Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Ordensklinikum Linz: Kinderurologie wird zum Expertise-Zentrum für seltene Erkrankungen

Michaela Primessnig, 09.01.2019 14:47

LINZ/OÖ. Die Kinderurologie am Ordensklinikum Linz ist die einzige derartige Abteilung in Österreich und eines der größten Zentren in Europa. Sie wurde vor 26 Jahren gegründet und ist auf seltene Erkrankungen in der Kinderurologie spezialisiert. Jedes Jahr werden rund 2.000 Kinder operativ versorgt, die Hälfte der Eingriffe machen seltene, komplexe Fälle aus. Das Gesundheitsministerium hat nun die Abteilung zum europäisch anerkanntes Expertise-Zentrum für seltene Erkrankungen designiert.

Jedes Jahr werden an der Kinderurologie des Ordensklinikums Linz rund 2.000 Kinder operativ versorgt, die Hälfte der Eingriffe machen seltene bzw. komplexe Fälle aus. Foto: Werner Harrer

„Als Expertise-Zentrum sind wir künftig die nationale Erstanlaufstelle für alle Themen, die mit seltenen kinderurologischen Erkrankungen zu tun haben. Das sind etwa Fehlbildungen und Erkrankungen von Nieren, Harnleitern oder Blase in vielfältigen Ausprägungen. Im Rahmen des Zentrums wird dieses Wissen gebündelt und vernetzt“, erklärt Primarius Josef Oswald, Vorstand der Abteilung für Kinderurologie am Ordensklinikum Linz.

Seltene Erkrankungen werden über ihre Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung definiert. In der EU gilt eine Erkrankung als selten, wenn sie bei maximal fünf Personen pro 10.000 Einwohner auftritt. Im Mittelpunkt des Expertise-Zentrums am Ordensklinikum Linz stehen angeborene urologische Fehlbildungen, deren Behandlung einer hohen Spezialisierung bedarf. „Unsere Patienten und auch ihre Familien haben teilweise einen enormen Leidensdruck. Unser erklärtes Ziel ist es hier zu helfen und die Lebensqualität der Betroffenen bestmöglich wiederherzustellen“, erklärt Oswald.

Pionierarbeit bei komplexen Eingriffen

Das Linzer Kinderurologie-Team hat dafür zahlreiche Pionierleistungen erbracht. Neue operative Methoden wurden entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Herausragende Innovationen sind etwa künstliche Harnblasen, die aus einem Dünndarmabschnitt geformt werden. Auch die minimalinvasive, sehr schonende Behandlung von Nierensteinen und komplexe uroplastische Rekonstruktionen zählen zu den fachlichen Highlights der Abteilung.

Viele Operationen müssen bereits im Säuglings- und Kleinkindesalter erfolgen, um spätere Nierenschädigungen zu verhindern. Durch frühzeitige Intervention bei Kindern mit urologischen Fehlbildungen können diese oft vor einer lebenslangen Dialyse bis hin zur Nierentransplantation bewahrt werden. Wichtiger Aspekt ist eine rechtzeitige und frühe Diagnose.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden