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"Grünes Licht" für Covid-Kinderimpfstoff, Nationales Impfgremium gibt Empfehlung heraus

Karin Seyringer, 25.11.2021 15:32

Ö/OÖ/NÖ. Wie erwartet hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag „grünes Licht“ für den Covid-Impfstoff für Kindern von fünf bis elf Jahren von BioNTech/Pfizer gegeben. Das Nationale Impfgremium (NIG) nimmt die Kinder-Impfung in ihre Empfehlungen auf. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein trat am Nachmittag mit Experten dazu vor die Presse.

 (Foto: cortex-film/Shutterstock.com)
(Foto: cortex-film/Shutterstock.com)

Der EMA-Ausschuss hat am Donnerstag in Amsterdam eine Erweiterung der Zulassung empfohlen, als Formsache gilt nun noch die Zustimmung der Europäischen Kommission.

„In Amsterdam ist heute eine sehr wichtige Entscheidung gefallen. Nun haben wir die Möglichkeit, diesen Schutz für die Kinder ab fünf Jahren anzubieten“, so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (GRÜNE). „Das freut mich nicht nur als Arzt und Gesundheitsminister, sondern auch als Vater von zwei Kindern.“ Seine Töchter, 13 und 16 Jahre, seien geimpft, „es war eine große Erleichterung, als sie geimpft wurden. Jetzt kann auch den Eltern von weiteren fast 600.000 Kindern in Österreich die Sorge genommen werden, dass sie ungeschützt sind“, ist Mückstein überzeugt. „Die Kinderimpfung ist sicher, das hat die EMA nach langwierigen Prüfungen und einem gründlichen Zulassungsverfahren heute bekannt gegeben.“

NIG empfiehlt Impfung für alle Kinder ab fünf, möglich schon jetzt

„Für uns war es sehr wichtig, dass die EMA diese Entscheidung getroffen hat, das NIG hat die Studien verfolgt und die Empfehlungen bereits formuliert“, so Ursula Wiedermann-Schmidt (MedUni Wien) vom Nationalen Impfgremium. Diese würden zeitnah veröffentlicht.

Wie schon bei den Kindern ab zwölf Jahren werde die Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren allgemein empfohlen - insbesondere aber bei Kindern, die eine Grunderkrankungen haben oder aus Familien kommen, in denen es besonders gefährdete Personen gibt.

Der Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer wird eigens abgefüllte kommen, in einer ersten Tranche - erwartet bis Ende des Jahres, bekommt Österreich 258.000 Dosen.

Bis dahin gilt - wie schon bislang „Off-Label“ bei Kindern von fünf bis elf Jahren angewendet - die Empfehlung, ein Drittel der Dosis des Impfstoffs für Erwachsene und spezielle Kindernadeln zu verwenden. „Diese Empfehlung wird durch die NIG getragen“, unterstreicht Wiedermann-Schmidt.

Zusätzlich werde auf jeden Fall empfohlen, dass sich die Kinder nach der Impfung drei Tage lang körperlich schonen, sportliche Aktivitäten für eine Woche auszusetzen.

Die Empfehlung sei leicht gefallen, aufgrund der bisherigen Datenlage: „Wir haben schon viele Daten aus Amerika, wo 3,3 Millionen Kinder mindestens einmal geimpft sind, mehr als 130.000 zweimal. Wichtig ist, dass es hier zu keinen Meldungen zu Nebenwirkungen gekommen ist oder besondere Signale, die eine Gegenanzeige erfordern würden. Die Impfung wirkt und ist sicher, das konnte durch Real-Life-Daten bestätigt werden“, so die Expertin.

Weiteres Vorgehen

In engem Austausch mit den Bundesländern werde nun laut Mückstein zeitnah mit dem Angebot der Kinderimpfungen begonnen, in eigenen Kinderimpfstraßen, man sei gut darauf vorbereitet. „In einigen Bundesländern ist das schon möglich, nun wird auf ganz Österreich ausgerollt.“ Auch im Rahmen der Impfkampagne werden ein Schwerpunkt auf die Kinder gelegt. „Meine große Bitte an die Eltern: Informieren Sie sich beim Kinderarzt, bitte schützen Sie Ihre Kinder mit einer Impfung.“

Zur Frage, ob es auch für Kinder eine Impfpflicht geben werde, meint der Gesundheitsminister: „Mir ist hier ein breiter gesellschaftlicher Diskurs mit Experten - auch aus dem Bereich Ethik und Recht - wichtig. Wir werden diese Fragen anständig diskutieren und entscheiden, es wird auch einen ausreichenden Begutachtungsprozess geben.“

Schon bislang gab es Kinderimpfungen

In Österreich – allen voran Wien - wurden Kinder von fünf bis elf bereits „off-label“ geimpft. Darunter im Kindergesundheitszentrums Donaustadt. Gründer Peter Voitl unterstreicht: „Wir impfen seit Anfang Oktober, außer banalen Impfreaktionen haben wir nichts gesehen, das deckt sich mit den Zulassungsdaten“ Er sei sehr froh, dass die Zulassung nun da sei, weil er die Impfung auch von Kindern für notwendig halte, verweist er auf Long-Covid auch bei Kindern. „Bis jetzt war der Andrang sehr groß, wir hatten hunderte Kinder auf der Warteliste.“

Zu den üblichen Reaktionen würden etwa Schmerzen an der Einstichstelle, kurzzeitig Fieber oder Kopfschmerzen zählen, „klassische Reaktionen“, so Ursula Wiedermann-Schmidt.

Niederösterreich hat mit den ersten Impfungen für fünf- bis elf-Jährige am Donnerstag gestartet. In Oberösterreich wird es am Wochenende es eine erste Kinder-Impfaktion vom Land OÖ geben - Tips hat berichtet, 2.000 Impfdosen stehen zur Verfügung. Vormerken können Eltern ihre Kinder für die Impfung seit gut einer Woche, 2.600 solcher Vormerkungen gab es bis Mittwoch.


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