Kontroverse um Verkehrslösung für die Mira-Lobe-Schule
LINZ. Sicherheit am Schulweg wird vor dem Schulstart am kommenden Montag bei der Stadt Linz großgeschrieben. Man setze auf einen ganzheitlichen Ansatz und auch auf bauliche Verbesserungen, betont Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart. Für viele Schulen wurden digital abrufbare Schulwegpläne erstellt, bis 2029 soll es diese für alle Volksschulen geben. Kontroversen gibt es dabei um die Lösung für die Mira-Lobe-Schule.
Die Erstellung eines Verkehrskonzepts für die neue Mira-Lobe-Schule in Linz-Auhof stellt eine Herausforderung dar, unterschiedliche Lösungsansätze werden diskutiert. Dort befinden sich nun zwei Urfahraner Volksschulen und ein Hort, rund 310 werden dort ab Schulstart den Standort frequentieren. Als zentrales Element zur Verkehrssteuerung wurde ein Mini-Kreisverkehr mit 40 Quadratmetern Fläche geschaffen, der nicht nur den Verkehr beruhigen, sondern in erster Linie auch den Hol- und Bringverkehr – Stichwort „Elterntaxis“ – lenken und gefährliche Rückwärtsfahrten und Rangiermanöver unnötig machen soll. Die sogenannte „Elternhaltestelle“ zum Ein- bzw. Aussteigenlassen wird an der Nordseite der Schule, nahe des Haus Aubrunnerweg 37, mit fünf Stellplätzen errichtet.
Kritik von den Grünen
Kritik an dieser Umsetzung kommt von den Grünen. „Die neu gestaltete Verkehrsführung inklusive Kreisverkehr ist in erster Linie als Vorrangstraße für Eltern-Taxis darauf ausgelegt, dass die Kinder mit dem Auto fast bis ins Klassenzimmer gebracht werden können. Doch je mehr Pkws vor der Schule halten, den Platz verstellen und wieder wegfahren, desto unübersichtlicher und auch gefährlicher wird die Situation für all jene jungen Menschen, die zu Fuß in die Schule kommen. Von einem ganzheitlichen Ansatz bei der Schulwegsicherheit, den Vizebürgermeister Hajart heute verkündet hat, kann zumindest bei der Mira-Lobe-Schule keine Rede sein“, so Klubobmann Helge Langer.
Auch Lorenz Potocnik, Mobilitätssprecher von Linz+, fordert einen anderen Ansatz. „Linz und die Mira-Lobe-Schule brauchen keine Drive-In-Fahrbahnen für Elterntaxis, sondern echte Schulstraßen und Schulwege, die sicher sind“, so Potocnik. Vor allem der Aubrunnerweg solle rasch als echte Schulstraße entwickelt, begrünt und verkehrsberuhigt werden.
Schulstraße keine Option
Eine temporäre Schulstraße, in der für eine gewisse Zeit ein Fahrverbot herrscht, sei keine gangbare Möglichkeit gewesen, so Hajart. Aufgrund des Einzugsgebiets mit Wohnhäusern wäre dies nicht umsetzbar gewesen. Vielmehr würde eine Aufteilung der Verkehrsmengen – also via Aubrunnerweg bzw. das Julius-Raab-Heim – angestrebt. Derzeit wird des Weiteren von Schulleitung und der Leitung des benachbarten Julius-Raab-Heimes evaluiert, ob ein Bringen der Kinder über das Heimgelände möglich sein wird.
Zwei temporäre Schulstraßen
Aktuell gibt es in Linz zwei temporäre Schulstraßen. Seit Mai 2024 wird die Tungassingerstraße vor der VS 21 Spallerhof testweise werktags von 7.15 bis 7.45 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt. Bereits zuvor wurde eine solche Schulstraße am Hausleitnerweg bei der VS 45 verordnet. Ergänzend wurden Haltezonen in sicherer Entfernung zur Schule eingerichtet, an denen Eltern ihre Kinder gefahrlos aussteigen lassen können.
Weitere Projekte
Bei der Volksschule 32 wurde die Ampelanlage im Bereich der Kreuzung Landwiedstraße-Seeauerweg modernisiert und ausgebaut. Dazu verbessern breitere Geh- und Radwege sowie eine leistungsfähigere Beleuchtung die Bedingungen. Der bestehende Schutzweg auf dem Weg zur Harbachschule wurde mit einer neuen Blinklichtanlage sowie digitalen Geschwindigkeitsanzeigetafel ausgestattet.
Für die Sicherheit werden heuer auch wieder rund 160 Schülerlotsen sorgen. Zudem finden an den Schulen Verkehrserziehungseinheiten sowie Radfahrtrainings statt.
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