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Familienberatung elco/kico: "Wir dürfen diese Kinder nicht allein lassen"

Valerie Himmelbauer, 24.04.2018 10:18

Linz/Eferding/Grieskirchen/Wels. Wenn Kinder von erkrankten Eltern Hilfe brauchen, steht die pro mente OÖ zur Seite. Mit elco/kico – einem Coaching – soll Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil geholfen werden.

Albert Maringer, Werner Schöny und Andrea Viertelmayr
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„Mindestens ein Drittel aller Menschen erkrankt einmal im Leben psychisch. Oftmals bleiben die Probleme im Dunkeln – im Verborgenen spielen sich dann Dramen ab, das müssen wir ändern“, sagt Werner Schöny, Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ und Facharzt für Psychiatrie.

Große Probleme für die gesamte Familie

Psychische Erkrankungen betreffen aber nicht nur den Patienten selbst, sondern auch sein direktes Familienumfeld, und genau das stellt ein großes Problem dar: „Psychische Erkrankungen der Eltern können vor allem für Kinder massive Folgen haben“, weist Schöny auf die Problematik hin und führt aus: „Das Risiko, dass diese Kinder später selbst psychisch erkranken, ist deutlich erhöht.“ Mit dem Beratungs- und Coachingprojekt „elco/kico“ soll den betroffenen Familien Hilfe geboten werden.

In Linz frühestens 2019

Derzeit geschieht dies am Standort in Wels, inklusive Eferding/Grieskirchen. Nach einer einjährigen Prozessphase wird evaluiert und frühestens 2019 wird das Projekt auch in Linz und weiteren Standorten in OÖ ausgebaut, sofern die Finanzierung gesichert ist. „Kinder werden oft mit der Schuldsuche allein gelassen, wie sollen sie verstehen, was los ist und dass es nicht ihre Schuld ist? Wir müssen sie dabei unterstützen“, ergänzt Albert Maringer, Obmann der OÖ GKK, die das Projekt finanziell unterstützt. 90.000 Kinder österreichweit sind von den Auswirkungen psychisch erkrankter Elternteile betroffen. Die Dunkelziffer sei aber noch viel höher: „Seit vier Jahren läuft das Projekt elco/kico bereits.

Stolzes Ergebnis

135 Familien, dabei 233 betroffenen Kindern, konnte bereits geholfen werden“, ist Andrea Viertelmayr, die Projektkoordinatorin, stolz auf das Ergebnis. „Präventive Maßnahmen sind sehr wichtig, damit psychische Erkrankungen sich nicht verschlimmern oder sogar vermieden werden können“, so Schöny und rät: „Am besten wäre es, Prävention im Kindergarten anzubieten und in der Schwangerschaft für die Mütter.“ In Einzelgesprächen oder Gruppensitzungen werden auch Notfallpläne erstellt: „Zu wem kann ich gehen, wenn es meiner Mutter oder Vater schlecht geht oder sie sogar stationär behandelt werden?“


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