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Österreichs erstes OP-Videomanagement-System in der Augen-Tagesklinik der Barmherzigen Brüder in Linz im Einsatz

Anna Stadler, 04.06.2021 20:05

LINZ. Ein Jahr gibt es die Augen-Tagesklinik der Barmherzigen Brüder in Linz mittlerweile und sie hat sich bewährt. Das Highlight: Österreichs erstes OP-Videomanagement-System.

Haberlander und Reinelt in der Augen-Tagesklinik (Foto: Land OÖ/Stinglmayr)
  1 / 9   Haberlander und Reinelt in der Augen-Tagesklinik (Foto: Land OÖ/Stinglmayr)

Mit 22. Juni 2020 ging die Augen-Tagesklinik der Barmherzigen Brüder Linz in neuen, komplett umgebauten Räumlichkeiten im 1. Stock in Betrieb – trotz Corona. „Die Fertigstellung und Inbetriebnahme war eine Herausforderung“, erzählt Primar Peter Reinelt, Leiter der Augenklinik der Barmherzigen Brüder Linz. Dennoch habe man es geschafft und mittlerweile habe sich der Betrieb gut eingespielt. In der neuen Augen-Tagesklinik werden im Wesentlichen alle Operationen durchgeführt, die keine Narkose benötigen. Neben den Operationen des Grauen Stars (=Katarakt) werden hier auch lidchirurgischen Eingriffe, Injektionen zu Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (IVOM), einer Erkrankung der Netzhaut oder die gesamte Laserchirurgie durchgeführt.

Verweildauer stark gesenkt

Umgebaut wurde die ehemalige Bettenstation der Augenabteilung. Durch die Umstellung auf tagesklinische Behandlungen und Operationen konnten die stationären Betten zu einem großen Teil reduziert werden. „Wege und Wartezeiten für die Patienten sind nun stark verkürzt und die Verweildauer bei Eingriffen wurde auf unter 90 Minuten reduziert, auch weil zeitaufwändige Vorbereitungsschritte minimiert wurden wie die OP-Ein- und Ausschleusung der Patienten“, Reinelt.

Mehr Patienten konnten behandelt werden

„Im Jahr 2020 konnten die Durchlaufzeit für dieselbe Anzahl an Patienten – im Vergleich zu 2019 – um 1.950 Stunden verringert werden. Insgesamt liegt die maximale Kapazität nun bei 90 Eingriffen pro Tag. Langfristig ist damit eine Steigerung von 40 Prozent bei Katarakt-OP`s sowie 25 Prozent bei der IVOM-Spritzentherapie am Auge zu erwarten“, so Gesamtleiter Peter Ausweger. Diese Kapazitätssteigerung ist dringend notwendig: Die Patientenzahl, insbesondere bei Grauem Star der Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration steigt.

Österreichs erstes OP-Videomanagement-System

„Highlight der digitalen Qualitätssicherung ist ein neues Videomanagement-System für Augenoperationen“, erklärt Reinelt. Dabei werden alle Eingriffe am Auge aufgezeichnet, bearbeitet und in der digitalen Patientenakte archiviert. Damit kann der Eingriff sowohl bei Nachuntersuchungen, als auch im Falle einer erneuten Augenerkrankung vom Arzt abgerufen werden. Das Wissen über vorangegangene Eingriffe kann in vielen Fällen für den Erfolg späterer Behandlungen ausschlaggebend sein. Der Leiter der Augenabteilung hat zudem die Möglichkeit, sich von seinem Büroarbeitsplatz live in die jeweiligen OP-Säle zu verbinden und somit eine rasche Unterstützung und Entscheidungsfindung zu gewährleisten.

Kosten von 2,5 Millionen Euro

Die Gesamtkosten des Umbaus betrugen 2,5 Millionen Euro und wurden durch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz und durch das Land OÖ finanziert. „Unser Ziel ist klar, dass die Menschen in unserem Land gesund und gut leben können. Heute, bis ins hohe Alter. Deshalb arbeiten wir für die beste Gesundheitsversorgung. Dazu zählt, Chancen zu nutzen, die die technische Entwicklung ermöglicht“, betont Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander.


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