Caritas erweitert Angebot um Chatberatung für pflegende Angehörige
OÖ. Zum Aktionstag für pflegende Angehörige am 13. September setzt die Caritas ein starkes Zeichen der Unterstützung: Ab sofort erweitert die Caritas ihr vielfältiges Beratungsangebot um eine Chatberatung. Außerdem gibt es am Freitag, 12. September, von 17 bis 18.30 Uhr einen kostenlosen Online-Vortag über Kinästhetik.
Neben den bewährten Beratungsformen – persönlich, telefonisch, per Video oder zeitversetzt online – bietet die neue Chatberatung eine zusätzliche, niederschwellige Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. „Das ‚Telefonierverhalten‘ hat sich in Richtung Schreiben und Chat verändert. Darauf reagieren wir in unserer Beratung“, erklärt Sonja Zauner, Leiterin der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige.
Pflegende Angehörige können direkt über die Website www.caritas-ooe.at/chatberatung oder per WhatsApp unter 0676 7896 082 unkompliziert Rat einholen. Die Caritas-Mitarbeiter sind derzeit montags und mittwochs von 9 bis 11 Uhr sowie donnerstags von 13.30 bis 15.30 Uhr im Live-Chat. Anfragen außerhalb dieser Servicezeiten werden zuverlässig am nächstmöglichen Arbeitstag beantwortet.
Achtsame Bewegungen in der Pflege
Am Donnerstag, 12. September, lädt die Caritas von 17 bis 18.30 Uhr zu einem kostenlosen Online-Vortrag über Kinästhetik ein. Die Technik der achtsamen Bewegung soll pflegenden Angehörigen helfen, Überlastung vorzubeugen, und Pflegebedürftige unterstützen, ihre Beweglichkeit so gut wie möglich zu bewahren. Durch sanfte, gezielte Bewegungsabläufe werden körperliche Beschwerden reduziert und die Selbstständigkeit wird gefördert.
Evelin Riedler, Kinästhetik-Expertin und diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, gibt einen umfassenden Einblick in das Fachgebiet. Gemeinsam mit den Teilnehmenden zeigt sie einfache Übungen, die den Pflegealltag nachhaltig erleichtern. „Der interaktive Vortrag bietet eine wertvolle Gelegenheit, die eigene Gesundheit zu schützen und gleichzeitig die Lebensqualität der pflegebedürftigen Angehörigen zu verbessern“, erklärt Sonja Zauner.
Anmeldung unter www.caritas-ooe.at/pang. Der Zoom-Link wird mit der Anmeldungsbestätigung zugeschickt.
„Es braucht mehr Entlastungsangebote“
Pflegende Angehörige leisten oft Unglaubliches – manchmal rund um die Uhr. „Es ist ein unschätzbarer Beitrag für die Gesellschaft. Ihre Arbeit verdient nicht nur öffentlichen Applaus, sondern auch finanzielle und rechtliche Anerkennung“, betont Sonja Zauner, Leiterin der Caritas-Servicestelle Pflegende Angehörige, welche Beratungsangebote an 13 Orten in Oberösterreich anbietet. Die Caritas fordert deshalb, dass die Pflegezeiten analog zu Elternkarenzmodellen gestaltet werden - mit Kündigungsschutz, finanzieller Unterstützung und Pensionsanrechnung. Das derzeitige Pflegekarenzsystem ist mit max. 6 Monaten begrenzt. „Außerdem erhalten Angehörige, die aufgrund der Pflegearbeit keine Erwerbstätigkeit mehr ausüben können, kein Arbeitslosengeld“, zeigt Sonja Zauner eine weitere Benachteiligung auf. „Modelle wie im Burgenland, bei denen pflegende Angehörige angestellt werden, könnten Abhilfe schaffen.“
Es brauche mehr Entlastungsangebote im Land und auch Angebote, die sich an den Lebensrealitäten orientieren und die Hürde, Hilfe in Anspruch zu nehmen, so klein wie möglich machen.
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