Allerheiligen: Brauchtum kindgerecht vermitteln
LINZ. Die Katholische Jungschar empfiehlt kindgerechte Zugänge rund um das Brauchtum zu Allerheiligen. Dazu gehört auch, Raum für Fragen zu lassen.
„Die meisten Kinder sind interessiert am Thema Tod und werden neugierig, wenn man ihnen Geschichten aus dem Leben von Verstorbenen erzählt“, erklärt Stephanie Schebesch-Ruf, Bundesvorsitzende der Katholischen Jungschar, dennoch ist der Feiertag für viele Kinder nur eine lästige Pflichtübung. „Der Katholischen Jungschar ist es wichtig, das Hochfest Allerheiligen und den Gedenktag Allerseelen mit der nötigen Portion Einfühlungsvermögen und Kreativität zu begehen. Das heißt, dass wir Raum für Fragen lassen und Orte unvoreingenommen erkunden wollen.“
Ein Tag für Familienforschung
Wenn man sich im Familienkreis mit der eigenen Feierkultur zu bestimmten Festtagen auseinandersetzt, würden alle Beteiligten gewinnen. „Eltern können sich ruhig trauen, mit den Kindern auch traurige oder schmerzvolle Erinnerungen zu teilen, den Friedhofsbesuch gemeinsam zu gestalten und eine eigene Gedenkkultur zu entwickeln“, so Schebesch-Ruf. So biete der Tag auch Gelegenheit ausgiebige Familienforschung zu betreiben und über verstorbene Verwandte, ihre Hoffnungen, Träume und Lebenswege zu reden.
Das Thema Tod kindgerecht erklären
Natürlich sei der Tag auch dafür geeignet sich allgemein mit dem Thema Tod auseinander zu setzten. Erst im Alter von acht bis zehn Jahren begreifen Kinder die Endgültigkeit des Todes. Es ist wichtig, dass in diesen „stürmischen Zeiten“ vieles konstant und der Alltag mit seinen vertrauten Ritualen und Strukturen erhalten bleibt“, erklärt Sylvia Spiessberger, Landesleiterin Rainbows-Oberösterreich, die in Linz Kinder bei der Trauerbegleitung unterstützen. „Es gibt eine Vielzahl an sensiblen Kinderbüchern und Methoden zur altersgemäßen Auseinandersetzung mit den Themen Gedenken, Sterben und Tod. Die pädagogischen Experten in den Jungscharbüros der Diözesen helfen da gerne weiter“, so Stephanie Schebesch-Ruf.
Halloween oft nur Konsum-orientiert
„Die Überlagerung des Hochfestes Allerheiligen durch eine inhaltsleere Verbreitung des Brauchtums rund um Halloween lehnen wir ab“, erklärt die Vorsitzende der Katholischen Jungschar. Diese ziele lediglich auf die Kinder als Konsumenten ab. Die für Kinder passende Aufbereitung wichtiger Themen kommt dabei oft zu kurz.
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