Händisch und mit Ochsenkarren gebaut: 125 Jahre Pöstlingbergbahn
LINZ. Die Pöstlingbergbahn feiert am kommenden Wochenende ihr 125-jähriges Jubiläum, im Jahr 1898 fuhr die Bergbahn zum ersten Mal auf den Linzer Hausberg. Der Weg zur ersten Fahrt war allerdings ein holpriger.
Bereits 1891 hatte der Techniker Josef Urbanski die Idee, eine Zahnradbahn auf den Pöstlingberg zu bauen. Aus finanziellen Gründen scheiterte er an den technischen Vorarbeiten. Urbanski gab jedoch nicht auf und fand mit Gotthard Ritter von Ritschl und dem Anwalt Carl Beurle die passenden Partner für sein Vorhaben. 1894 entstand daher die Variante einer elektrischen Adhäsionsbahn.
Baustart der Bahn 1897
Ein kleines Problem gab es dabei noch: für die elektrische Bahn fehlte die benötigte Stromversorgung. Zwei Jahre dauerte es zur Elektrifizierung der Straßenbahn, zwei weitere, bis der Linienbetrieb auf den Pöstlingberg Wirklichkeit wurde. Unter der regen Anteilnahme der Linzer Bevölkerung startete 1897 der Bau der Bahn – händisch und mit Ochsenkarren. Am 28. Mai 1898 erhielt die Bahn die Bewilligung zur Betriebsaufnahme. Am 29. Mai des Jahres 1898 war es soweit: um 7.36 Uhr fand die erste offizielle Fahrt mit dem festlich dekorierten Motorwagen statt.
2008: umfassende Erneuerungen
Im selben Jahr wurde eine Talstation gebaut. Der Fachwerksbau mit den Türmchen erfüllte diese Funktion bis 2008 und beherbergt heute das Pöstlingbergbahn-Museum. 2008 war ein Jahr der Rundumerneuerung für die Bergbahn: die Bahnstrecke wurde bis zum Hauptplatz verlängert, moderne Niederflurwagen, die den alten Wagen ähneln wurden angeschafft sowie drei alte Wagen revitalisiert. Am 29. Mai 2009 nahm die Bahn ihren Betrieb in dieser neuen Form wieder auf.
Die Pöstlingbergbahn, vor allem die „Nostalgiewägen“, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Auf ihrer Strecke von 4,14 Kilometern überwindet die Bahn eine Steigung von durchschnittlich 105 Promille. Auf der steilsten Stelle sind es sogar 116 Promille, was die Pöstlingbergbahn zu einer der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt macht.
Jutta Rinner: „Die Pöstlingbergbahn ist nicht mehr aus Linz wegzudenken“
Im Pöstlingbergbahnmuseum können Interessierte tiefer in die Geschichte der Bergbahn eintauchen - mithilfe eines Fahrsimulators erleben Besucher eine Talfahrt aus Sicht des Fahrpersonals. Für die Fahrt auf den Pöstlingberg gibt es den kostenlosen Audioguide „Erlebniswelt Pöstlingberg“, der wissenswertes rund um den Linzer Hausberg und die dazu gehörige Bahn enthält. Dazu einfach die Hearonymus-App downloaden und während der Fahrt anhören. „Die Pöstlingbergbahn ist heute aus Linz nicht mehr wegzudenken. Sie ist nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, das jährlich zahlreiche Touristinnen und Touristen begeistert, die Pöstlingbergbahn ist als geschätztes Nahverkehrsmittel auch ein beliebter und fester Bestandteil im Alltag der Linzerinnen und Linzer“, sagt Linz AG-Vorstandsdirektorin Jutta Rinner.
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