Hilfe zur Selbsthilfe: 400 Gruppen bieten Unterstützung
LINZ. Eine (chronische) Erkrankung/Behinderung – ob körperlich oder psychisch – oder die Folge davon kann Betroffenen und Angehörigen den Boden unter den Füßen wegreißen. Schnell ist man überfordert oder hadert mit seinem Schicksal. Eine Selbsthilfegruppe kann hierfür eine wertvolle und hilfreiche Anlaufstelle sein: eine Plattform, wo sich Gleichgesinnte finden, die miteinander reden, einander zuhören und die Probleme ihres Gegenübers ohne lange Erklärungen verstehen.
„Mittlerweile werden fast alle Krankheitsbilder betreut“, erklärt der Obmann der Selbsthilfe OÖ, Oskar Meggeneder über den Dachverband der Selbsthilfegruppen - Selbsthilfe OÖ. Egal ob Asthma, Lymphödem, oder psychosoziale Themen - in Linz findet man mittlerweile ein breitgefächertes Angebot an Selbsthilfegruppen an die man sich wenden kann und gegenseitigen Austausch und Unterstützung findet.
400 Selbsthilfegruppen sind im Dachverband der Selbsthilfegruppen - Selbsthilfe OÖ - zusammengefasst, erklärt Meggeneder. „Bei einer Selbsthilfegruppe schließen sich Gleichbetroffene zusammen, um sich wechselseitig zu unterstützen“, ergänzt er. Die Gruppen sind dabei auf ein bestimmtes Krankheitsbild ausgerichtet. „Eine Selbsthilfegruppe ist ein Schutzraum für Betroffene“, so Meggeneder.
Bei den Selbsthilfegruppen sei es vorrangig, dass sich die Mitglieder gegenseitig austauschen. Für die meisten ist sei eine Selbsthilfegruppe eine Art Therapie. Vor allem in Zeiten der Pandemie war das Thema Sucht und psychosoziale Themen vorrangig. „Nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus besuchte ich eine Selbsthilfegruppe. Der Austausch in der Gruppe hat mir sehr viel Halt gegeben und tut mir immer noch gut“, so ein Betroffener.
Folgen lindern oder heilen
Für Gesundheitsreferent Stadtrat Michael Raml sei es ein Anliegen den Dachverband jährlich zu unterstützen. Der Dachverband bekommt somit 18.000 Euro jährlich. 2020, also dem ersten Jahr der Pandemie, waren es 7.000 Euro mehr. Ein weiteres Anliegen sei es ihm, auf das Angebot der Selbsthilfegruppen wieder einmal aufmerksam zu machen. Er sei sich sicher, dass man mithilfe einer Selbsthilfegruppe die psychosozialen Folgen der Pandemie beispielsweise lindern, wenn nicht sogar heilen kann.
Wie bekomme ich Hilfe
Über das Internet findet man alle Angebote, welche in den Bundesländern angeboten werden.
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