Corona-Ampel: Trotz Orange keine verschärften Maßnahmen in OÖ
WIEN/OÖ. Seit gestern Abend (8. Oktober) steht die neue Schaltung der Corona-Ampel fest, in Oberösterreich sind sechs Bezirke auf „Orange“ gestellt worden. Orange heiße, „die Ärmel hochzukrempeln“, so Minister Anschober bei der Pressekonferenz zur neuen Schaltung. Bei den Schulen bleibt die Schaltung auf Gelb.
„Weltweit ist die Situation unverändert, mit steigenden Zahlen. Ein Höhepunkt der Pandemie ist nicht in Sicht, im Gegenteil“, so Anschober. Auch alle Bundesländer würden im Grundtrend nach oben gehen. 1.131 Neuinfektionen bei 18.575 Tests gab es gestern in Österreich, 750 Genesungen werden gezählt. 10.307 Fälle gibt es aktuell in Österreich.
Positiv sei, dass ich die steigenden Fallzahlen nicht 1:1 auf die Spitals- und Intensivbetreuung auswirke, so Anschober. „Das hat sicher auch mit der Altersstruktur zu tun, die derzeit im Schnitt bei 37 Jahren liegt.“ Zum Vergleich: Im April lag der Schnitt bei 59 Jahren.
Orange: „Ärmel hochkrempeln“, keine neuen Maßnahmen in OÖ
Das nun manche Bezirke Orange sind, bedeute für diese, die Ärmel hochzukrempeln und einen Arbeitsprozess im Bezirk zu starten. „Wir setzen ganz stark auf regionale Maßnahmen, zusätzlich zu den bundesweiten.“
In den orangen Bezirken in Oberösterreich sind derzeit keine Verschärfungen der Corona-Maßnahmen geplant. „Eines muss uns allen klar sein, das Virus wird uns weiter begleiten. Wir werden in den kommenden Monaten schwierige Situationen erleben. Dabei gilt es, Maßnahmen mit Hausverstand zu setzen. In Oberösterreich gelten die vom Bund vorgegebenen Maßnahmen. Wir sehen derzeit keine Notwendigkeit, die Maßnahmen noch weiter zu verschärfen – jedoch appelliere ich an alle, die bestehenden Maßnahmen einzuhalten“, so Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander. „So kann jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.“
Auch die Stadt Linz teilte bereits mit, das sich für die Linzer nichts ändern werde – Tips hat berichtet.
Anschober unterstrich einmal mehr, wie die Arbeit der Kommission ablaufe. Es gehe nicht nur um Zahlen, sondern um eine qualitative Analyse; neben der Definition der Bezirke sei es auch Aufgabe, punktgenaue regionalspezifische Maßnahmen mitzuentwickeln.
Schulen in OÖ bleiben gelb
Auf die Schulen hat die höhere Einstufung keine Auswirkungen. Auch wenn ein Bezirk auf Orange geschaltet ist, bleiben die Schulen gelb, es findet kein Distance-Learning statt. Infos zur aktuellen Schulampel-Schaltung in OÖ gibt’s bei der Bildungsdirektion.
Die meisten Ansteckungen sind laut Ulrich Herzog, Leiter der Ampelkommission, auf die Bereiche Haushalt, Freizeit und Arbeit zurückzuführen. Um zu veranschaulichen, nennt er als Beispiel ein Fußballspiel mit einem Infizierten im Burgenland, wo im Anschluss zusammengesessen worden sei, oder eine Taufe mit insgesamt 17 Infizierten in Tirol, wo aber nicht die Taufe an sich, sondern die Feier im Anschluss ausschlaggebend gewesen sei. „Das heißt nicht, dass man das nicht tun darf, aber es soll zeigen, wo die Infektionen passieren“, so Herzog.
Bei Kinder und Jugendlichen würden die Zahlen zudem eindeutig zeigen: „Kinder unter 15 Jahren sind vielfach asymptomatisch. Das man sich in der Schule ansteckt, belegen die Zahlen nicht. Bei unter 15-Jährigen passiert dies vielmehr im Haushalts-Setting, bei über 15-Jährigen im Freizeitsegment“, so Herzog.
Fünf Empfehlungen
Anschober spricht vor allem für das kommende Wochenende fünf Empfehlungen aus:
- enge Kontakte reduzieren
- Grundregel „Abstand halten“ einhalten
- Zusammenhalt, Rücksicht nehmen und entflechten wo geht, „vielleicht wieder zu telefonieren statt zu besuchen“
- Personen nicht in engen Räumen, sondern im Freien treffen, „man kann auch einen Spaziergang machen“; wenn drinnen: richtig lüften
- Die Stopp-Corona-App verwenden, „das ist jetzt Gebot der Stunde als Entlastung für das Kontaktpersonen-Management“, so Anschober.
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