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Zum letzten Mal überreicht: Solidaritätspreis für HBLA-Schülerinnen, Beate Adam und Franz Harant

Marlis Schlatte, 13.11.2024 16:12

LINZ. Menschen, die sich besonders für eine gerechte und friedliche Gesellschaft engagieren, wurden am 11. November beim Solidaritätspreis der Diözese Linz vor den Vorhang geholt. In drei Kategorien durften Linzer und Linzerinnen den Preis entgegennehmen. Die Preisverleihung wurde heuer zum letzten Mal durchgeführt.

  1 / 3   Schülerinnen der HBLA Elmberg erhielten den Solidaritätspreis für das Projekt "Girls Care". (Foto: Diözese Linz / Franz Litzlbauer)

Zum 30. Mal wurde der Solidaritätspreis heuer von der Diözese Linz verliehen - aufgrund von fehlenden personellen und finanziellen Ressourcen jedoch gleichzeitig zum letzten Mal. Mit dem Solidaritätspreis wurden jährlich Menschen geehrt, die mit ihren Projekten Solidarität, Hoffnung, Menschenwürde und eine gerechte und friedliche Gesellschaft fördern.

Auch die heurigen Preisträger engagieren sich für Menschen in finanziellen Notlagen, ausgegrenzte Gruppen, Menschen mit Beeinträchtigungen, mit Fluchterfahrungen oder Kinder aus prekären Verhältnissen. Der Verleihungsfeier am 11. November wohnten unter anderem auch Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) und Soziallandesrat Christian Dörfel (VP) bei. Das Preisgeld in der Höhe von 15.000 Euro wurde unter den Preisträger:innen aufgeteilt.

Schülerinnen versorgen Kenianerinnen mit Hygieneartikel

In der Kategorie Jugend wurden Schülerinnen der HBLA Elmberg mit dem Solidaritätspreis ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurden die Schülerinnen auf das Projekt „Girls Care“ auf Rusinga Island im Viktoriasee, Kenia, aufmerksam. In einer Region, in der viele Mädchen aufgrund fehlender Ausbildung und mangelnder wirtschaftlicher Perspektiven früh schwanger oder in die Prostitution gedrängt werden, kümmert sich „Girls Care“ um dringend notwendige Aufklärung, nicht nur zu Periode oder Verhütung, sondern auch zu Gleichbehandlung und eigenen Rechten. Gleichzeitig bietet „Girls Care“ Mädchen die Möglichkeit, sich auf das Berufsleben vorzubereiten. 

Die Schülervertreterinnen aus Elmberg organisierten daraufhin im Advent 2023 einen Losverkauf, dessen Erlös dafür genutzt wurde, um junge Frauen vor Ort mit Hygieneartikeln zu versorgen. „Girls Care“ zu unterstützen bedeutet für die Schülerinnen aus Elmberg nicht nur Solidarität, sondern auch Identifikation mit Gleichaltrigen und einen Beitrag zu Enttabuisierung und Aufklärung. 

Im Franckviertel wird „über den Tellerrand“ geblickt

Mit ihrem Verein „Über den Tellerrand“ bekam Beate Adam den Solidaritätspreis in der Kategorie Einzelpersonen überreicht. Nach der Flüchtlingswelle 2015 etablierte Beate Adam mit dem Verein einen Ort des Willkommenseins, der Vernetzung und Integration im Linzer Franckviertel. Schnell wurde ihr dabei klar: Gemeinsames Kochen verbindet.

Im KitchenHub in den Räumlichkeiten des SV Franckviertel wird nun gemeinsam gekocht, gegessen, gelernt und gelacht. Ehrenamtliche Köche bringen dabei ihre ganz persönlichen kulinarischen Einflüsse mit. Mit dem Erlös aus Catering-Aktivitäten werden weitere soziale Projekte unterstützt. Der „Tellerrand“ ist für viele über die Jahre zu einer Familie geworden, die breite Unterstützung bietet und einen Raum der Zugehörigkeit schafft. 

Einsatz für Menschen und Familien der LGBTIQ+-Community

Franz Harant, langjähriger Priester der Diözese Linz, lebt und wirkt für eine gerechte und inklusive Kirche - dafür bekam er nun den Solidaritätspreis in der Kategorie Lebenswerk überreicht. Bekannt ist Franz Harant für sein Engagement für die Regenbogenpastoral, dabei kämpft er seit Jahrzehnten für die Rechte und Belangen von LGBTIQ*-Personen. Harant hält Segensfeiern für gleichgeschlechtlich Liebende ab und gestaltet regelmäßige Queer-Gottesdienste

Sein Einsatz im Rahmen des Global Network of Rainbow Catholics hat im nationalen und internationalen Kontext Maßstäbe gesetzt, als Beziehungs-, Ehe- und Familienseelsorger hat er unzählige Menschen auf ihrem persönlichen und spirituellen Weg begleitet. Harant sieht es als Teil seiner Mission an, Berührungsängste abzubauen. Sein Credo ist: Gott schuf männlich und weiblich, und es gibt viel dazwischen. 


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