Junge Mediziner richten flammenden Appell: „Bitte lasst euch impfen!“
OÖ. Die Zahl der Neuinfektionen steigt, auch in den Krankenhäusern müssen wieder deutlich mehr Patienten betreut werden als noch im Sommer. Die von Experten seit Monaten prognostizierte vierte Welle nahm in den letzten Wochen damit deutlich Fahrt auf, Epidemiologen sprechen dabei von einer „Welle der Ungeimpften“. Denn die Zahlen zeigen deutlich, dass nur die Corona-Impfung wirklich schützt.
So lag die Effizienz der Schutzimpfung zuletzt bei knapp 91 Prozent. „Bitte lasst euch impfen! Nur so können wir die Pandemie besiegen“, lautet daher der Appell einiger Junger Mediziner, die ausgerechnet am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn die wohl größte Gesundheitskrise der letzten Jahrzehnte miterleben. Einige waren selbst infiziert, andere erleben die Folgen in ihrer täglichen Arbeit hautnah mit.
Im Folgenden die Erfahrungen und Erlebnisse von sieben oberösterreichischen Jungmedizinern. Erfahrungen und Erlebnisse, die zeigen, wie fordernd die tägliche Arbeit mit Covid ist. Weil die Impfquote bei den Unter-34-Jährigen in Oberösterreich mit nicht einmal 50 Prozent noch sehr gering ist, richtet sich der flammende Appell dieser jungen Mediziner gerade auch an junge Menschen: „Lasst euch impfen und tragt so euren Teil zur Bekämpfung der Pandemie bei!“
Erfahrungen junger Ärzte
„Ich kenne den Fall eines jungen Menschen. Er hat unwissentlich seine Großeltern angesteckt. Diese sind dann leider an Corona verstorben.“ (Assistenzärztin Dr. Katerina Srpova, Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin im Ordensklinikum Linz).
„In Erinnerung ist mir eine 20-jährige Frau geblieben. Sie hat lange Leistungssport ausgeübt und ist auch Monate nach ihrer Erkrankung noch immer nicht in der Form wie zuvor.“ (Dr. Daniela Szücs, Internistin in der Gruppenpraxis Mitter Linz).
„Noch Monate nach der Krankheit haben einige junge, zuvor topfitte Menschen Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags.“ (Oberarzt Dr. David Baumgartner, Anästhesist im Salzkammergut-Klinikum in Vöcklabruck).
„Wegen der erneut steigenden Zahl der Intensivpatienten unter ungeimpften CoV-Patienten benötigen wir dringend eine Herdenimmunität durch Impfungen, um eine neuerliche Überlastung der Intensivstationen zu verhindern.“ (Oberärztin Dr. Elisabeth Modler, Fachärztin für Innere Medizin an der Abteilung für Kardiologie, Nephrologie und Intensivmedizin, PEK Steyr).
„Ich bin genesen und geimpft. Covid hat über Wochen meine körperliche Leistungsfähigkeit sehr eingeschränkt.“ (Assistenzarzt Dr. Christoph Neubacher, Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin im Ordensklinikum Linz).
„Ich kenne junge Kollegen, die krank waren und immer noch schwer atmen, wenn sie ein oder zwei Stockwerke die Treppe hochgehen müssen. (Facharzt Dr. Paul Schlagnitweit, Plastischer Chirurg, der auf einer Covid-Station aushalf).
„Gerade in dieser schweren Zeit ist es wichtig, soziale Verantwortung zu leben. Dabei geht es nicht nur um einen selbst, sondern auch um die Mitmenschen.“ (Assistenzärztin Dr. Andrea Jachs, Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin im Ordensklinikum Linz.
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