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Ausstellung "Hilfe aus nächster Nähe" von Ärzte ohne Grenzen entführt in die Realität der Hilfseinsätze

Valerie Himmelbauer, 10.10.2018 13:54

Linz. Wenn Erlebnisse in Bildern und Worten die Kehle zuschnüren: Zehn originalgetreu ausgestattete Stationen in Zelten das Feldlager nachstellen und mobile Operationssäle Gänsehaut verursachen. Aber auch die Hoffnung auf Hilfeleistung und Leben spürbar ist, dann sind die Ärzte ohne Grenzen nicht weit. Mit der Ausstellung „Hilfe aus nächster Nähe“ zeigt das Team hautnah bis 21. Oktober am Linzer Pfarrplatz, wie humanitäre Hilfe funktioniert und nehmen mit zu den wirklich großen Problemen der Welt.

 Ärzte ohne Grenzen Ö-Präsidentin Margaretha MalehFoto: Florian Lems_Ärzte ohne Grenzen
Ärzte ohne Grenzen Ö-Präsidentin Margaretha MalehFoto: Florian Lems_Ärzte ohne Grenzen

„Wir wollen den Linzern zeigen, wie wir arbeiten und Hilfe aus nächster Nähe erlebbar machen“, erzählt Projektleiterin Marion Jarosch-Nitsch und ergänzt: „Wir zeigen, wie man mit Know How effizient und effektiv helfen kann, dort wo Hilfe nötig ist“. Die Besucher erfahren, wie Medikamente in Krisengebiete gelangen, wie ein Ebola-Schutzanzug angelegt wird. Es wird erklärt wie Trinkwasser aufbereitet wird und was bei der Durchführung von Impfkampagnen zu berücksichtigen ist. Im Filmzelt zeigen zahlreiche Videos verschiedenste Hilfseinsätze rund um den Globus.

Aus Spenden finanziert

Rein aus privaten Spenden finanziert sich die weltweite Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. „Nur so ist es gewährleistet, dass wir unabhängige, unparteiische Hilfe bieten können und direkt vor Ort in Syrien oder Afghanistan agieren können“, so Jarosch-Nitsch. Im Vorjahr haben die Mitarbeiter der Organisation mehr als 10,6 Millionen ambulante medizinische Behandlungen durchgeführt und fast 750.000 Patienten stationär behandelt. In über 70 Ländern sind Ärzte ohne Grenzen tätig: Sie leisten Hilfe in Kriegsgebieten wie dem Jemen, kämpfen in der Demokratischen Republik Kongo gegen den Ebola-Ausbruch und sind vor Ort in Indonesien, um nach dem Erdbeben und Tsunami zu prüfen, welche Hilfe benötigt wird. „In den letzten Wochen sind pro Tag zehn Kinder in Magaria im Niger verstorben, wo unsere Teams eine der größten Kinderintensivstationen der Welt mit rund 200 Betten unterstützen. Die meisten leiden an Malaria und schwerster Mangelernährung“, erzählt Maleh.

Gefahren und Herausforderungen

Zu den auch psychosozialen Herausforderungen für die Einsatzkräfte, Hitze mangelnde Hygiene und schwersten Arbeitsbedingungen sind auch Gefahren Teil des täglichen Lebens bei den Hilfseinsätzen vor Ort. Ein mobiler, steriler, kühlbarer und heizbarer Operationssaal ermöglicht es flexibel, schnell alle lebensrettenden Maßnahmen durchführen zu können. „Es kommt immer wieder vor, dass es auch für uns zu gefährlich wird und wir dann schnell reagieren und das Feld räumen müssen“, so Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen Österreich Margaretha Maleh und betont. „Wir versuchen den Menschen zu vermitteln, dass jeder Mensch ein Recht auf medizinische Versorgung hat, und vor allem auch dass wir als Helfer nicht angegriffen werden dürfen. Leider passiert das immer wieder“, ergänzt Jarosch-Nitsch nachdenklich.

Fluchtwege

Auch die Aufklärungsarbeit vor Ort, wie wichtig Hygiene und Händewaschen sei und wie man mit Epidemien umgehe ist den Einsatzkräften ein großes Anliegen. Sigrid Lamberg war bis Juni im Einsatz im Jemen, zum 13. Mal war sie bei Ärzte ohne Grenzen im Auslandseinsatz tätig. „Es ist fast wie eine Parallelwelt. Im Einsatzgebiet ist man stark mit Arbeit eingedeckt und hat nicht viel Zeit nachzudenken. Wenn man zurück ist muss man sich aber auch erst wieder finden. Länger als sechs Monate dauert kaum ein Einatz, dauerhafter ist die kräfteraubende Arbeit es fast nicht auszuhalten“. Auch „Fluchtwege“, eine multimediale Ausstellung, die über die Flucht von zwei Menschen aus Einsatzländern von Ärzte ohne Grenezen und von ihrem Alltag in Österreich erzählt, wird gezeigt. „Shekib hat vor seiner Flucht aus Afghanistan in einem Spital von Ärzte ohne Grenzen gearbeitet, das später bombadiert und zerstört wurde. Mit den Filmen erhält man einen Einblick in die düstere Realität des Lebens in Afghanistan“, erzählt Maleh.

Der Eintritt ist kostenlos, Tips-Tipp: unbedingt eine Führung in Anspruch nehmen.

Infoabend: 21. Oktober bei den Barmherzigen Brüdern in Linz, 17 Uhr.

Tips-Tipp: unbedingt eine Führung in Anspruch nehmen. Eintritt und Führung kostenlos.

Infoabend: 21. Oktober um 17 Uhr bei den Barmherzigen Brüdern in Linz, Mitarbeiter werden immer gesucht!

Einsatzkräfte stellen die Organisation vor und zeigen die Möglichkeiten einer Mitarbeit in Hilfsprojekten auf. Sie erfahren Details zu den Anforderungen, wer gesucht wird und wie der Bewerbungsprozess abläuft. Mit vielen Bildern berichten wir auch von unseren persönlichen Einsatzerfahrungen und stehen gerne für Ihre Fragen zur Verfügung.

Veranstaltungsort: Krankenhaus Barmherzige Schwestern Linz  Seilerstätte 4 A-4010, Linz 

Beginn: 17:00 Uhr 

https://www.aerzte-ohne-grenzen.at


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