Donnerstag 28. März 2024
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OÖ. Die aktuellen Maßnahmen, die es für den Einzelnen umzusetzen gelte, würden reichen, um die Covid-Situation in Oberösterreich im Griff zu halten, die Entwicklung in Oberösterreich werde aber „sehr kritisch“ beobachtet, so LH-Stellvertreterin Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander. Sie geht am Donnerstag nicht davon aus, dass in Oberösterreich ein Lockdown nötig werde. Auch von Bundesseite wurde am Donnerstag entschieden, dass es vorerst keinen österreichweiten Lockdown geben wird.

LH-Stellvertreterin Christine Haberlander - Archivfoto. (Foto: Volker Weihbold)
LH-Stellvertreterin Christine Haberlander - Archivfoto. (Foto: Volker Weihbold)

„Wir beobachten die Zahlen sehr kritisch, wir haben deshalb auch nochmal aufgerufen, vorsichtig zu sein.“ Die aktuellen Maßnahmen, die es für den Einzelnen umzusetzen gelte - testen, Abstand, FFP2-Maske, würden aber ausreichen, um die Situation im Griff zu halten, appelliert Haberlander bei einem Hintergrundgespräch in Linz erneut an die Bevölkerung, diese auch einzuhalten.

Aktuell geht sie nicht davon aus, das in Oberösterreich ein Lockdown nötig werde. „Ein Lockdown ist immer ein Worst Case-Szenario.“ In der aktuellen Situation und beim einzelnen Fallgeschehen sei dieses in sehr vielen Fällen eingrenzbar. „Wir haben deshalb auch das Testangebot nochmal verstärkt, weil das Testen, Finden und Absondern ist in dem Fall die wirksamste Waffe. Daher der Appell, sich wirklich testen zu lassen und die Vorgaben über die Osterfeiertage einzuhalten – das erleichtert uns die kommenden Wochen“, so Haberlander.

Maßnahmen im Bezirk Braunau

Im Bezirk Braunau, wo die 7-Tages-Inzidenz am Mittwoch und am Donnerstag bei über 400 lag, setzt man aktuell auf Kommunikation. „Es gibt eine Kommunikationsoffensive in den Gemeinden über die Bezirkshauptmannschaft, wir appellieren eindringlich, sich mehr testen zu lassen.“ Laut Vorgaben des Gesundheitsministeriums sind in Bezirken, die über sieben Tage lang eine 7-Tages-Inzident von über 400 aufweisen, Maßnahmen wie Ausreisebeschränkungen vorzunehmen. „Wir bereiten uns darauf vor - was wäre wenn“, so Haberlander.

Lage in Oberösterreichs Spitälern

In Oberösterreich müssen am 1. April 70 Patienten aufgrund von Covid-19 intensivmedizinisch betreut werden, 256 auf Normalstationen. Das Intensivbetten-Management funktioniere gut, erläutert Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor des Salzkammergut Klinikums und Mitglied im Landes-Krisenstab. „Unsere Intensivstationen sind immer gut gefüllt, weil wir immer noch im Hybridmodus arbeiten und nicht nur Covid- und die Akutfälle behandeln. Alle unsere Intensivstationen haben aber Kapazitäten freizuhalten“, so Königswieser. Wenn eine Region innerhalb Oberösterreichs tatsächlich ans Limit komme, helfen über das oberösterreichweite Intensivboard andere Krankenanstalten aus.

„Jedes Bundesland hat eine Intensivkoordination, wir waren die ersten, die das etabliert haben, schon im März vorigen Jahres. Bevor wir in eine nächst höhere Stufe gehen, werden Patienten verteilt, im Covid-Bereich und auch in allen anderen. Unsere Intensivstationen haben ja nicht nur Covid zu behandeln, sondern auch alles andere, was sich abspielt. Das können unsere Intensivstationen jetzt noch. Wir sind im Management geübt, um unsere Kapazitäten ganz genau zu planen“, beruhigt Königswieser.

In Oberösterreich werden im Moment innerhalb der Stufe 3 103 Intensivbetten für Covid-19-Patienten und 147 ICU Betten für andere Krankheitsbilder betrieben. Zudem stehen auf den Normalstationen 400 Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung.

Impfung wirkt sich auf Intensivstationen aus

Das sich die Covid-Impfungen bei den Bewohnern der Alten- und Pflegeheime auf die Intensivstationen auswirke, bestätigen auch die Zahlen. „Diese haben bis zu 50 Prozent auf den Intensivstationen ausgemacht, bei 0,3 Prozent der Bevölkerung“, so Königswieser. Jetzt hingegen seien 45 Prozent der Corona-Intensivpatienten in OÖ Personen zwischen 65 und 75 Jahren. „Wenn diese Gruppe schon immunisiert wäre, hätten wir eine ganz entspannte Situation in Oberösterreich auf den Intensivstationen.“ Im April aber würden alle über 65-Jährigen in Oberösterreich, die wollen, erstgeimpft werden, im Mai folgen die über 60-Jährigen, versicherten die Verantwortlichen am Donnerstag.

Was sich an der Situation verändert habe: Die Dauer der nötigen intensivmedizinischen Behandlung sei kürzer geworden, berichtet der Mediziner. „Das kann mit dem Alter zusammenhängen, wir haben jetzt auch mehr jüngere Leute auf den Intensivstationen“. So liege die durchschnittliche Dauer der Intensivbetreuung im Salzkammergut Klinikum bei zwischen sieben bis zehn Tagen, „da waren wir schon bei zwischen 14 und 20 Tagen“.

Anschober: „Freiwillige Osterruhe“

Die Bundesregierung hat unterdessen heute mit den Intensivkoordinatoren der Länder über die aktuelle Lage in den Spitälern beraten. Das Ergebnis: Es wird weiter auf regionalisierte Maßnahmen gesetzt, vorerst wird es in weiteren Bundesländern als in Niederösterreich, Wien und Burgenland keinen Lockdown geben. Allerdings ruft Gesundheitsminister Anschober nach der Sitzung die restlichen Bundesländer zu einer „freiwilligen Osterruhe“. „Alle sind aufgerufen, jetzt eine freiwillige Osterruhe einzuhalten und ganz besonders die Kontakte zu verringern, Mindestabstand und FFP2-Masken umzusetzen und sich regelmäßig testen zu lassen“, so Anschober.


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