Berufsfeuerwehr Linz: Seit 90 Jahren im Einsatz für die Linzer Bevölkerung
LINZ. Die Berufsfeuerwehr Linz feiert dieses Jahr ihr 90-jähriges Bestehen. Anlässlich dessen findet am 24. Juni 2023 der Tag der Berufsfeuerwehr in der Hauptfeuerwache statt, zu dem die Linzer Bevölkerung eingeladen ist. Geboten werden spektakuläre Übungen, eine Leistungs-Schau, Einblicke in den Berufsalltag und nützliche Brandschutz-Tipps. Tips hat vorab eine Führung durch die Hauptfeuerwache bekommen und ist am Dachboden auf einen Schatz gestoßen.
Die Geschichte der Linzer Berufsfeuerwehr kann man nachlesen oder man kann sie erleben: denn auf dem Dachboden der Hauptfeuerwache in der Wiener Straße lagert ein Schatz von unfassbarem Wert.
Historische Sammlung zeigt Geschichte der Berufsfeuerwehr Linz
Johann Rittenschober, der 32 Jahre lang bei der Berufsfeuerwehr tätig war, öffnet Tips die Türen zur Hauptfeuerwache. Vorbei an 32 Tonnen schweren Fahrzeugen, die mit 10.000 Litern Wasser gefüllt zum Einsatz rasen, geht es über eine Stiege hinauf in den Dachboden. Dort verborgen lagern unzählige Objekte, Fotos und Dokumente aus der Geschichte des Linzer Berufsfeuerwehr, die im Jahr 1933 gegründet wurde. Die Anfänge des organisierten Linzer Feuerwehrwesens reichen aber noch viel weiter, bis ins Jahr 1851, zurück.
Ein Leben für die Feuerwehr
Rittenschober kennt sich mit der Geschichte der Linzer Feuerwehr bestens aus. In seiner Pension hat er begonnen, alte Feuerwehr-Uniformen, Fotografien, Dokumente, Erfindungen und historische Gerätschaften - kurz: alles rund um die Linzer Berufsfeuerwehr zusammenzutragen. Und nicht nur das, er repariert sie auch dahingehend, dass man einen Raum voller funktionstüchtiger Geräte vorfindet. Man merkt schon zu Beginn der Führung, dass hier einer erzählt, der sein Leben der Feuerwehr gewidmet hat, der noch immer Feuer und Flamme für seinen ehemaligen Beruf ist.
Das zeigt auch Rittenschobers Engagement neben der Sammlung: Im Landesfeuerwehrmuseum St. Florian ist er ehrenamtlich aktiv, in Tansania restaurierte er ein altes Tanklöschfahrzeug für die dortige Feuerwehr, für ein polnisches Dorf organisierte er Geräte und Fahrzeuge, mit denen vor Ort eine Feuerwehr aufgebaut werden konnte. „Wir haben ihnen einen Schubser gegeben, jetzt helfen sie anderen Feuerwehren“, freut sich Rittenschober. Die Berichte darüber sind ebenfalls Teil der Sammlung.
Erfinderisches, Gefährliche Einsätze, Kurioses
Von einer aus alten Feuerwehrschläuchen improvisierten Notabseil-Sitzschlinge geht es weiter zu Atemschutzgeräten, historischen Feuerwehr-Uniformen, Feuerlöschern und Erfindungen. Die Sammlung enthält auch die Aufnahme eines Interviews mit dem legendären Oberbrandrat Franz Czejka, der im Radio eindrucksvoll von einem gefährlichen Einsatz berichtet. Czejka war im Jahr 1970 auch Einsatzleiter beim Brand des Schaffer-Sägewerks, durch den der gesamte Stadtteil Urfahr in höchster Gefahr war. Auch kurioses, wie den „Rauchschutzbart“ gibt es zu entdecken. Zum Leben erweckt werden die Exponate aber vor allem durch Rittenschobers Begeisterung für die Geschichte des Linzer Feuerwehrwesens und die zahlreichen Anekdoten, die er als Feuerwehrmann a.D. parat hat.
Der Verein Berufsfeuerwehr Einst und Jetzt
Unterstützung erhält Rittenschober vom Verein „Berufsfeuerwehr. Einst und Jetzt“. „Das Team ist großartig. Wir sind derzeit fünfzehn Leute im Verein, ohne die ginge es nicht.“, sagt er. Den Vorsitz hat Sicherheitsstadtrat Michael Raml übernommen, Stellvertreter ist der Linzer Branddirektor Stefan Krausbar. Christina Aichhorn, Rittenschobers Frau, teilt mit ihrem Mann die Leidenschaft für Geschichte und engagiert sich tatkräftig im Verein, der zum Ziel hat, die Sammlung zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Für Ersteres wären kühlere Räumlichkeiten vonnöten, die mit Plastik zugedeckten Exponate leiden unter den derzeitigen klimatischen Bedingungen und dem Staub, sagt sie.
Tag der Berufsfeuerwehr am 24. Juni
Führungen durch die Sammlung sind bereits jetzt auf Anfrage möglich. Auch am Tag der Berufsfeuerwehr besteht die Gelegenheit dazu. Am 24. Juni öffnet die Hauptfeuerwache zur Feier des 90-jährigen Jubiläums in der Wiener Straße 154 von 10 bis 18 Uhr ihre Türen. Wer sich im Anschluss an den Rundgang am Dachboden die aktuellen Fahrzeuge und die derzeitige Ausrüstung ansieht, dem wird die Entwicklung der Linzer Berufsfeuerwehr von ihren Anfängen hin zu einer hocheffizienten Hightech- Organisation vor Augen geführt. Besucher bekommen auch spektakuläre Übungen und Leistungsshows zu sehen und erhalten Infos rund um den Feuerwehrdienst sowie nützliche Brandschutz-Tipps für zuhause.
Mehr lesen:
Die Leistungsbilanz der Linzer Berufsfeuerwehr für 2022
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