existierende gläserne Decken und Wände zu überwinden.“

Neuer Asphalt

Bevor der Sterne mittels Folienschablonen und mit Straßenmarkierungsfarben aufgesprüht werden, wird die Ernst-Koref-Promenade saniert und mit neuer Asphaltschicht überzogen. Insgesamt (inklusive Sanierung) belaufen sich die Kosten auf maximal 35.500 Euro, getragen vom Frauenbüro der Stadt Linz. Die Umsetzung erfolgt noch dieses Jahr, je nach Witterung, die Eröffnung ist für das Frühjahr geplant.

Gemeinschaftliches Projekt

Das Projekt wird von der Stadt Linz übergreifend umgesetzt, beteiligt sind das Frauenreferat, das Liegenschaftsreferat und das Kulturreferat. „Ich freue mich über die tolle und gelungene interne Zusammenarbeit“, so Jutta Reisinger, Frauenbeauftragte der Stadt Linz.


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LinzerAuge
LinzerAuge
15.10.2020 15:06

Der "walk of fem"...

... hat so einen Beigeschmack: Qualifikationskriterium Nummer 1 um derart "geehrt" zu werden sind die biologischen Geschlechtsmerkmale. Es handelt sich also um ein Förderprojekt für die Träger bestimmter Geschlechtsmerkmale. Ich frage mich ob leistungsbereite und talentierte Frauen durch diese zumindest implizite Herabwürdigung als "Fördergeschlecht" motiviert werden? Diese würden eher "Leistung/Verdienst" über unveränderbare biologische Charakteristika wie Geschlecht, Hautfarbe und Haarfarbe stellen und sich entsprechend in eine Kategorie mit den Männern stellen. Es geht ja hier nicht um eine Sportart wo man sinnvollerweise nach Geschlechtern trennt weil die geschlechtsspezifischen biologischen Merkmale einen großen Unterschied machen, sondern um eine Kategorie wo Männer und Frauen prinzipiell nebeneinander stehen können. Und nur so eine kleine Randbemerkung: Gleichberechtigung (=Chancen) und Gleichstellung (=Ergebnis) sind unterschiedliche Konzepte; dass dies in solchen Diskussionen immer wieder austauschbar verwendet wird weist entweder auf Schlampigkeit im Denken oder rhetorische Tricksereien hin.

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