Arbeiten an Brücke im Endspurt - Kritik an Ufergestaltung
LINZ. Auf der neuen Eisenbahnbrücke Linz gehen die Arbeiten bis zur Eröffnung am 28. August bereits in den Endspurt. Kritik gibt es an der Ufergestaltung. Diese sei ein „liebloser Steinhaufen“ und „absolut misslungen“. „Wir befinden uns derzeit mitten im Bau“, kontert der zuständige Stadtrat Markus Hein.
So läuft die finale Asphaltierung der Rad- und Gehwege mit rutschfestem Belag auf Hochtouren. Bei der zunächst aufgebrachten roten Farbschicht handelte es sich um die darunterliegende Grundierung. Unmittelbar im Anschluss erfolgen die Markierungsarbeiten. Mehr als zwei Kilometer an weißer Kennzeichnung werden von den Bau-Trupps auf der neuen Brücke aufgebracht. Gekennzeichnet werden nicht nur 1.200 Meter auf der Brücke, sondern auch die Anschlussstellen bis zur Hafenstraße im Süden und zur Linken Brückenstraße im Norden inklusive Richtungspfeiler sowie Schutzwege. In Summe ist neben den entsprechenden Bodenmarkierungsarbeiten die Aufstellung von rund 50 Verkehrsschildern hauptsächlich an den Brückenauffahrten im Norden und Süden erforderlich.
Beleuchtung getestet
Auch die Effektbeleuchtung wurde abschnittsweise getestet. Es handelt sich um zahlreiche Unterflurscheinwerfer, die auf Höhe der Fahrbahnen angebracht sind und die drei Brückenbögen von mehreren Seiten von unten anstrahlen. So wird die Brücke bereits vor der Eröffnung am 28. August ins rechte Licht gerückt. Die 84 sogenannten Pollerleuchten, die für energiesparende LED-Beleuchtung auf den Fahrbahnen sorgen, sind ebenfalls bereits betriebsbereit. Sie sorgen in den Nachtstunden für Verkehrssicherheit und stärken ebenso das subjektive Sicherheitsempfinden der künftigen Passanten.
Eröffnung am 28. August
„Bis zu 70 Arbeiter sind in Spitzenzeiten an der Realisierung dieses für Linz so wichtigen Bauvorhabens gleichzeitig beschäftigt gewesen. Auch in den letzten Tagen vor der Eröffnung gibt es noch jede Menge zu tun, bevor wir am 28. August die Brücke dann in voller Pracht gemeinsam mit den Linzern erleben können“, freuen sich Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister Markus Hein auf das festliche Brücken-Opening.
Kritik an Gestaltung
Als „absolut misslungen“ bezeichnet Gemeinderat Lorenz Potocnik die Ufergestaltung der Eisenbahnbrücke: „Es ist ein liebloser Steinhaufen geworden. Auch die Wegführungen für Fußgänger und Radverkehr passen nicht. Wer 'plant'so etwas?“, kritisiert Potocnik. „Wir investieren 90 Millionen Euro in die Brücken-Infrastruktur, schaffen es aber nicht, das Umfeld, die Räume darunter und daneben ansprechend, urban und schön zu gestalten. Das riesige Potential bleibt wieder einmal auf der Stecke. Ich bin zutiefst frustriert ob dieser Linzer Unfähigkeit und Beratungsresistenz.“ Er weißt auf zwei Gemeinderatsanträge hin, die er 2016 (“Rückbau Manipulationsfläche Abbruch Eisenbahnbrücke - Einbindung der Anrainer - Synergien mit der Landesgartenschau 2021“) und 2019 (“Manipulationsfläche Donaubrücke gestalten“) eingebracht hat, die auf eben dieses Thema hingewiesen haben, jedoch abgelehnt wurden.
Konter: „Wir befinden uns mitten im Bau“
„Wir befinden uns derzeit mitten im Bau“, stellt Hein gegenüber Tips hinsichtlich der Kritik klar. „Lorenz Potocnik verwechselt hier den Bauzustand mit dem Endzustand. Er würde ja auch keinen Rohbau ohne Fenster an einen Kunden übergeben, damit der dann dort einziehen kann.“ Die Fertigstellung der Uferbereich erfolgt erst im (Spät-)Herbst 2021. „Die Betonstiegenabgänge mit 13 Meter Breite kommen noch, auch wird noch ein vier Meter breiter Radweg errichtet.“ Es erfolgen Kiesschüttungen und Bepflanzungen und so weiter. „In Summe wird das trotzdem eine schöne Anlage mit Erholungsqualität.“
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