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Bis zu 100 verschiedene Holzarten in einem Kunstwerk: Ehepaar fertigt Intarsien-Bilder in der Linzer Hauptstraße

Marlis Schlatte, 15.05.2024 12:40

LINZ. Toraj und Seyda Rahimi wohnen seit rund einem Jahr in Linz, nun eröffnen sie ihre eigene Galerie in der Hauptstraße. Wie die Künstler verschiedenste Holzreste zu Kunstwerken verarbeiten, kann in der „Mari Gallery“ beobachtet werden.

An größeren Bildern arbeitet Toraj Rahimi mehrere Monate lang. (Foto: Sylvia S. Klein)
  1 / 5   An größeren Bildern arbeitet Toraj Rahimi mehrere Monate lang. (Foto: Sylvia S. Klein)

Holzintarsien entstehen durch die Zusammenstellung vieler Holzarten unterschiedlichster Farbgebung und Struktur. Damit können detailreiche Bilder mit feinsten Farbabstufungen geschaffen werden. Die Kunst erfordert jahrelange Erfahrung und ein künstlerisches Auge – das bringt nun das Künstlerehepaar Toraj und Seyda Rahimi mit in die Urfahraner Hauptstraße.

20 bis 100 verschiedene Holzarten verwendet Toraj in seinen Bildern, die einzelnen Teile sind oft nur wenige Millimeter groß. Er benutzt dabei keine zusätzlichen Farben, sondern nur Holz und Öl. Das Holz sucht sich der Künstler selbst zusammen, sammelt Holzstücke aus unterschiedlichsten Ländern und holt sich etwa auch alte Holzreste, wenn ein Haus abgerissen wird. Er verwendet sowohl Wurzeln als auch andere verholzte Teile eines Baums.

Monatelange Arbeit für ein Kunstwerk

Damit schenkt der Toraj dem Material ein neues Leben. „Ich möchte mit meinen Bildern zu den Leuten sprechen und etwas schaffen, das an mich erinnert, wenn ich einmal sterbe“, erklärt der Iraner seine Leidenschaft zur Kunst. Für großformatige Bilder braucht es mehrere Monate, sogar bis zu eineinhalb Jahren, bis sie fertiggestellt sind. Kleinere und weniger detailreiche Bilder werden in wenigen Tagen bis Wochen geschaffen.

Im Gegensatz zu europäischen Intarsien, bei denen meist recht dünne Holzfurniere verwendet werden, arbeiten Toraj Rahimi und seine Frau mit Holzstücken, die drei bis fünf Millimeter dick sind. Sollte das Kunstwerk später an der Oberfläche beschädigt werden, kann dieses somit über viele Jahre hinweg restauriert und erhalten bleiben.

Werdegang der Künstler

Toraj Rahimi ist ein internationaler und zeitgenössischer Künstler und wurde 1979 im Iran geboren. Bereits im Alter von 17 Jahren beschäftigte er sich mit der Intarsien-Kunst und studierte später Graphik-Design. Zahlreiche Auszeichnungen folgten, unter anderem der Ehrendoktortitel des Ministeriums für Kunst in Teheran.In der Vergangenheit stellte er seine Kunstwerke bereits des Öfteren in Italien, Österreich, Deutschland und vielen weiteren Ländern aus.

Genauso wie ihr Ehemann ist auch Seyda Intarsien-Künstlerin, kreiert ihre eigenen Bilder und bereitete bereits zahlreiche Auftragsarbeiten für Kunden aus der ganzen Welt auf. Sie schloss ihr Studium im Bereich Kunsthandwerk an der Universität in Teheran ab. Auch sie entwickelte eine Faszination für Holzintarsien mit deren vielfältigen Farben und Texturen. Seyda unterrichtete außerdem etwa 15 Jahre ihrer eigenen Galerie, die sie gemeinsam mit Ihrem Mann Toraj Rahimi in Teheran führte.

Eröffnung und Workshops

Sowohl fertige Bilder als auch Wunschmotive können bei Toraj und Seyda Rahimi in der Hauptstraße 37 erworben werden. Das Künstlerehepaar möchte die Intarsienkunst außerdem an die Linzer Bevölkerung weitergeben und bietet dafür eigene Workshops in der Galerie an. Die offizielle Eröffnungsfeier der „Mari Gallery“ findet am 24. Mai in der Galerie statt, wo Besucher den Entstehungsprozess eines Bildes sehen können.


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