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Grünes Licht für Revitalisierung der Arbeitersiedlung „Sintstraße“ im Linzer Gestaltungsbeirat

Jürgen Affenzeller, 25.04.2023 11:09

LINZ. Nachdem das Bundesdenkmalamt das Konzept von Strabag Real Estate und GWG Linz um die Revitalisierung der Linzer Sintstraße bereits positiv bewertet hatte – Tips berichtete – gab nun auch der Linzer Gestaltungsbeirat im zweiten Anlauf grünes Licht. Als nächstes ist die Linzer Baubehörde am Zug.

  1 / 3   Der Linzer Gestaltungsbeirat folgte den Ideen und Planungen im zweiten Anlauf. (Foto: Strabag Real Estate)

„Der denkmalgeschützte Bestand gibt den Rhythmus für die angrenzende Neubebauung vor. Das Herzstück des Projektes ist der zentrale Angerbereich. Dieser geht in die angrenzenden Freiräume über und definiert so eine gemeinsame, durchwegbare Mitte. Die Freiflächenkonzeption ist im gesamten Siedlungsgebiet durchgängig verwirklicht“, erklärt Verena Mörkl, Architektin von Superblock. „Wir freuen uns sehr, dass der Linzer Gestaltungsbeirat unseren Ideen und Planungen nun vollends gefolgt ist“, räumt die Architektin ein.

Detailgetreue Sanierung und Wiederherstellung

Die Bestandsbauten werden unter Verwendung der ursprünglichen Materialien sowie unter Berücksichtigung von zeitgemäßen Anforderungen, z.B. Bauphysik, Schallschutz und Barrierefreiheit, denkmalgerecht saniert werden.

„Tatsache ist, dass sich der Bestand nicht mehr in seinem ursprünglichen Zustand befindet, sondern derzeit sehr stark überformt ist. Über die Jahrzehnte wurden mehr schlecht als recht Veränderungen vorgenommen – zum Beispiel der Austausch der Holzfenster durch unterschiedliche Kunststofffenster und – von den früheren Bewohnen - unsachgemäß eingebaute Bäder, die der Substanz stark zugesetzt haben. All das wird von uns in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt sehr mühevoll rückgebaut und soll das Ensemble wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlen lassen“, versichert Mörkl.

GWG: „Projekt endlich in der Zielgerade“

„Wir freuen uns sehr, dass es in dieser Projektpartnerschaft gelungen ist, dieses seit vielen Jahren intensiv diskutierte Projekt nun endlich in die Zielgerade zu bringen und in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt einerseits der Erhalt der wertvollen historischen Bausubstanz der Bauten von Curt Kühne ermöglicht und andererseits Raum für eine sensible Neuentwicklung in Anbindung an den Altbestand und die umliegende Bebauung gegeben zu haben“, zieht Nikolaus Stadler, Geschäftsführer der GWG Bilanz.

 Lorenz Potocnik: „Über die Zerstörung des Ensembles kann das nicht hinwegtäuschen“

Der Linzer Gemeinderat Lorenz Potocnik (LinzPlus), einer der schärfsten Kritiker des Abrisses: „ Aus meiner Sicht gab es viel heiße Luft bei der Erläuterung des Projekts. Über die Zerstörung des Ensembles kann das nicht hinwegtäuschen. Wie so oft im Leben, können falsche Entscheidungen nicht mehr befriedigend korrigiert werden. Es geht um Schadensbegrenzung. Daher wurden die zuletzt vorgeschlagenen Balkone an den alten Häusern entfernt, die Neubauten vereinfacht. Es spielt jetzt etwas besser zusammen.“


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