Grünes Licht für Umbau und Neubau des Kapuzinerklosters
LINZ. Beim vierten Anlauf hat es schließlich geklappt: Das Projekt Umbau und Neubau Kapuzinerkloster erhielt am Dienstag grünes Licht vom Linzer Gestaltungsbeirat.
„Es wird eines der spannendsten und reizvollsten Projekte in Linz der letzten Jahre. Da bin ich mir sicher“, freut sich Neos-Gemeinderat Lorenz Potocnik, der betont: „Den Anstoß dafür gaben engagierte Bürger rund um Erich Gusenbauer. Das kann man nicht oft genug betonen. Ihnen ist es zu verdanken, dass das Pferd nicht von hinten aufgezäumt wurde und statt dessen ein breit angelegtes kooperatives Verfahren eingeleitet wurde. Besonders die säkularisierte Kirche als Veranstaltungsraum wird spannend.“
Ursprünglich war Hochhaus geplant
Ursprünglich hätte auf dem Klostergartenareal ein Hochhaus entstehen sollen. Dass dieses Vorhaben abgewendet werden konnte, ist für den Klubobmann der Linzer Grünen, Helge Langer, dem Einsatz engagierter Bürger und den Verantwortlichen der angrenzenden Schule zu verdanken. „Beim Klostergarten hat sich deutlich gezeigt, wie wichtig und wertvoll Bürgerbeteiligung ist. Anrainer sollten daher bei großen Bauvorhaben grundsätzlich besser eingebunden werden“, fordert Langer.
Mit der Genehmigung des Gestaltungsbeirates wird nicht nur die Umgestaltung des Klosterareales eingeläutet – in den kommenden Jahren soll sich das gesamte Viertel deutlich verändern. Dass dies im Sinne der dort lebenden Menschen geschieht, dafür hat sich in den vergangenen Jahren eine Bürger-Initiative stark gemacht. So sei es den Anrainern zu verdanken, dass es regelmäßigen Austausch mit den Projektbetreiber über die Umgestaltung des Klostergartenareals gegeben hat. Anderenfalls würde dort vielleicht schon jetzt an einem weiteren Hochhaus-Klotz gebaut werden. „Während bei vielen anderen Bauvorhaben Bürger erst dann informiert werden, wenn alle Pläne fertig auf dem Tisch liegen, ist hier erfreulicherweise ein anderer Weg gegangen worden“, macht Helge Langer deutlich.
Drittes „Nein“ im November
Noch im vergangenen November hieß es „nein“ im Gestaltungsbeirat: Vor allem die geplante Aufstockung auf dem Klostertrakt sei kritisch zu sehen und wirke wenig überzeugend, urteilte im November Petra Weiss, Leiterin der Abteilung für OÖ im Bundesdenkmalamt. Sie ortete viele offene Fragen, beklagte fehlende Unterlagen. Diese Unstimmigkeiten konnten in Abstimmung mit Architekt Andreas Kleboth mittlerweile ausgeräumt werden.
300 Arbeitsplätze entstehen auf dem Areal
Die aktuellen Pläne sehen vor, dass auf dem Areal Büros mit 300 Arbeitsplätze und ein Betriebskindergarten entstehen sollen. Für die Kapelle ist ein Besprechungsraum vorgesehen, die ehemalige Kirche soll multifunktional mit Gastronomie und Veranstaltungen bespielt werden.
Pläne für den „Klimaacker“
Erich Gusenbauer, Sprecher der Initiative Zukunft Klostergarten, sieht die Entwicklung positiv und denkt gleich weiter: „Wir kämpfen seit bald vier Jahren für den Erhalt des Gartens mit seinem Altbaumbestand. Da dürfen wir auch fordern, dass wir als angrenzende Schule von diesem Grünraum profitieren. Gemeinsam mit der Stadt wollen wir genau hier einen Klimaacker etablieren. Auf 100 Quadratmetern möchten wir mit unseren Schülern Gemüse und Kräuter pflanzen und auch einen öffentlich zugänglichen Lern- und Entspannungsort schaffen.“
Mit dem Umbau des Klosters kann auch die Entwicklung des gesamten verkehrsberuhigten Kapuzinerquartiers starten.
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09.02.2021 20:26
Klostergarten
Regieanweisung #58: "Der Burgermaster" Lugerschenko sitz mit hochrotem Kopf vor seinem Laptop. „Da Sam kommt auf der Stelle in mein Büro!“ schreit er ins Telefon. Er hat vergessen zu wählen, aber die Botschaft kommt im Vorzimmer trotzdem an. Schwitzend betritt Sam, der best Web Buddy des Bürgermeisters, das Büro. Er dürfte gelaufen sein. „Do schau her …, überall ‚Klostergarten‘! TipsLinz, Facebook is voll …“ „Wir bringen eh morgen eine exklusiv Gschicht in ‚Alles Linz‘“ sagt Sam zitternd. Lugerschenko brüllt „Wos wüst exklusiv, des steht jo schon überoi …, und überoi steht ‚Zukunft Klostergarten hats gmacht‘! Wir haben ausgemacht, dass I da ganz vorne steh .., amoi holz ma ned ab, und dann wars am End der Potocnik. Der hats a schon auf seiner Seitn postet. Das war absehbar wann der Ausschuss tagt und Du bringst es ned zamm am nächsten Tag …“ Lugerschenko ringt nach Luft. Bürgermeisters Web-Buddy Sam stammelt was von „Krone“, „Oberösterreichische“ … Die Sekretärin betritt den Raum mit einer Schachtel Tabletten und einem Glas Wasser, und reicht sie dem hochroten Lugerschenko. Schnitt: Schwenk über den Klostergarten