Achtung Hundebesitzer: Warnung vor Giftködern
LINZ/BEZIRK URFAHR-UMGEBUNG/BEZIRK LINZ-LAND. Linz und Umgebung kämpfen mit Hundehassern, in den vergangenen Wochen wurden in Linz und auch Traun, Puchenau, Urfahr und Walding Giftköder oder mit Glasscherben oder Stecknadeln präparierte Würste auf Hundefreilaufflächen und entlang beliebter Gassi-Strecken ausgelegt. „Ich hoffe, dass der Täter oder die Täter bald ausgeforscht werden“, bittet Tierschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer bis dahin Hundehalter, die Augen offenzuhalten.
Zwei Hunde mussten nach einer heimtückischen Giftattacke eingeschläfert werden, einige andere haben nur knapp überlebt. Die Stadt Linz hat aufgrund der Vorfälle in den letzten Wochen die Kontrollen stark erhöht - Tips hat berichtet.
Bis zu zwei Jahre Haft
„Ein Tier vorsätzlich zu vergiften oder schwerst zu verletzten, ist nicht nur moralisch absolut verwerflich. Das Auslegen von Giftködern erfüllt auch den Straftatbestand der Tierquälerei und ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedroht. Ich hoffe, dass der Täter oder die Täter bald ausgeforscht werden. Bis dahin bitte ich alle Tierfreunde die Augen offenzuhalten und verdächtige Funde zu sichern und der nächstgelegen Polizeidienstelle zu melden“, appelliert die für den Tierschutz zuständige Landesrätin Birgit Gerstorfer.
So kann man Hunde schützen
Eine Sicherheit, dass der geliebte Vierbeiner nichts aufnimmt, das ihm nicht guttut, gibt es leider nie. „Hunde lieben es nun mal, ihre Umwelt genau zu erkunden. Man kann mit dem Hund regelmäßig trainieren, kein fremdes Futter aufzunehmen. Bei Spaziergängen kann man versuchen, den Hund abzulenken (z.B. mit eigenem Hundefutter) und zu beschäftigen“, erläutert Cornelia Rouha-Mülleder, Tierschutzombudsfrau des Landes OÖ.
Hat man von Giftköder-Warnungen in gewissen Gebieten gehört, sollte man diese mit den Vierbeinern am besten gänzlich meiden oder ihn dort nur an der Leine oder mit einem Maulkorb spazieren führen.
Vergiftungs-Symptome unterschiedlich
„Sollte der Verdacht bestehen, dass ein Hund einen Giftköder aufgenommen haben könnte, ist es wichtig, schnell zu handeln und diesen sofort zum Tierarzt zu bringen“, so Rouha-Mülleder. Die Symptome einer Vergiftung können je nach aufgenommenem Gift sehr unterschiedlich sein und sind nicht immer im ersten Moment erkennbar bzw. können erst nach einigen Tagen auftreten.
Mögliche Symptome sind starkes Speicheln, Zittern, Apathie (Teilnahmslosigkeit) oder starke Aufregung, Schwäche, Kreislaufprobleme (Kollaps mit Bewusstlosigkeit), Erbrechen, Durchfall, Blut im Erbrochenen, im Kot oder Urin, Atemstörungen oder übermäßigen Hecheln.
In keinem Fall sollte man den Hund zum Erbrechen bringen, da die Gefahr besteht, die Situation noch zu verschlimmern (etwa bei ätzenden Giften oder scharfen Gegenständen). Wenn es möglich ist, dann unbedingt zum Tierarzt Reste des Giftköders mitnehmen und berichten, wie viel, wann und wo der Giftköder aufgenommen wurde. Um schnell agieren zu können, mache es Sinn, immer die Nummer eines Tierarztes oder einer Tierklinik bereit zu haben, die auch im Notfall erreichbar sind.
„Jeder Fall, bei dem ein Hund an einer Vergiftung schwer erkrankt oder sterben muss, ist eine Tragödie und ich appelliere an jeden, dies keinem Lebewesen anzutun“, so die Tierschutzombudsfrau.
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