Am Montag Start für Sonder-Förderstunden an Schulen
OÖ. Ab Montag werden an den Schulen die von Bildungsminister Hein Faßmann angekündigten Sonder-Förderstunden angeboten. Pro Klasse soll es bis zu zwei zusätzliche Stunden geben, um etwaige Lernrückstände aus dem Distance Learning aufzuholen. Besteht Förderbedarf, soll die Teilnahme für die Schüler verpflichtend sein. Auch startet die Gurgelstudie wieder.
Je nach Bedarf werden den Schulen die Stundenkontingente von den Bildungsdirektionen zugewiesen. Wie das Kontingent verwendet wird, liegt bei der Schule selbst. Die Förderstunden können genutzt werden für Förderung in den Hauptgegenständen und Fremdsprachen, Förderung von Schülern in Kleingruppen oder geteilten Klassen. Möglich sind auch geblockte Stunden.
Für die unterschiedlichen Schulstufen sind auch unterschiedliche Förderangebote in Planung. Neben den bis zu zwei zusätzlichen Förderstunden pro Klasse sieht das Corona-Förderpaket des Bildungsministeriums einen Ergänzungsunterricht in den Abschlussklassen vor.
Teilnahme verpflichtend
Die Förderstunden sollen grundsätzlich allen zugutekommen, laut Bildungsministerium aber vor allem jenen, deren Lernrückstand besonders groß ist. Jene Schüler, die – laut ihren Lehrern – Aufholbedarf haben und die Förderung brauchen, sollen verpflichtend teilnehmen.
Zehn Prozent des Fördertopfs sind für außerordentliche Schüler vergeben. Sie sollen zweckgewidmet an Standorte gehen, die etwa einen erhöhten Sprachförderbedarf (Deutschförderklassen) oder besondere sozioökonomische Herausforderungen aufweisen.
200 Millionen Euro Volumen
Für das Förderpaket für Schulen, das Bildungsminister Faßmann Ende Jänner vorgelegt hat, sind 200 Millionen Euro veranschlagt. Die Ressourcen werden aus dem Budget des Bildungsministeriums sowie aus den EU-Fonds ESF-React bereitgestellt und werden von den Bildungsdirektionen nach Bedarf zugeteilt.
Zwei Drittel des Volumens werden im aktuellen Sommersemester verwendet, ein Drittel im kommenden Wintersemester.
„Für Oberösterreich bedeutet dieses Förderpaket eine Ausweitung um 216 zusätzliche Lehrposten im Pflichtschulbereich in diesem Jahr. Damit können jene Schüler gezielt gefördert werden, die aufgrund des Distance-Learnings einen Lernrückstand aufweisen“, erläutern Oberösterreichs Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer.
Sommerschule wird ausgebaut
Zusätzlich wird die 2020 eingeführte Sommerschule für Kinder mit Aufholbedarf ausgebaut. In den letzten beiden Wochen der Sommerferien 2021 gibt es ein Unterrichtsangebot. Die Plätze werden auf 50.000 verdoppelt.
Die Stundenkontingente werden je nach Bedarf den Schulen zugewiesen, über die genaue Verwendung entscheidet die Schule. Für die Schüler, die nach Angaben der Pädagogen Fördermaßnahmen brauchen, wird die Teilnahme verpflichtend sein.
In Oberösterreich von 30. August bis 10. September. Bis 12. März können sich Schüler noch anmelden – mehr Infos und Anmeldung hier.
„Wir begrüßen die zusätzlichen Fördermöglichkeiten für Oberösterreichs Kindern und Jugendliche. Ziel ist es, dass möglichst keine Schülerin und kein Schüler einen Nachteil aus der langen Phase des Distance-Learnings haben. Wir bedanken uns für die hohe Motivation und das große Engagement aller Pädagogen“, so Haberlander und Klampfer.
Gurgelstudie startet wieder
Am Montag startet auch die breite PCR-Gurgelstudie an den Schulen wieder. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Verbreitung von Covid-Mutationen bei Kindern und Jugendlichen. Über 10.000 Schüler sowie Pädagogen nehmen in den nächsten drei Wochen in ganz Österreich teil.
Durchgeführt wird diese dritte Runde der Studie von der Uni Linz, der Med Unis Graz und Innsbruck und der Uni Wien. Die Studie soll auch Aufschluss darüber geben, wie treffsicher die Ergebnisse der „Nasenbohrertests“ an Schulen sind.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden