Bischöfliche Arbeitslosenstiftung unterstützt arbeitssuchende Menschen
LINZ/OÖ. Die Zahl der Arbeitslosen ist seit der Corona-Pandemie gestiegen. Ihre Situation ist schwierig, hält die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz fest. Sie bietet Unterstützung und Begleitung für arbeitssuchende Menschen an.
Im November waren in Oberösterreich 42.286 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind um 30 Prozent mehr als im November des Vorjahres. Dabei sind nicht alle in dieser Zahl erfasst. So kommen etwa Klein- und Einzelunternehmer hinzu, die derzeit keine Arbeit und damit auch kein Einkommen haben. „Die jetzige Krise hat viele Aspekte. Auch die Arbeitswelt ist durch die Corona-Pandemie in Bewegung geraten. Arbeit ist eine unverzichtbare Dimension menschlichen Lebens. Menschen wollen sich in eine sinnvolle, in eine gute Arbeit einbringen können. Die Erwerbsarbeit zu verlieren ist für jeden Menschen ein großer und dramatischer Bruch in seinem Leben. Diese Not nehme ich mit großer Sorge wahr. Die Kirche muss dort sein, wo die Menschen Hilfe brauchen. Mit unserer Arbeitslosenstiftung unterstützen wir deshalb Hilfesuchende im Rahmen unserer Möglichkeiten und beraten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarren, die diese Menschen ebenfalls begleiten. Dankbar bin ich in diesem Zusammenhang über eine belastbare Sozialpartnerschaft sowie eine staatlich garantierte soziale Absicherung in Alter, Krankheit und auch Arbeitslosigkeit“, sagt Bischof Manfred Scheuer.
Jugendprojekt im Homeoffice
Im Detail unterstützt die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung der Diözese Linz Projekte, die arbeitslosen Menschen helfen. Angeboten werden Beratung und Gespräche für arbeitssuchende Menschen, aber auch Begleitung. Das Jugendprojekt JU-CAN der Arbeitslosenstiftung hat derzeit etwa auf Homeoffice umgestellt und nutzt Videokonferenzen zur Fernbetreuung. Jeden Tag wird mit einer Morgenrunde per Videokonferenz begonnen, in der alle Teilnehmer ihnen individuell gestellte Aufgaben erhalten. Im Laufe des Tages werden diese Aufgaben erarbeitet und Treffen in kleineren Gruppen beziehungsweise Einzelbetreuung durchgeführt. Themenspezifische Workshops mit den Jugendlichen ergänzen das Programm. „Gut, dass ich den Kontakt zu den Betreuern halten kann, und dass ich mit den Aufgaben den ganzen Tag etwas zu erledigen habe. So weiß ich, was ich nach dem Aufstehen zu tun habe“, sagt eine Teilnehmerin der Gruppe.
Arbeitslose Menschen würden sich aus Scham oder Furcht häufig aus ihrer bisherigen Umgebung zurückziehen, ergänzt Christian Winkler, Geschäftsführer der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung. „Arbeitslos zu sein macht die Menschen und ihre Umgebung oft sprachlos. Wie es ihnen geht und was ihnen konkret hilft, muss uns als Gesellschaft mehr beschäftigen. Mit entsprechender Betreuung können sie Ausbildungs- oder Arbeitsplätze finden, die es ja auch in der Krise gibt“, sagt Winkler.
Ungewisse Aussichten
Derzeit sind die Aussichten weiter ungewiss. Besonders schwer haben es Langzeitarbeitslose, Menschen in einem höheren Alter oder mit gesundheitlichen Einschränkungen. Folgen von Arbeitslosigkeit sind häufig Hoffnungslosigkeit, Zukunftsängste und Armut. „Die Corona-Pandemie löst gerade eine Wirtschaftskrise aus. Die hohe Arbeitslosigkeit ist eine Folge davon und somit ein Problem unserer Gesellschaft. Die Betroffenen haben ein hartes Los, sie sind aber für diese Situation nicht verantwortlich und dürfen damit nicht allein gelassen werden. Arbeitslosigkeit ist eine tiefgehende menschliche Verlusterfahrung. Der Verlust des Arbeitsplatzes drängt Menschen ins gesellschaftliche Abseits, sie fürchten um ihre Existenz. Das betrifft immer auch ganze Familiensysteme und Freundeskreise“, erläutert Michaela Pröstler-Zopf abschließend. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Kollegiums der Bischöflichen Arbeitslosenstiftung.
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