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"Gutmut": Österreichs erstes Gebärdensprachen-Café eröffnet heute in der Linzer Bischofsstraße

Anna Fessler, 08.03.2024 13:45

LINZ. Wie von Tips vorab exklusiv berichtet, eröffnet mit dem „Gutmut“ in Linz das erste Gebärdensprachen-Café Österreichs. Der Probebetrieb startete bereits im Jänner, heute findet die offizielle Eröffnung statt.

  1 / 2   Österreichs erstes Gebärdensprachencafé "Gutmut" wird heute in Linz eröffnet. (Foto: Lorenz Bruckner)

Das neue Café in der Linzer Bischofstraße ist einerseits ein Arbeitsintegrationsprojekt für hörbeeinträchtigte Menschen, soll aber auch als Ort der Begegnung zwischen Hörenden und Gehörlosen dienen. Geöffnet hat das Gutmut Dienstag bis Samstag, jeweils von 10 bis 18 Uhr.

Serviert werden im Gutmut Kalt- wie Heißgetränke – die Auswahl an Kaffeevariationen ist groß sowie Mehlspeisen und vegetarische/vegane Snacks.

Arbeitsintegration für gehörlose und hörbeeinträchtigte Menschen

Zum Auftakt sind drei gehörlose Mitarbeiter und drei hörende Personen, welche die Gebärdensprache beherrschen, im Café tätig. Hintergrundmusik gibt es keine – weil das für Menschen mit Hörbeeinträchtigung die Kommunikation erschweren könnte. Durch eine Spiegelleiste im Thekenbereich können die hörbeeinträchtigten Mitarbeiter sehen, wenn Gäste eintreten, auch wenn sie gerade mit dem Rücken zur Tür stehen. Die Gehörlosencommunity war stark in die Gestaltung des Cafés eingebunden.

Initiiert hat das Projekt das Institut für Sinnes- und Sprachneurologie der Barmherzigen Brüder Linz, unterstützt wird es vom AMS. Den gehörlosen und hörgeschädigten Mitarbeitern soll mit dem Café ein Jahr lang die Möglichkeit geboten werden, Berufserfahrung in der Gastronomie zu sammeln, damit sie anschließend in den regulären Arbeitsmarkt einsteigen können.

Café wird als „Social Business“ geführt

„Mit der Etablierung eines Cafés, geführt als Social Business, möchten wir Menschen mit Hörbeeinträchtigung die Möglichkeit bieten, ihre persönlichen sowie fachlichen Fähigkeiten auszubauen und zu stärken, um dauerhaft am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können. Wir schaffen hier ganz reale Arbeitsbedingungen und wollen zeigen, dass sich soziale Verantwortung und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen“, erklärt Projektleiterin Stefanie Breiteneder.

Berührungsängste abbauen, Begegnung fördern

Das Gutmut soll aber auch die Begegnung zwischen Gehörlosen und Hörenden fördern und mögliche Berührungsängste in der Gesellschaft abbauen: „Es ist eine Einladung zur Förderung kulturübergreifender Begegnung und soll die berufliche sowie soziale Teilhabe von Gehörlosen und Menschen mit Hörbeeinträchtigung in der Gesellschaft unterstützen und ihre Isolation aufzubrechen, denn es ist ein Grundbedürfnis des Menschen, zu einer Gemeinschaft zu gehören“, fasst Primär Johannes Fellinger, Vorstand des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie der Barmherzigen Brüder, zusammen.


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