"Es ist kein Tag zu spät, um mit dem Training anzufangen"
LINZ. Sieglinde Kling ist die gute Seele der Mrs.Sporty-Clubs ihrer Tochter, sie ist vor allem aber auch Vorbild für Frauen jeden Alters. Denn die Linzerin trainiert selbst drei Mal wöchentlich, ist topfit – und das mit 80.
„Ich bin ein 80-jähriges Mädchen für alles“, lacht Sieglinde Kling. Mit 68 Jahren hat sie die Ausbildung zur Clubmanagerin absolviert, seither ist Sieglinde Kling eine wichtige Stütze in den sechs Fitnessclubs ihrer Tochter Isabella, darunter auch der Standort in Urfahr. Ob vom Telefon oder von der Trainingsfläche, die 80-Jährige ist bei allen Mitgliedern bekannt – und sie wird geschätzt, denn sie trainiert selbst drei Mal wöchentlich.
„Unsere jungen Mitglieder sagen immer zu ihr, dass sie ihr Vorbild ist und dass sie im Alter mal genauso fit sein möchten wie sie“, ist Isabella Kling stolz auf ihre Mutter, denn gerade im Alter sei Bewegung wichtiger denn je. „Der Muskelmasseabbau und die Verklebungen der Faszien sind zwei der wichtigsten Gründe, warum es, je älter man wird, umso wichtiger ist zu trainieren. Natürlich ist Walken toll, um zusätzlich etwas für sein Herz-Kreislauf-System zu tun, aber wir haben über 600 Muskeln im Körper, die wollen einen Reiz erfahren.“
Sicherheit im Alltag
Auch das Thema Balance sei ein wesentliches. „Die Frauen, die zu uns kommen, sind ja aktiv, gehen wandern und die meisten fahren täglich mit dem Fahrrad – und das mit über 80. Da passiert es schon mal, dass sie übers Rad stürzen. Erst kürzlich hat mir eine Dame wieder erzählt, dass sie zwar am Boden lag, aber sofort wieder aufgestanden ist und außer einem kleinen blauen Fleck war nichts passiert. Die Frauen merken erst dann im Alltag, wie wichtig das Training ist, wenn was passiert. Sie behalten ihre Sicherheit im Alter und wenn sie fallen, fallen sie anders und die Muskeln schützen sie obendrein“, erklärt Isabella Kling. Nicht zuletzt helfe das Training auch dem Gehirn auf die Sprünge: „Es ist wirklich kein Tag zu spät, um mit dem Training anzufangen.“
Auch Sieglinde Kling denkt nicht ans Aufhören: „Natürlich könnte ich sonntags faul auf der Couch liegen, aber ich gehe lieber trainieren. Und wenn ich doch mal einen Hänger hab, hab ich meine Tochter im Nacken.“ Dann gibt es ernsthafte Mutter-Tochter-Diskussionen, bei denen die Tochter – und Chefin – meist gewinnt.
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