Abstand und FFP2-Maske auch bei Omikron wirksame Schutzmaßnahmen
OÖ. Die hochansteckende Corona-Variante Omikron macht viele Menschen nervös. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum, weiß: „Auch bei Omikron sind Abstand halten, FFP2-Maske tragen und Hände waschen wirksame Maßnahmen, um sich nicht anzustecken.“
Gerade wenn zwei Personen sich in einem Raum aufhalten, bieten Abstand und Maske den bestmöglichen Schutz. Dabei muss die Maske nicht militärisch stramm festgezogen sein, sie sollte aber gut sitzen und sowohl Mund als auch Nase vollständig bedecken. „Wird die Maske nur einseitig oder falsch getragen, so kann durch zusätzliche Wahrung von Abstand das Infektionsrisiko ebenfalls geringgehalten werden“, rät der Kurienobmann-Stellvertreter der angestellten Ärzte in der Ärztekammer für OÖ.
Wer sich übrigens die Maske am Hinterkopf zusammenbindet, läuft Gefahr, dass die Maske „undicht“ wird. Für wen der Gummizug an den Ohren unangenehm und schmerzhaft ist, kann zu sogenannten Ohrenschonern greifen. Diese führen wie eine Schiene hinter dem Ohr entlang, vermeiden damit Druck am sensiblen Ohrbereich und kosten nicht viel. Wie gut die Maske schützt, wissen Spitalsmitarbeiter. Die klinische Erfahrung zeigt, dass dort, wo Patienten keine Maske tragen können, ein weiterhin guter Infektionsschutz gewährleistet ist, wenn man selbst die Maske ordentlich auf hat.
Wo viele Menschen zusammenkommen, etwa bei Haltestellen, sollte man ebenfalls Maske tragen und einfach etwas mehr Abstand wahren als man das vor der Pandemie gemacht hat. Prinzipiell ist die Ansteckungsgefahr im Freien aber geringer. Wenn jemand laut spricht und einem dabei entgegenkommt: einfach Abstand halten oder rasch die Maske aufsetzen.
In der Gastronomie hängt alles von den Kontrollen im Lokal ab. Man kann also gleich bei der Tür entscheiden, ob man noch einen Schritt vorwärts oder eher rückwärts nimmt. Ansonsten gilt laut Lamprecht, auf das Lüften zu pochen und ausreichend Abstand zu den Sitznachbarn bzw. Tischen einzuhalten.
Unterschiede zwischen den Corona-Varianten
Viele Menschen zerbrechen sich über die Unterschiede bei den Corona-Varianten den Kopf. So hat Omikron den Ruf, einen milderen Verlauf zu haben, als die vorangegangene Delta-Variante. „Die Haupt-Symptomatik ist die eines Infektes der oberen Atemwege, begleitet von Halsweh, Kopfschmerzen, Fieber, Schnupfen, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Darin sind sich beide Varianten sehr ähnlich. Bei Omikron ist die Lunge seltener beteiligt, es kommt seltener zu einer Lungenentzündung und damit tritt Atemnot nicht so häufig auf wie bei der Delta-Variante“, erklärt Lamprecht. Allerdings sei das nicht immer so. Und bei sehr hohen Infektionszahlen würden auch geringe Prozentsätze von schwer Erkrankten eine erhebliche Herausforderung für die Spitäler darstellen.
In Zahlen verdeutlicht bedeutet das: „Es geht im Wesentlichen um das Verhältnis von Infektionszahlen zu Hospitalisierungszahlen. Liegt der Prozentsatz jener, die schwer erkranken, bei 5 Prozent, so sind das bei 1.000 Infizierten 50 Fälle. Beträgt dieser Prozentsatz (bei einer überwiegend mild verlaufenden Variante) bei nur 0,5 Prozent, sind aber 30.000 Menschen gleichzeitig infiziert, so wären dennoch 150 Personen wegen eines schweren Verlaufes im Krankenhaus zu behandeln. Die zu erwartende hohe Fallzahl wird auch bei einem sehr geringen Anteil an schwer Erkrankten eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem. Daher ist es wichtig, sich vor einer schweren Erkrankung zu schützen. Und das funktioniert am besten über die Impfung und das Tragen der Maske.“
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