
OÖ. Mit gezielten Maßnahmen will man in den oö. Alten- und Pflegeheimen gegen die Omikron-Welle gerüstet sein. Bei Personalengpässen wird etwa auf Pflegeschüler oder ehemalige Mitarbeiter zurückgegriffen. Mittlerweile 84 Prozent der Mitarbeiter in den oö. Alten- und Pflegeheimen sind gegen Corona (voll-) immunisiert oder aktiv genesen.
Um den Schutz der Bewohner - vor Corona und vor Vereinsamung - und den Betrieb in den Alten- und Pflegeheimen auch bei hohen Infektionszahlen sicherzustellen, setzt das Land OÖ auf eine Reihe von Schutzmaßnahmen. „Wir nehmen diese Omikron-Welle sehr ernst und bereiten uns bereits seit Weihnachten intensiv vor“, so Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).
Die Heime sind für Besucher offen, für sporadische Besucher gilt die 2Gplus-Regel (geimpft/genesen und zusätzlicher PCR-Test). „Ich verstehe, dass der zusätzliche PCR-Test oftmals auch mit Herausforderungen verbunden ist. Es ist aber eine notwendige Schutzmaßnahme, damit wir Besuche weiter ermöglichen und die Heime vor einer Ausbreitung des Virus schützen“, so Hattmannsdorfer.
Die bislang meisten aktiven Infektionsfälle in Heimen gab es am 21./22. November 2020 (noch keine Impfung vorhanden) – mit 578 Mitarbeitern und 653 Bewohnern. Der Höhepunkt 2021 war ebenfalls im November, am 23. An diesem Fall wurden 330 Fälle bei Mitarbeitern und 179 bei Bewohnern gezählt. Mit 13. Jänner 2022 gab es 104 positiv getestete Mitarbeiter und 23 positiv getestete Bewohner.
Hohe Immunitätsquote bei Bewohnern und Mitarbeitern
Laut Daten von Jahresbeginn 2022 liegt die Immunitätsquote in den Alten- und Pflegeheimen bei den Bewohnern bei 88 Prozent (vollständig geimpft oder in den letzten sechs Monaten genesen). Zudem zeigen die Daten des Sozialressorts, dass etwa 87 Prozent der vollständig immunisierten Bewohner bereits die dritte Dosis erhalten haben.
Mittlerweile auch 75 Prozent der Mitarbeiter sind vollständig geimpft. „Die Mitarbeiter in den Alten- und Pflegeheimen haben natürlich eine besondere Verantwortung, sich selbst und ihr Umfeld möglichst vor Corona zu schützen“, so Landesrat Hattmannsdorfer. „Erfreulich ist daher, dass die Impfquote unter den Mitarbeitern nun auf 75 Prozent gestiegen ist.“ Zudem sind knapp über sieben Prozent der Mitarbeiter innerhalb der letzten sechs Monate genesen und über zwei Prozent sind teilimmunisiert.
Maßnahmen gegen Omikron-Welle
Seit Jahresbeginn laufen die Vorbereitungen, um gegen die Omikron-Welle gerüstet zu sein. „Wir sind seit Beginn des Jahres im regelmäßigen Austausch mit den Trägern und die Aufrechterhaltung des Betriebs auch bei hohen Infektionszahlen sicherzustellen“, so Hattmannsdorfer.
Einerseits sollen die aktuellen Regelungen (Besuchermanagement, Vermeidung der Durchmischung der Wohngruppen, ...) konsequent eingehalten werden, andererseits sollen die Dienstpläne angepasst werden, um Überschneidungen von Personal zu vermeiden.
Um höhere Infektionszahlen und die damit verbundene Quarantäne-Folgen zu bewältigen, gibt es ein mehrstufiges Maßnahmenpaket:
- Personalengpässe werden innerhalb der unterschiedlichen Alten- und Pflegeheime (über Träger- und Bezirksgrenzen hinweg) kompensiert
- Auszubildende („Pflegeschüler“) können bei Bedarf ihrem Ausbildungsstand entsprechend in den Einrichtungen eingesetzt werden
- Ansprache ehemaliger Mitarbeiter bezüglich eines Einsatzes in den Einrichtungen auf ehrenamtlicher Basis oder im Arbeitsverhältnis
Zusätzlich gelten auch in den oö. Heimen die bundesweit neuen Kontaktpersonen- und Quarantäne-Regeln. Als Kontaktperson gilt man nicht mehr, wenn konsequent von beiden Seiten eine FFP2-Maske getragen wurde oder geboostert bzw. genesen und vollständig geimpft ist. Werden Mitarbeiter im Einzelfall als Kontaktperson eingestuft, können sie als Schlüsselkräfte trotzdem arbeiten, wenn keine Covid-typischen Symptome vorliegen, man negativ PCR-getestet ist und während des Dienstes alle geeigneten Schutzmaßnahmen eingehalten werden.
Landesrat Hattmannsdorfer unterstreicht die erschwerten Bedingungen, unter denen die Mitarbeiter seit Beginn der Pandemie arbeiten müssen, ihnen gebühre großer Dank. „In Oberösterreich halten wir zusammen. Das gilt auch für unsere Alten- und Pflegeheime, die sich bereit erklärt haben, eng zusammenzuarbeiten, um diese Welle gemeinsam zu bewältigen. Ein besonderer Dank gilt den Verantwortlichen sowie den Mitarbeitern, die diese Maßnahmen mittragen sowie allen, die bei Engpässen einspringen und mithelfen“, so Hattmannsdorfer.