Die wenigsten Ehen werden in Oberösterreich geschieden
WIEN (APA). Bundesweit werden in Oberösterreich die wenigsten Ehen geschieden. Im Jahr 2016 war die Gesamtscheidungsrate in Wien (47,2 Prozent) am höchsten, gefolgt vom Burgenland (44,6 Prozent) und Niederösterreich (43,4 Prozent). In den übrigen Bundesländern lag sie laut Statistik Austria zwischen 36,6 und 38,9 Prozent, also unter dem Österreichwert von 40,5 Prozent. Oberösterreich hat mit 35,8 Prozent den niedrigsten Wert.
Meistens einvernehmlich
13.998 (87,9 Prozent) der Scheidungen erfolgten einvernehmlich.
Bei 1921 strittig bzw. nach ausländischem Recht geschiedenen Ehen „war zu 51,5 Prozent der Mann Träger des Verschuldens, zu 9,5 Prozent die Frau, zu 28,2 Prozent beide sowie in 10,8 Prozent der Fälle keiner von beiden“, berichtete Statistik Austria.
Halbwertszeit zehn Jahre
Dabei fanden 1,5 Prozent der Ehescheidungen bereits innerhalb des ersten Jahres statt, weitere 4,5 Prozent schaffen es noch bis ins zweite. Zwei Paare ließen sich schon im ersten Ehemonat wieder scheiden.
Fast die Hälfte aller Trennungen betraf Ehen, die seit weniger als zehn Jahren bestanden, rund jede siebente erfolgte nach der Silberhochzeit, darunter auch 25 Paare, die sich erst nach der Goldenen Hochzeit scheiden ließen.
Männer waren bei diesem Schritt durchschnittlich 45,4, Frauen 42,3 Jahre alt.
Betroffene Kinder
18.121 Kinder, davon 12.218 minderjährig, waren von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Die Ex-Ehepaare hatten im Durchschnitt 1,14 Kinder aller Altersstufen, mehr als die Hälfte jünger als 14.
Gerichtliche Auflösungen
Die 66 gerichtlichen Auflösungen eingetragener Partnerschaften erfolgten zu 93,9 Prozent einvernehmlich. Mehr als die Hälfte der Paare war weiblich, zwei Drittel der Ex-Partner 30 bis 49 Jahre alt.
In 11,4 Prozent der aufgelösten Partnerschaften waren die Betroffenen jeweils mindestens einmal davor verheiratet, in 4,5 Prozent der Fälle wurde bereits die zweite eingetragene Partnerschaft aufgelöst.
Wahrscheinlichkeit
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ehe geschieden wird, betrug im Jahr 1981 noch 26,5 Prozent. Der bisherige Höchstwert von 49,5 Prozent wurde 2007 erreicht. Die mittlere Dauer der geschiedenen Ehen verlängerte sich von 1981 bis 2016 von 7,7 auf 10,9 Jahre.
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