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Ex-ÖFB-Präsident Leo Windtner ist tot

Nora Heindl, 08.08.2025 12:26

OÖ. Der langjährige ÖFB-Präsident und frühere Generaldirektor der Energie AG Leo Windtner ist am Freitag, 8. August, während einer Wanderung auf dem Traunstein verstorben.

Leo Windtner (Foto: Weihbold)
Leo Windtner (Foto: Weihbold)

Leo Windtner war mit einer vierköpfigen Wandergruppe über den Naturfreundesteig auf den Traunstein unterwegs. Die Gruppe war um 5.30 Uhr beim Parkplatz unter dem Traunstein gestartet. Gegen 7.50 Uhr setzte eine 52-jährige Begleiterin auf Höhe von 960 Metern den Notruf ab. Ihr Begleiter sei plötzlich zusammengesackt und bewusstlos.

Es wurde umgehend mit einer Herzdruckmassage begonnen, vorbeikommende Bergsportler unterstützten bei den Erste Hilfe-Maßnahmen. Durch den Notruf wurde die Bergrettung Gmunden, der Notarzthubschrauber Martin 3 sowie ein Alpinpolizist der AEG Gmunden alarmiert. Der Notarzthubschrauber war rasch bei der Unglücksstelle. Unter laufender Reanimation wurde Windtner zum Landeplatz unter dem Traunstein geflogen, nach der Landung konnte jedoch nur mehr sein Tod festgestellt werden.

Der Vater von drei Töchtern hätte am 30. August seinen 75. Geburtstag gefeiert.

Stationen in seinem Leben

Leo Windtner trat 1978 in die OKA (Oberösterreichischen Kraftwerke AG) ein.1985 wurde er zum Abteilungsleiter ernannt und 1994 zum Vorstandsvorsitzenden und Generaldirektor bestellt. Windtner war maßgeblich an der Entwicklung der Energie AG vom regionalen Versorger hin zu einem internationalen, wettbewerbsfähigen Infrastrukturkonzern beteiligt. Parallel dazu hat er mit der Energie AG Sportfamilie ein Sportförderprogramm zur Unterstützung aufstrebender Talente ins Leben gerufen. 2017 ging er nach 8.156 Tagen an der Spitze des Konzerns in Pension.

Der Sport, vor allem der Fußball, lag Windtner am Herzen. Von 1989 bis 1996 stand er als Präsident der Sportunion Oberösterreich vor, ehe er von 1996 bis 2009 an der Spitze des Oberösterreichischen Fußballverbandes stand. Von 2009 bis 2021 war er Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes und führte in dieser Funktion das Nationalteam unter anderem zur EM-Finalteilnahme und zum historischen Achtelfinalerfolg 2021.

Politisch war Windtner in seiner Heimatgemeinde St. Florian aktiv, von 1979 bis 1985 als Vizebürgermeister, anschließend bis 1995 als Bürgermeister. Seit 1996 war er zudem Obmann der St. Florianer Sängerknaben.

Für seine Verdienste um das Land Oberösterreich wurde Leo Windtner 2010 mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes OÖ ausgezeichnet, 2011 erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Stimmen zu seinem Ableben

„Mit großer Betroffenheit habe ich vom Ableben meines Freundes Leo Windtner erfahren. Mit ihm verliert Oberösterreich eine starke Persönlichkeit, die unser Land über Jahrzehnte hinweg in Wirtschaft, Sport und Kommunalpolitik geprägt hat“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Ich habe Leo Windtner als Menschen kennengelernt, der nie den einfachen, sondern den richtigen Weg ging. Er war ein Brückenbauer, ein Mann des Dialogs, und jemand, der Erfolge nicht für sich reklamierte, sondern anderen gönnte“, zollt Stelzer Windtner Respekt. Und ergänzt: „Wir in Oberösterreich sind dankbar für sein Wirken und werden ihn in ehrender Erinnerung behalten.“

„Mit Leo Windtner hat Oberösterreich eine große Persönlichkeit verloren, die über die Landesgrenzen hinweg nicht nur die Energiewirtschaft, sondern auch viele Gesellschaftsbereiche, insbesondere den Sport geprägt hat. Er war insgesamt 38 Jahre in der Energie AG Oberösterreich tätig, davon hat er vor allem in den 22 Jahren als Generaldirektor aus der vormaligen OKA als regionalen Stromversorger einen erfolgreiche Infrastrukturkonzern für Ver- und Entsorgung geformt. Leo Windtner war darüber hinaus auch die Förderung des Spitzensports, aber auch junger Sporttalente ein besonderes Anliegen, das er auch tatkräftig umgesetzt hat – unter anderem mit der Energie AG-Sportfamilie, aber auch als Präsident des ÖFB. Neben seinem Engagement in der Kommunalpolitik hat auch er im Kulturwesen Akzente gesetzt, etwa als Obmann der St. Florianer Sängerknaben. Leo Windtner hat mit seiner Energie über die Landesgrenzen hinaus in allen Lebensbereichen gewirkt“, zeigt sich Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Achleitner als persönlicher Freund des Verstorbenen betroffen. 

„Leo Windtner hat mit seiner Arbeit und seinem unendlichen Einsatz ganz wesentlich die Erfolgsgeschichte der Energie AG geschrieben. Unter seiner umsichtigen Führung hat sich der Konzern vom Landesenergieversorger OKA zu einem modernen und kundenorientierten Energie- und Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Mit Weitblick und geprägt von unternehmerischem Denken wurden in seiner Ära die entscheidenden Weichen für die erneuerbare Zukunft gestellt. Wir sind ihm für seinen Einsatz und sein Engagement für unsere Energie AG zutiefst dankbar und werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren“, zeigen sich Energie AG-CEO Leonhard Schitter sowie der gesamte Vorstand tief betroffen.

Vizebürgermeister und ÖVP-Stadtparteiobmann Martin Hajart: „Mit Leo Windtner verlieren wir eine große Persönlichkeit, die die heimische Wirtschaft in Linz und Oberösterreich sowie den Sport tief prägte. Leo Windtner zeichnete aus, dass er seine Funktionen mit Besonnenheit und Weitsicht und vor allem stets mit einem guten Maß an Bodenständigkeit ausgeübt hat.“

LH-Stv. Manfred Haimbuchner (FPÖ): „Mit Leopold Windtner verlieren wir einen Menschen, dessen Leidenschaft und Weitblick Österreich auf vielen Ebenen bereichert haben. Sein vorbildlicher Einsatz galt nicht nur dem Sport, sondern auch dem wirtschaftlichen Wohlergehen unseres Bundeslandes. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.“ Haimbuchner hebt auch Windtners Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Gemeinnützigen Wohn- und Siedlergemeinschaft (WSG) hervor. Über viele Jahre hinweg habe sich Windtner mit großem persönlichem Einsatz für die Entwicklung von leistbarem und qualitätsvollen Wohnraum eingesetzt. Unter seiner Mitwirkung seien wichtige Projekte realisiert worden, die vielen Menschen Land ein Zuhause gaben.

Sportreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SPÖ): „Mit Leo Windtner verliert das gesamte Land eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er hat das Sportleben in Österreich entscheidend geprägt und weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus Anerkennung gefunden. Ich habe ihn persönlich sehr geschätzt – für sein Engagement und seine Offenheit.“


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