LINZ. Mounzer Al Haji und Emilia Kmecova haben die Auszeichnung „PflegerIn mit Herz“ gewonnen. Der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz und die 24-Stunden-Betreuerin wurden aus knapp 630 Nominierungen ausgewählt.
3.100 Nominierungen langten 2020 für die Auszeichnung „PflegerIn mit Herz“ ein. Daraus wählten Vertreter führender NGOs im Pflegebereich sowie der IG pflegende Angehörige drei Gewinner pro Bundesland. Die Sieger werden in den Kategorien „Pflege und Betreuungsberufe“, „24-Stunden-Betreuung“ und „pflegende Angehörige“ ausgezeichnet und mit einem Geldpreis in der Höhe von je 3.000 Euro gewürdigt. In Oberösterreich sind das Mounzer Al Haji in der Kategorie „Pflege und Betreuungsberufe“, Emilia Kmecova bei der 24-Stunden-Betreuung und Zäzilia Augustine Perger aus Grein als pflegende Angehörige.
„Es erfüllt mich mit Freude, Menschen zu pflegen, auf sie einzugehen und sie ein Stück ihres Weges zu begleiten. Die gegenseitige Wertschätzung, die ich in meinem Beruf erfahre, bestärkt mich immer wieder in meinem Tun. Die empfangene Dankbarkeit macht glücklich, wärmt die Seele und motiviert mich sehr, meinen Dienst am Nächsten auszuüben“, schildert Al Haji, der von einer pensionierten Kollegin nominiert wurde. Al Haji kam vor wenigen Jahren aus Syrien nach Österreich und ist heute im Ordensklinikum Linz Elisabethinnen tätig. Aktuell sind in Krankenhäusern und im Bereich Langzeitpflege in Österreich etwa 126.000 Menschen tätig. Laut einer Studie der Gesundheit Österreich im Auftrag des Sozialministeriums bräuchte es bis 2030 zusätzlich 75.700 Pflegekräfte.
„Fühle mich als Teil der Familie“
Emilia Kmecova wurde von der Tochter ihrer Pflegenden vorgeschlagen. „Ich freue mich sehr über diese Anerkennung. Ich fühle mich an meinem Arbeitsplatz mittlerweile als Teil der Familie. Der Zusammenhalt ist enorm, gemeinsam haben wir schon viele Tiefen gemeistert, dürfen aber auch unglaubliche Höhen erleben. Einfühlsamkeit und gegenseitige Wertschätzung sind mir sehr wichtig. Das Wichtigste aber ist die Liebe: Das ist unser wertvollstes und auch einziges Medikament. Meine Ingrid gibt mir jeden Tag auf ihre ganz spezielle Art ganz viel Liebe und Dankbarkeit zurück“, erzählt Kmecova. Derzeit betreuen knapp eine Million in Menschen direkt oder indirekt Angehörige. Neun Prozent von ihnen nehmen eine 24-Stunden-Betreuung in Anspruch.
Da Corona-bedingt diesmal keine feierliche Gala in Wien abgehalten werden kann, stellt der ORF die insgesamt 27 Sieger vor. Am Donnerstag, 29. April, werden die Gewinner aus Oberösterreich auf ORF2 in „Oberösterreich Heute“ um 19 Uhr präsentiert. Am Freitag, 30. April, folgt eine Studio 2-Sondersendung zu Pflege um 17.30 Uhr. Der Verein „PflegerIn mit Herz“ wurde vom Wiener Städtischen Versicherungsverein und der Wiener Städtischen Versicherung ins Leben gerufen. Seit neun Jahren setzt er sich für Menschen aus dem privaten und beruflichen Pflegebereich ein. „Die Pflege in Österreich hat so viele Gesichter: junge, alte, berufene, mitfühlende. Ihnen allen wollen wir eine Stimme geben. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen stellvertretend für die Hunderttausenden in ganz Österreich, die im Pflege- und Betreuungsbereich tätig sind. Mit dieser Auszeichnung rücken wir den Menschen in der Pflegedebatte in den Mittelpunkt und sagen von ganzem Herzen ‚Danke‘ „, hält Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, fest.
In diesem Jahr haben viele Einsender dafür plädiert, alle in der Pflege tätigen Personen vor den Vorhang zu holen.
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