LINZ. Vordringliche Aufgabe der Linzer Dombauhütte ist die Erhaltung der denkmalgeschützten Bausubstanz. Dafür ist viel Wissen notwendig. Dieses wurde nun von der Unesco zum „immateriellen Kulturerbe“ erklärt.
Von Lehrlingen über Gesellen bis zu Hüttenmeistern und Dom-/Münsterbaumeistern, von Archivaren, Kunsthistorikern bis zu kaufmännischen Mitarbeitern, das alles sind Berufe, die es in einer Dombauhütte braucht. Im Wesentlichen verstehen sich die Bauhütten aber als Kompetenzzentren rund um den Stein. Dabei arbeiten die Kunsthistoriker eng mit den Steinmetzen, den Restauratoren und den Geologen zusammen, um die eindrucksvollen Bauwerke zu erhalten.
Traditionelles Wissen
„Die Bauhütten sind für die Erhaltung der wichtigen europäischen Wahrzeichen, die ihnen anvertraut sind, essentiell. Nur durch die kontinuierliche Weitergabe des traditionellen Wissens um das Bauwerk und die Bautechniken war es möglich, nach dem Krieg und nach verschiedenen anderen Katastrophenfällen, in denen sie schwer beschädigt worden waren, sie wieder aufzubauen, zu pflegen“, erklärt Dombaumeister Wolfgang Zehetner, Vorsitzender der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister, Dombaumeister e. V. Auch bei Restaurierungen, wie jener vom Linzer Mariendom, spielen die Bauhütten eine wichtige Rolle. Essentiell dafür sind die Kenntnis von Bautechniken sowie die intensive Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg. Um dieses Wissen zu würdigen und zu erhalten, wurde das Bauhüttenwesen von der Unesco in das Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Neben 17 anderen Bauhütten war auch die Dombauhütte Mariendom Linz an der Bewerbung dafür beteiligt. Ende Mai konnte nun für die Dombauhütte des Linzer Mariendoms Dombaumeister Wolfgang Schaffer die Urkunde der UNESCO entgegennehmen.
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