Diözese lässt 219 Bäume am Freinberg pflanzen (Update: 16.8., 17.44 Uhr)
LINZ. Anfang des Jahres wurden mehr als 100 Bäume am Linzer Freinberg abgeholzt, um Platz für eine Leichtathletikanlage zu schaffen. Das rief wie berichtet Kritik bei Linzer Bürgerinitiativen hervor, die die Neupflanzung von 500 Bäumen fordern. Tatsächlich sollen zukünftig 219 Bäume gepflanzt werden, gab die Diözese bekannt.
Auf dem Gelände der Privaten Pädagogischen Hochschule auf dem Linzer Freinberg sollen künftig 208 Hainbuchen, acht Kirschbäume und drei Eichen stehen. Mit der Pflanzung wird begonnen, sobald die Leichtathletikanlage fertiggestellt ist. Konkret wird eine bereits bestehende Anlage in Kooperation mit dem Land Oberösterreich erweitert und modernisiert. Sie soll jungen Sportlern zum Training dienen und gleichzeitig Ausbildungsstätte für angehende Sportlehrer sein.
Baumpflege und Sicherheit
Bevor mit dem Bau begonnen wurde, ließ die Diözesane Immobilien Stiftung mehr als 100 Bäume auf dem Grundstück entfernen. Sie argumentiert mit dem Flächenwidmungsplan, Baumpflegemaßnahmen und Sicherheit. So sei es aus Sicherheitsgründungen und zur Pflege bewusst gesetzter Pflanzen nötig gewesen, zu dicht gewachsene und überhängende Bäume sowie Sträucher zu entfernen. Kritiker halten entgegen, dass keine naturschutzrechtliche Genehmigung für die Baumfällung eingeholt worden sei. Das Verwaltungsstrafverfahren kam jedoch zum Schluss, dass auch keine Bewilligung erforderlich gewesen wäre. Die Bäume wurden nicht vollständig gerodet, da die Wurzeln samt Stammstück noch am Areal sind.
Ruf nach Baumschutzgesetz
Bürgerinitiativen wie Linzer Grüngürtel schützen, jetzt! und die Linzer Baumrettungsinitiative geht zudem das Vorgehen der Diözesanen Immobilien Stiftung nicht weit genug. Sie fordern, dass die neuen Bäume bereits gepflanzt werden sollen, bevor die Sportanlage fertiggestellt ist. Darüber hinaus brauche es insgesamt 500 Bäume anstelle von 219, da das für das Stadtklima wichtig sei und durch die Fällungen 3.000 bis 4.000 Baumjahre verloren gegangen seien. Laut Stiftung reiche der Platz der diözesanen Gründe für so viele Bäume nicht aus, weshalb die Bürgerinitiativen eine Evaluierung durch Fachleute wollen. Dringend notwendig sei auch ein Baumschutzgesetz in Oberösterreich, wie es derzeit eine Petition fordert.
Privates Grundstück
Da in der vergangenen Monaten gegen Baumfällungen beziehungsweise für Baumschutz demonstriert wurde, weist die Diözese darauf hin, dass das Areal der Pädagogischen Hochschule ein privates Grundstück ist. Daher soll es aus Protestgründen weder betreten noch sollen eigenmächtig Bäume gepflanzt werden.
Insgesamt plant die Diözesane Immobilien Stiftung laut eigener Aussage mehr als 8.500 neue Bäume in ganz Oberösterreich. Darunter seien Fichten, Weißtannen, Lärchen, Stieleichen und zwei Blauglockenbäume auf dem Areal des Franz-Jägerstätter-Studierendenheims in Linz.
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