Vorrat ja, Hamstern nein: Zivilschutz rät zum Einkaufen mit Bedacht
OÖ. Österreich steckt im zweiten Corona-Lockdown. Hamsterkäufe wie zum Ausbruch der Pandemie im Frühjahr gäbe es bislang nicht, Supermarktketten berichteten aber, dass beispielsweise der Einkaufssamstag stark frequentiert war. Der OÖ Zivilschutz ruft dazu auf, besonnen einkaufen zu gehen.
„Gehen Sie wenn möglich nur einmal wöchentlich einkaufen, so kommen Sie weniger mit anderen Leuten zusammen, das ist ja auch die Idee hinter den Ausgangsbeschränkungen – die Kontakte zu den anderen Menschen auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren“, sagt OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner.
Beim Einkauf sind natürlich die gültigen Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen umzusetzen. Hilfreich ist auch ein Einkaufszettel, denn damit geht der Einkauf zügiger. Viele Geschäfte wie Fleischereien oder Bäckereien und teilweise auch Supermarktketten bieten außerdem Vorbestellungen an, damit kann man die Zeit im Geschäft ebenfalls reduzieren. Zusätzlich werden Zustellung beziehungsweise Lieferung angeboten.
Viele Geschäfte fordern dazu auf, bargeldlos zu bezahlen – dem sollte nachgekommen werden: Geld gilt zwar nicht als typischer Übertragungsweg für das Coronavirus, aber bargeldlos kommen die Hände trotzdem mit weniger Gegenständen in Berührung als bei einer Geldzahlung.
Hamsterkäufe sind nicht notwendig
Hamsterkäufe sind auch weiterhin nicht notwendig: „Der Lebensmittelhandel beteuert, dass aufgrund der Erfahrungen während der ersten Welle keine Versorgungslücken zu befürchten sind, wenn jeder normal einkauft, steht niemand vor leeren Regalen. Die Panik- und Hamsterkäufe waren vor einem halben Jahr nicht sinnvoll und sind es auch heute nicht. Panikkäufe führen dazu, dass aus einer ‚Verzweiflungslage‘ heraus zu viel und falsche Produkte gekauft werden, was in der Folge Müll bedeutet,“ erklärt Lindner weiter.
Generelle Bevorratung empfohlen
Der OÖ Zivilschutz rät generell dazu, sich einen richtigen Lebensmittelvorrat zuzulegen, um für eine Quarantäne, aber auch andere Katastrophenfälle vorbereitet zu sein. „Wir empfehlen die Bevorratung von Lebensmitteln, die ein Jahr haltbar sind. Damit braucht der Bürger nur einmal im Jahr an seinen Vorrat denken und ihn erneuern. Der routinemäßige Austausch der Produkte soll im Rahmen des „Stresstests im Haushalt“ am 1. Samstag im Oktober, dem Zivilschutztag erfolgen. Damit wird auch Verschwendung vermieden.“, informiert Lindner, „Vorsorgen für Katastrophenfälle ist notwendig. Die Versorgungssicherheit bei der Coronakrise mag sichergestellt sein, bei einem Blackout, einem großflächigen und längerfristigen Stromausfall ist sie es beispielsweise nicht, und genau deswegen empfehlen wir, sich auf Katastrophenfälle vorzubereiten und Selbstschutzmaßnahmen zu ergreifen: Jeder Bürger soll mindestens eine, besser zwei Wochen autark leben können – das heißt, das Haus nicht verlassen müssen und auf fremde Hilfe nicht angewiesen sein.
Um den Bürgern die Vorbereitung auf Katastrophenfälle zu erleichtern, bietet der OÖ Zivilschutz Notfallprodukte an. Eine Bestellung ist über den Webshop auf www.zivilschutz-shop.at möglich bzw. unter 0650/85 09 129. Dort gibt es neben einem Notfallradio, das auch als Tischlampe verwendbar ist, und der Zivilschutz-Notkochstelle, auch Dosenbrot, Notfallnahrung, Wasserentkeimungstabletten oder faltbare Wasserkanister.
Die Broschüre „Krisenfester Haushalt“, die Tipps zum Lebensmittel-Grundvorrat, aber auch über technische Hilfsmittel für Katastrophenfälle informiert, kann beim Zivilschutz kostenlos bestellt werden: 0732/65 24 36 oder office@zivilschutz-ooe.at.
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