LINZ. Zwei, bald drei Transporter des Arge Trödlerladens stechen als fahrende Kunstwerke ins Auge. Darauf zu sehen: Porträts von Verkäufern der Straßenzeitung Kupfermuckn. Hintergrund ist das Kulturprojekt „mit Street Art soziale Randgruppen ins Bild setzen“ der Straßenzeitung mit der Graffiti- und Muralismo-Galerie im Linzer Hafen.
„Vorurteile gegenüber sozialen Randgruppen führen oft zu Ausgrenzung und Verdrängung aus dem öffentlichen Raum. Und Vorurteile sind schwerer zu zertrümmern als Atome, meinte auch schon Albert Einstein. Mit den großen Porträts auf den Lastwagen wollen wir diese Randgruppen sichtbar machen und ihre Integration einfordern,“ meint Heinz Zauner von der Straßenzeitung Kupfermuckn. Zwei Transporter sind bereits auf den Straßen von Linz unterwegs, ein dritter folgt noch. Die Arge Trödlerladen gehört wie die Straßenzeitung zum Verein Arge für Obdachlose. Das Recyclingprojekt schafft Beschäftigung für Wohnungslose bei Wohnungsräumungen, Recycling und Wiederverwertung.
„Auch Street Art hat ihren Ursprung in weniger privilegierten Stadtteilen mit bildlichen Darstellungen einer nicht kommerziellen, vergänglichen Kunst. Vor einem halben Jahr lernte ich bei einem internationalen Festival den serbischen Künstler WUPER kennen, der sich auf Porträts spezialisiert hat. Er folgte unserer Einladung zur Gestaltung zweier Transporter und auch von Bildern in Europas größer Graffiti- und Muralismo-Galerie im Hafen,“ freut sich Leonard Gruber von Mural Harbor. Die Fotovorlagen stammen von einem Shooting des Fotografen Robert Maybach.
Natürlich waren die Klienten der Arge für Obdachlose nicht nur beim Fotoshooting eingebunden. Mit kreativen Aktionen im öffentlichen Raum zur Rückeroberung der gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe wollen sie bald überraschen und erneut sichtbar werden.
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