24-Stunden-Pflege: "Daheim ist halt daheim. Ältere Menschen wollen selbstbestimmt zu Hause weiterleben"
Als sich Claudia Irrmanns Mutter vor über drei Jahren einen Oberschenkelhalsbruch zuzog, und sich weigerte in ein Pflegeheim zu ziehen, begann für die 49-Jährige ein Kampf mit der Suche nach einer alternativen Pflegeform für zu Hause. Nach viel Recherchearbeit und Engagement will sie mit ihrer Homepage jetzt allen eine Hilfestellung bieten, die sich noch durch den Pflege-Informationsdschungel durchwälzen.
Die Mutter von zwei Kleinkindern erinnert sich mit Schrecken an die Zeit kurz vor Weihnachten 2013 zurück, als sich das Familienleben drastisch änderte: „Bedingt durch die schwere Lungenerkrankung meiner Mutter und den Oberschenkelhalsbruch war an eine selbstständige Rückkehr alleine in ihre Wohnung nicht mehr zu denken. Ein Pflegeheim schloss meine Mutter kategorisch aus. Gut, es musste also eine 24-Stunden-Betreuung her.“
Informationsdschungel
Doch das Informationsdickicht schien grenzenlos, genauso auch die Angebote. Irrmann vermisste eine aussagekräftige und objektive Informationsseite, die auch Kosten und Angebote verglich. Dann kam ihr die Idee für eine Online-Informationsplattform, die sie zeitnah umsetzte: „Die Recherchen im Internet ergaben zwar eine Fülle von Anbietern, aber es war sehr mühsam und zeitaufwendig, eine Auswahl zu treffen. Deshalb will ich auf meiner Informationsplattform Hilfestellung und Transparenz für den Pflegebereich mit Schwerpunkt 24-Stunden-Betreuung schaffen und informieren, wobei man aufpassen muss oder wo Probleme oder versteckte Kosten auftauchen können“, stellt Irrmann ihr Projekt vor.
Versteckte Kosten
Es werden alle österreichischen Agenturen inklusive einer Aufstellung der anfallenden Kosten angeführt. Themen wie Pflege für beeinträchtigte und alte Menschen werden ebenso behandelt, wie mobile Betreuung, Kurzzeitpflege, betreutes Wohnen, Tagesbetreuung, Senioren- und Pflegeheime, Pflege von Kindern, sowie Hospiz- und Palliativeinrichtungen.
Entwurzelung
„Und natürlich dürfen Informationen zu den Themen Förderungen, gesetzliche Rahmenbedingungen, und öffentliche Einrichtungen nicht fehlen“, so Irrmann. Durch die Erfahrungen mit ihrer eigenen Mutter hat sich auch ihr persönliches Verständnis für ältere Menschen verändert, die nicht in ein Pflegeheim umziehen möchten: „Daheim ist halt daheim, wenn man ältere Menschen entwurzelt, dann ist das für manche oft nicht die beste Variante. Viele wollen selbstbestimmt daheim bleiben und nicht in einem Pflegeheim leben, so wie auch meine Mutter“, ist die Betriebswirtin sicher.
Info:
Informationsplattform zum Thema Pflege mit Schwerpunkt 24-Stunden-Betreuung: www.willpflege.at
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