
LINZ. Vergangenen Samstag und Sonntag wurde bereits zum fünften Mal ein Wochenende für Moria in Linz durchgeführt. Diesmal erhoben Künstler wie Schauspielerin Bettina Buchholz und Autor Kurt Mitterndorfer ihre Stimme für die Aufnahme Geflüchteter in Österreich.
In Linz wurde vergangenen Samstag und Sonntag, 20. und 21. Februar, zum fünften Mal ein Wochenende für Moria durchgeführt. Organisiert wurde das Protest-Camp auf dem Domplatz von der Plattform Solidarität OÖ/Seebrücke Linz und Umgebung in Kooperation mit Grüner Anker/Jugendkirche Linz. Auf dem Programm standen erneut Übernachtungen im Zelt und Mahnwachen. Eine Attraktion war diesmal das Lichter-Labyrinth der Katholischen Jugend OÖ, bei dem jedes Licht für eine geflüchtete Person entzündet wurde.
Bettina Buchholz und Kurt Mitterndorfer als Unterstützer
Am Samstag hielten Schauspielerin Bettina Buchholz und ihre Tochter Hannah, Regisseur und Schauspieler Franz Froschauer, Theologe und Autor Thomas Schlager-Weidinger und Autor Kurt Mitterndorfer Reden. Moderiert wurde von Monika Weilguni, Mitinitiatorin von der Plattform Solidarität OÖ. Buchholz wies in ihrer Rede auf die dramatischen Zustände in griechischen Lagern hin und las gemeinsam mit ihrer Tochter einen Brief einer Psychotherapeutin vor, die in den vergangenen Monaten auf Lesbos tätig war. „Die aktive Solidarität mit den Schwächsten und die Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens sind Forderungen, für die es gilt, als Mensch, Christ und Künstler die Stimme zu erheben und Zeichen zu setzen“, sagte Schlager-Weidinger. Froschauer appellierte schließlich mit Dimitré Dinevs Geschichte „Die neuen Schuhe“ an Empathie und Menschlichkeit politischer Verantwortlicher. Auch Stefan Zweig sei ein Vertriebener des letzten Jahrhunderts gewesen. Für Autor Kurt Mitterndorfer ist es unverständlich, dass sich viele Mitglieder der österreichischen Regierung wehren würden, Geflüchteten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.
Reden Geflüchteter
Am Sonntagvormittag kamen geflüchtete Menschen selbst zu Wort. Sarah Rahimi aus Linz und Faramaz Karimi aus St. Georgen an der Gusen schilderten ihre persönlichen Erfahrungen auf der Flucht und in Österreich. Darüber hinaus sprach Autorin Renate Silberer. Für sie sei es unerträglich zu sehen, unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen Flüchtlinge in der EU 2021 leben müssen und wie sie zum Spielball der Politik werden würden.
Gleichzeitig mit dem Wochenende für Moria in Linz fanden drei weitere Protestcamps in Oberösterreich, konkret in Wels, Schärding und Haslach statt.