8.000 Menschen setzten ein Zeichen für Toleranz
LINZ. Nach dem Massaker in Oslo setzten bei der linzpride 8.000 Menschen ein kräftiges Zeichen für mehr Toleranz und Gleichberechtigung. Die Notwendigkeit für dieses Zeichen auch in Linz zeigt eine Gewalttat am Taubenmarkt auf.
Das Massaker von Oslo in der Nacht auf Samstag warf einen Schatten auf die diesjährige linzpride. Bei dem Anschlag starben zwei Männer, über 20 wurden verletzt. Auch die Lage der LGBTIQ*-Community in der Ukraine war Thema. In Linz setzten am Tag darauf bei der Pride Parade rund 8.000 Personen ein kräftiges Zeichen gegen Gewalt und für Toleranz und Gleichberechtigung. Sie zogen geordnet nach den Farben des Regenbogens vom Musiktheater über die Landstraße zum Urfahraner Jahrmarktgelände. „Hass und Gewalt gegen die LGBTIQ*-Community müssen endlich aufhören - überall auf der Welt! Auch dafür steht unser linzpride2022. Genau deswegen sind wir auf die Straße gegangen. Wir werden dem Hass niemals weichen“, erklärt Richard Steinmetz, Sprecher der Hosi Linz. „Ich bin begeistert, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind. linzpride ist mittlerweile nicht nur der zweitgrößte Pride Event in Österreich, sondern die Parade ist auch die zweitgrößte Kundgebung in Linz nach dem Maiaufmarsch der SPÖ.“
Die Auszeichnung für das kreativste Team der Parade konnte sich die Aidshilfe sichern. Höhepunkt des OpenAirs am Jahrmarktgelände war dann der Auftritt der Band „The Jacky Dolls“, die die lange Reihe von Music Acts beschloss.
Übergriff am Taubenmarkt
Im Zuge der Pride war jedoch auch eine Gewalttat zu verzeichnen: Mehrere Teilnehmende - eine Gruppe von Mädchen, jungen Frauen und Transgender-Personen aus Steyr - wurden am Taubenmarkt von Jugendlichen zusammengeschlagen. „Bei den Tätern handelt es sich um mehrere Jugendliche im Alter zwischen 15 bis 17 Jahren, ausländischer Herkunft, die Richtung Mozartstraße und Hauptplatz geflüchtet sind. Eine sofortige Fahndung nach den Flüchtigen verlief negativ. Zeugen, die Hinweise über die Täter geben können, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Linz-Landhaus unter 059133/4586 zu melden“, bittet die Linzer Polizei. „Kein Platz“ für Gewalt in Linz „Ich spreche mich grundsätzlich gegen jegliche Form von psychischer und körperlicher Gewalt aus. Denn Gewalt lässt uns als Gesellschaft nicht wachsen, sondern entzweit uns. Diese Straftat der Körperverletzung zeigt genauso wie der Diebstahl der Beflaggung, dass es genau an dem mangelt, auf was bei der linzpride aufmerksam gemacht wird. Toleranz, Akzeptanz und Solidarität. Die Straftaten verdeutlichen die Wichtigkeit unserer Handlungsfelder. Wir als Stadt Linz werden uns weiterhin mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gegen diesen Hass stemmen“, betont LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl (SPÖ). „Derartige Übergriffe und Diskriminierungen dürfen in einer weltoffenen Stadt wie Linz keinen Platz haben“, betonen auch die Stadträtin Eva Schobesberger und LGBTIQA*+-Sprecherin Julia Mandlmayr (Grüne). „Einem derartigen Verhalten gilt es entschlossen entgegenzutreten. Wir alle sind als Gesellschaft gefordert, uns für mehr Gleichberechtigung und Respekt starkzumachen.“ „Übergriffe und Gewalt jeglicher Art gegenüber Frauen und der LGBTIQ*-Community dürfen keinesfalls toleriert werden. Dagegen muss vorgegangen werden“, betonen auch Michael Lindner, gf. SPÖ-Vorsitzender und Florian Novosel, Vorsitzender SOHO Oberösterreich.
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