Österreich-Premiere: Allergie Zentrum des KUK zertifiziert
LINZ. Die Häufigkeit von Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen in Österreich liegt bei etwa 15 Prozent und reicht von Medikamenten- und Insektengift- über Nahrungsmittelallergien bis zu Allergien der oberen Atemwege mit allergischem Asthma bronchiale. Eine Versorgung von Patienten mit allergischen Erkrankungen auf höchstem Niveau garantiert das Allergie Zentrum des Kepler Universitätsklinikums, das zum österreichweit ersten Comprehensive Allergy Center zertifiziert wurde.
Um die Betreuung allergischer Patienten im Zentrum auf höchstem Niveau sicherzustellen und Prozesse zu implementieren, die sich an hohen, internationalen Qualitätsmaßstäben orientieren, ließ sich das Allergie Zentrum am Kepler Universitätsklinikum zum Comprehensive Allergy Center (CAC) der DGAKI (Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie) zertifizieren. Die allergologischen Referenzzentren (CAC) bieten ein Stufenkonzept mit geprüfter und zertifizierter Qualität an und garantieren die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. In Deutschlang wurden bereits zehn Kliniken erfolgreich zum Comprehensive Allergy Center zertifiziert. Das Allergie Zentrum des Kepler Universitätsklinikums wird durch diesen Schritt zum ersten zertifizierten Comprehensive Allergy Center in Österreich.
„Die standortübergreifende Vernetzung und Bündelung von Leistungen und Kompetenzen wirkt sich sehr positiv auf die Qualität in der Patientenversorgung aus. So gelingt es, auf aktuelle und absehbare Versorgungsbedürfnisse rechtzeitig, angemessen und zukunftsorientiert zu reagieren. Das Allergie Zentrum am Kepler Universitätsklinikum ist daher ein Vorzeigeprojekt, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit im Krankenhaus gut gelingen kann. Das gesamte Team hat sehr viel Zeit und Engagement in den Zertifizierungsprozess gesteckt und daher freuen wir uns alle sehr über die gelungene Zertifizierung“, sagt Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie.
Alles aus einer Hand
Im Sinne einer patientenzentrierten Versorgung („Alles aus einer Hand“) wurde 2018 am Kepler Universitätsklinikum in Linz unter der Leitung der Klinik für Dermatologie, in Zusammenarbeit mit den Kliniken für Lungenheilkunde, Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kinder- und Jugendheilkunde und dem Institut für Nuklearmedizin und Endokrinologie ein fächerübergreifendes Zentrum für Allergologie etabliert. Diese Konzeption ist patientenfreundlich, zukunftsorientiert und österreichweit einzigartig. Inzwischen konnten im Allergie Zentrum bereits über 3.000 Patienten erfolgreich behandelt werden.
„Der wesentliche Vorteil für unsere Patientinnen und Patienten liegt darin, dass sämtliche notwendigen Abklärungen bei Allergien aller Art, die in den verschiedensten medizinischen Fachbereichen etabliert sind, von einer Stelle koordiniert werden. Schnellere Terminvereinbarungen mit den richtigen Stellen und ein reibungsloser Ablauf in der Betreuung sind damit verbunden“, sagt Hötzenecker, der federführend für die Gründung des Allergie Zentrums verantwortlich zeichnet.
„Nach zwei Jahren Betrieb ist erkennbar, dass sich die Zusammenarbeit aller an einer Behandlung beteiligten Spezialistinnen und Spezialisten im interdisziplinären Konsens bestens bewährt hat. Sowohl von den Patientinnen und den Patienten als auch seitens der Zuweiserinnen und Zuweiser wird dieses Angebot sehr gut angenommen. Dies zeigt sich in der steigenden Patientenzahl und im täglichen Alltag im Feedback unserer Patientinnen und Patienten“, zeigt sich Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde und stellvertretender Leiter des Allergie Zentrums, erfreut.
Medikamentenallergien im Fokus
Im Zunehmen ist die Inzidenz von Allergien gegen Medikamente. Aktuell leiden drei bis fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung an einer Medikamentenallergie oder -unverträglichkeit. Diese reichen von der klassischen Penicillinallergie hin bis zur Intoleranz von Schmerzmitteln oder lokalen Betäubungsspitzen beim Zahnarzt. Dabei ist die Verunsicherung bei den betroffenen Patienten oftmals groß. Das zertifizierte Allergie Zentrum des Kepler Universitätsklinikums kann mit moderner Diagnostik die Arzneimittelallergie untersuchen und etwa dem Patienten die Betäubungsspitzen beim dringend notwendigen Zahnarztbesuch wieder freigeben oder eine Alternative austesten.
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