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Schulbetrieb nach dem Lockdown: die Details

Karin Seyringer, 02.02.2021 10:30

WIEN/OÖ/NÖ. Nach den Semesterferien startet in Österreich wieder der Präsenzunterricht an den Schulen. In den Volksschulen an allen fünf Tagen, an den Unter- und Oberstufen im Schichtbetrieb. Bildungsminister Heinz Faßmann hat am Dienstag die Details erläutert, die nun vorerst bis Ostern gelten sollen.

Symbolfoto (Foto: ESB Professional/Shutterstock.com)
Symbolfoto (Foto: ESB Professional/Shutterstock.com)

„Wir öffnen die Schulen wieder, die Kinder werden ihre Freunde und ihre Lehrer wieder sehen, und nicht nur vor dem Bildschirm. Aber wir tun das mit größter Vorsicht, wir wollen unter allen Umständen vermeiden, das wir Schulen vielleicht in zwei, drei Wochen wieder schließen müssen“, so Faßmann.

Volksschulen öffnen komplett

Die Volksschulen starten im Normalbetrieb mit fünf Präsenztagen in der Woche. „Wir haben lange über einen Schichtbetrieb diskutiert, haben aber gemerkt, dass alle anderen Modelle keinen wirklichen Gewinn für Schüler oder Eltern bringen.“

Voraussetzung: Alle Schüler testen sich zweimal wöchentlich mit einem Selbsttest, Testtage sind Montag und Mittwoch, die Testungen erfolgen einheitlich an den Schulen. In den Volksschulen können die Eltern beim ersten Test dabei sein, wenn sie das möchten.

In den Volksschulen gilt zudem die Pflicht eines normalen Mund-Nasenschutzes, am Platz im Klassenzimmer kann dieser abgenommen werden.

Schichtbetrieb in höheren Schulstufen

Die Sekundarstufe 1 (Mittelschule, AHS-Unterstufe) und die Sekundarstufe 2 inkl. Berufsschule kehrt im Schichtbetrieb, mit Maske und Tests zurück. Die Maturaklassen würden besondere Aufmerksamkeit erhalten, die Direktion haben hier die Freiheit, die Schüler auch abseits des Schichtbetriebs in Gruppen hereinzuholen. „Wir wollen mit dem Schichtbetrieb die Dichte vor Ort reduzieren und für mehr Abstand sorgen“, so Faßmann. 

Die Klassen werden in zwei Gruppen geteilt, Gruppe A wird Montag und Dienstag im Präsenzunterricht sein, Gruppe B Mittwoch und Donnerstag, im Wochenrhythmus werden die Präsenztage gewechselt. Jene Schüler, die gerade nicht in der Schule sind, werden zu Hause Hausübungen und Vertiefungsübungen zum Stoff machen. Der Freitag ist dann generell für alle gemeinsam Distance Learning Tag. Manchen Schulen hätten laut Faßmann auch Hybridunterricht eingeführt, auch das sei möglich.

Bei den Tests wird Gruppe A - also jene Schüler die in der jeweiligen Woche am Montag in der Schule sind, am Montag getestet, Gruppe B am Mittwoch, wenn diese in die Präsenzlehre kommt.

In Sekundarstufe 1 gilt normale Maskenpflicht, auch auf dem Sitzplatz. In der Sekundarstufe 2 gilt die Pflicht zur FFP2-Maske, mit Maskenpausen. 

Schularbeiten und Tests können grundsätzlich abgehalten werden. Auch der Stundenplan bleibt aufrecht. Im Unterstufenbereich wird es an den Tagen, an denen die Kinder nicht in der Schule sind, wie bisher Betreuung geben.

Wer nicht testet, bleibt zu Hause

„Die Tests werden uns massiv helfen, die Schulen möglichst frei von Infektionen zu halten bzw. diese schnell zu entdecken. Für die Tests ist nur ein Abstrich des vorderen Nasenbereichs notwendig“, so Faßmann, dieser sei auch für kleine Kinder gut geeignet und einfach durchzuführen. Durchgeführt werden könnten die Tests im Eingangsbereich, im Freien, im Turnsaal, an passenden Orten an den Schulen. Bislang 20 Millionen solcher Tests hat der Bund angekauft, damit wolle man bis Ostern durchkommen. 

Der Test sei weiterhin freiwillig – „was ich aber nicht möchte, ist das getestete und ungetestete Schüler nebeneinander in der Klasse sitzen“, so der Bildungsminister. „Wer also nicht will, dass sich sein Kind testet, das sind nicht viele, der lässt es zu Hause, das Kind macht Homeschooling mit Unterstützung durch Lehrer. Das werden manche als Einschränkung und Ungleichheit empfinden“, so Faßmann, diese mit Verfassungsexperten abgestimmten Maßnahmen seien aber der Pandemie geschuldet, zeitlich befristet und wichtig für einen sicheren Schulbetrieb. Unterstützung käme etwa von Lehrern, die selbst gerade nicht im Präsenzunterricht arbeiten.  

Tests für Elementarpädagogen

Lehrer müssen sich laut ihrer Berufsgruppenregelung einmal pro Woche testen lassen. Man strebe aber auch für sie einen zweiten Test an der Schule an, so Faßmann. Zwar sei Faßmann formell nicht für die Elementarpädagogik zuständig, aber auch für diesen Bereich habe der Bund Selbsttests mitbestellt. Die Elementarpädagogen fallen zudem wie auch die Lehrer unter jene Berufsgruppen, für die die wöchentliche Testpflicht gilt, zusätzlich wolle man mit den Selbsttests unterstützen.


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